Hier ist die Transitzone!

Schon vier Sondergipfel zur Flüchtlingskrise hat die EU in diesem Jahr abgehalten. Nun, beim fünften Krisentreffen zur “Balkanroute”, wurde es ernst: Der Balkan soll zur Transitzone werden.

Das offizielle Drehbuch klang gut. Man wolle das „Chaos auf der Balkanroute beenden“ und der „Politik des Durchwinkens“ abschwören, erklärte EU-Kommissionspräsident Juncker zu Beginn des Balkan-Krisengipfels.

Mehr Zelte, mehr Decken, mehr Helfer für die Flüchtlinge, die zwischen Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien umherirren – so das EU-Programm. Juncker hatte sogar den Chef des Uno-Flüchtlingshilfswerks eingeladen.

Doch die humanitäre Fassade täuscht. In Wahrheit geht es auch, wenn nicht zuerst darum, dass die Balkanstaaten den Weg nach Deutschland versperren sollen. Das Mittel der Wahl sind die so genannten “Hot Spots”.

Ähnlich wie die umstrittenen deutschen Transitzonen, die Merkel zuhause nicht durchsetzen kann oder will, sollen die “Hotspots” nicht nur Neuankömmlinge registrieren, sondern auch aussortieren.

Die Guten nach München, die Schlechten zurück in die Heimat!

Und da diese Auslese einige Tage dauert, könnten leicht ein paar Zehntausend Menschen in so einem “Hotspot”  zusammenkommen, heißt es in Brüssel. Man könnte auch von riesigen Internierungslagern reden…

Doch das bei den Balkan-Führern nicht so gut ankommt, wurden die Lager flugs in “Warte- und Ruhezone” umbenannt. Am eigentlichen Ziel ändert das allerdings nichts, Mutti ist erleichtert…

Siehe auch meinen taz-Kommentar “Keiner hat die Absicht, Lager zu bauen” sowie den Blogpost “Unsere neue Pufferzone