Verhaftung des Telegram-Chefs in Paris: Schlag gegen die Medienfreiheit
Eine bedenkliche Premiere: In Paris wurde der Chef des Messenger-Dienstes Telegram festgenommen. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Die EU schweigt – dabei will sie doch die Medienfreiheit schützen.
Nach Angaben aus französischen Ermittlerkreisen wurde Telegram-Gründer Durow, der die französische und die russische Staatsbürgerschaft hat, nach seiner Landung in Le Bourget festgenommen.
Gegen ihn bestand Haftbefehl wegen Vorermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen wie Betrug, Drogenhandel, Online-Mobbing, Organisierte Kriminalität und Förderung des Terrorismus.
Durow soll nicht genug dafür getan haben, die Nutzung seines Dienstes für kriminelle Zwecke zu verhindern. So hat er sich den neuen EU-Regeln für die Content-Moderation – Kritiker sprechen von Zensur – entzogen.
Weltweit einmaliger Vorgang
Ähnliche Vorwürfe gibt es aber auch gegen Facebook, Twitter/X oder Signal. Dass man den Manager eines der populären Messenger-Dienste festnehme, sei ein bisher weltweit einmaliger Vorgang, schreibt “Le Monde”.
Er ist umso bemerkenswerter, als die Festnahme nicht in Russland erfolgte, sondern in Frankreich, einem EU-Land. Und das, obwohl Durov vor ein paar Jahren die französische Ehrenbürgerschaft bekommen hatte!
Das bekommen normalerweise nur Promis, die zum Renommé Frankreichs beitragen – etwa, weil sie sich um die Meinungsfreiheit verdient machen. Genau das hatte man Durow auch bis vor wenigen Jahren zugute gehalten.
Geht es um den Ukraine-Krieg?
Was aus dem heiß begehrten Star plötzlich einen Kriminellen gemacht hat, ist unklar. Es ist nicht einmal bekannt, wann der Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde. Von der zuständigen Behörde in Paris hat zuvor kaum jemand gehört.
Die Vermutung liegt nahe, dass die Verhaftung mit dem Krieg um die Ukraine zu tun hat. Telegram wird sehr viel von pro-russischen Bloggern und von russischen Soldaten genutzt. Der Dienst brachte viele Infos, die dem Westen nicht passen.
Auch die Vorgänge in Afrika könnten eine Rolle spielen. Die russischen Wagner-Truppen, die Frankreich das Leben schwer machen, kommunizieren per Telegram. Präsident Macron wolle sich an Durow rächen, vermuten manche.
Ein Exempel statuieren
Klar ist, dass die Festnahme in Schlag gegen die Medienfreiheit ist. Doch die EU-Kommission wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Sie hat zwar neuerdings ein “Medienfreiheitsgesetz”.
Doch in der Praxis kümmert sie sich mehr darum, unerwünschten Content einzudämmen. Zuletzt hatte sich EU-Kommissar Breton öffentlich mit X-Chef Musk angelegt.
An Durow könnte nun ein Exempel statuiert werden – was passiert, wenn man sich nicht den Vorgaben aus Brüssel und Paris beugt…
Siehe auch “Neue EU-Mediengesetze: Big Brother aus Brüssel?”
P.S. Die Verhaftung des Telegram-Chefs erweist sich als Bumerang. Die internationale Tech-Szene – von Messengern bis zu KI, von X-Chef Musk bis zu Whistleblower Snowden – wendet sich nun gegen Frankreich und warnt vor “Zensur” in der EU! Damit gehen wohl auch Milliarden-Investitionen flöten…
Monika
29. August 2024 @ 18:14
Pawel Durow ist freigesetzt worden, darf aber Frankreich nicht verlassen.
Á la Asange wird ihm jetzt in der Schweiz mit Klagen einer Ex-Partnerin “eingeheizt”. Er soll seinem jüngsten Spross körperliche Gewalt angetan haben. Und seine “Alimente” zahlt er -so wirds berichtet- auch nicht pünktlich.
Ich will Durow nicht mit Asange “gleichsetzen. Nur auf das “juristische Besteck” hinweisen, das neuerdings in den Fällen “Nix Genaues weiß man nicht” ausgepackt wird.
european
29. August 2024 @ 18:23
Absolut. Wer will, kann die Verhaltensmuster sehr genau erkennen.
Es ist einfach zu durchsichtig.
exKK
29. August 2024 @ 19:11
Das Motto der westlichen Justiz gegenüber ihren Regierungen unbequemen Menschen lautet inzwischen:
“Bevor ich Dich muss lass wieder raus, pack ich noch einen Missbrauch aus!”
Arthur Dent
26. August 2024 @ 22:53
“Man könnte glauben, die Ereignisse geschähen und glitten dann automatisch in die Zeitungen hinüber, von der Wirklichkeit in die Presse, von der Realität in die Wiedergabe. Das ist nicht richtig. Weil die Reproduktion der Wirklichkeit unendlich wichtiger ist als das Geschehnis selbst, so ist die Wirklichkeit seit langem bemüht, sich der Presse vorzuführen, wie sie gern möchte, daß sie aussehe. Der Nachrichtendienst ist das komplizierteste Lügengewebe, das je erfunden worden ist….
Der Redakteur ist durchdrungen von dem Axiom, daß man kein Ereignis so wie es geschehen ist vermelden könne, und deshalb kommt ihm gar nicht mehr zum Bewußtsein, wie er die Wirklichkeit verfälscht…
Wesentlich an einer Zeitung ist zunächst und vor allem, was sie bringt, und was sie nicht bringt. Niemand wird annehmen, daß täglich stets grade so viel geschieht, wie in sechzehn Seiten hineingeht”…
(Auszug aus Presse und Realität – Kurt Tucholsky, 1921) – nachzulesen auf zeno.org
Wie man sieht, kein sooo neues Problem
🙂
Helmut Höft
26. August 2024 @ 18:47
@ ebo, 26. August 2024 @ 18:39
Lieber Eric, wie willst Du denn Plattformen, z. B. „soziale Medien“ die ja „nur user content“ verbreiten, also nur Plattform und kein Medium sind, nicht zu „den Medien“ gehören wollen (nach Eigenauskunft), also von vorneherein ihre Hände in Unschuld waschen, wie willst Du da jemanden verantwortlich machen? Die Probleme liegen im falschen Anfang – wie Du richtig bemerkst – mit dem sich dann anschließenden Tohuwabohu europäischer wasch_mir_den_Pelz_aber_mach_mich_nicht-nass-Gesetzgebung
ebo
26. August 2024 @ 21:23
Hi Helmut, wieso heißt es denn “social Media”?
Helmut Höft
27. August 2024 @ 12:34
Damit man sich besser verstecken kann, das “social” ist die Hülse! Was ist denn ein “social” Medium? Welche Kompetenzen stecken dahinter?
Kleopatra
26. August 2024 @ 14:28
Mit Pressefreiheit haben Telegram, X e tutti quanti nichts zu tun. Pressefreiheit steht immer in dem Spannungsverhältnis zu der Verantwortung eines Presseorgans für seine Veröffentlichungen (und deshalb ist immer jemand presserechtlich verantwortlich). Bei Telegram, X etc. wird versucht, zwar einerseits an der Verbreitung von Nachrichten zu verdienen (wie bei kostenlosen Zeitungen), andererseits drücken die Verantwortlichen dieser Dienste sich davor, zuzugeben, dass sie Dinge veröffentlichen. Somit wird versucht, die Verantwortung für veröffentlichtes Material zu verschleiern.
exKK
26. August 2024 @ 15:02
“Pressefreiheit steht immer in dem Spannungsverhältnis zu der Verantwortung eines Presseorgans für seine Veröffentlichungen”
Da gibt es aber eine Menge Verantwortliche, die für ihr Lügen, Weglassen und das Erzählen wenn überhaupt nur halber Wahrheiten bis zu Geschichtsverfälschungen (wie auch die Ihren) nicht zur Verantwortung gezogen werden. Die für eine Demokratie unerlässliche freie Meinungsbildung wird so immer mehr eingeschränkt.
Es ist nicht der Umstand an sich zu kritisieren, dass gegen tatsächlich Verantwortliche für Verstösse gegen was auch immer vorgegangen wird – es ist die selektive Auswahl, die immer nur eine den Regierungen unbequeme Klientel trifft. Und da nehme ich Staaten wie Russland oder China ausdrücklich nicht aus.
Aber wer sich als westliche Demokratie davon abheben will, sollte eben nicht zu den gleichen autoritären Methoden greifen… aber genau diese greifen hier derart um sich, dass einem Angst und Bange werden kann. Um die Demokratie, aber auch für die eigene Freiheit.
ebo
26. August 2024 @ 16:04
Es geht um Medienfreiheit
https://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/de/medien-und-kommunikation/garantierte-medienfreiheit
Helmut Höft
26. August 2024 @ 18:21
@Kleopatra
“Mit Pressefreiheit haben Telegram, X e tutti quanti nichts zu tun. … jemand presserechtlich verantwortlich).” Achtung, duck’ Dich: Weitgehend d’accord! Das ist ja der Trick von GAFAM, Tik-Tok, Telegram und wie der ganze asoziale Besserwisser-Schrott heißt: “Wir sind unschuldig, wir sind nur Plattform für die Verbreitung von “user-content”. Wir können doch nix dafür!” Wie dämlich ist das denn?
@Douglas Adams
Mein Name muss nicht in Versalien geschrieben werden, Thx. “Im “Tausendjährigen Reich” …” das ist doch nicht Gegenstand heutiger Probleme, in Sachen Freiheit schon lange nicht. Dass die Gesetze gemacht werden, wie sie gemacht werden – Binse! ~83 Mio Menschen, 83 Mio Grundgesetze usw., dann ist’s gut? Woher kommen die heutigen Probleme in Sachen Meinungs-/Medienfreiheit und all’ dem anderen Summs?
exKK
26. August 2024 @ 16:59
@ ebo:
Eigentlich müsste aus Transparenzgründen das Eingreifen jedweder Moderation sichtbar sein – nicht WIE, aber DAS eingegriffen wurde.
Und sei es durch eine nicht unerhebliche Zeitverzögerung der Freischaltung eines Beitrags, so dass er im Fluss der Beiträge von den allermeissten nicht mehr wahrgenommen wird, ohne sich Finger wundzuscrollen.
Das war seinerzeit der Grund, mich aus Foren von SPON oder ZON zurückzuziehen – die unliebsamen Beiträge oder Antworten auf andere kamen wenn, dann derart zeitverzögert, dass sie soweit hinten im Beitragsdschungel landeten, dass sie nicht mehr wahrgenommen wurden. Die Beiträge im Sinne der Redaktion/Moderation kamen hingegen immer sofort durch…
Frei nach Bellheim: Ich scheiss Dich so zu mit den mir genehmen Beiträgen, dass Du die mir unangenehmen gar nicht mehr siehst!
Eine Zensur findet eben doch statt!
ebo
26. August 2024 @ 18:39
Widerspruch. Telegram, Whatsapp oder X sind soziale Medien und insofern natürlich Objekt der Medienpolitik, im EU-Jargon neuerdings “Medienfreiheit”.
Gleichzeitig unterliegen sie spezifischen Regulierungen, zum Beispiel dem Digitale Dienste Gesetz DSA. Telegram fällt allerdings (noch) nicht darunter.
Was den Content betrifft, so war es immer meine Meinung, dass dieser von Journalisten verantwortet werden sollte, und nicht von Durow, Musk & Co. Anders gesagt: Neben den CEO muß es noch einen oder mehrere Chefredakteure geben, die dann auch medien- oder presserechtlich verantwortlich sind.
Leider hat sich diese Auffassung nicht durchgesetzt. Stattdessen hat die EU eine “Moderation” durchgesetzt, die nach abstrakten Regeln verläuft und von niemandem wirklich verantwortet wird. Dies öffnet Tür und Tor für eine “bürokratische” Zensur.
Zugleich hat die EU darauf verzichtet, die Social Media Konzerne zu zerschlagen und zu verlangen, dass Telegram, X & Co. eine eigene, unabhängige Gesellschaft nach europäischem Recht gründen. Dies war m.E. ein weiterer schwerer Fehler der EU-Digitalgesetzgebung.
Im Ergebnis geht nun alles durcheinander. Ein CEO soll für Inhalte haften, eine verantwortliche Redaktion gibt es nicht, die Regeln für die Moderation werden aus Brüssel vorgegeben, die Profite fließen unkontrolliert in die USA oder nach Dubai, die Daten auch.
Und die Rechtslage ist so verworren, dass niemand durchblickt und jeder Vorwand gut genug ist, um Verhaftungen vorzunehmen!
Ute Plass
26. August 2024 @ 13:13
“…. jetzt, da dieser Dienst immer mehr auch Dissidenten und Regierungskritikern im Westen als Plattform für Austausch dient, gerät er in die Schusslinie und ist ein Hindernis in der kompletten Kontrolle der Informationslandschaft, die das erklärte Ziel der politischen und juristischen Bestrebungen ist, wie durch den Digital Services Act auf EU-Ebene. ”
https://www.nachdenkseiten.de/?p=120217
Michael Conrad
26. August 2024 @ 12:10
Die Meinungsfreiheit hängt von der Informationsfreiheit ab. Ohne Plattformen wie Twitter und Telegram wären die Narrativ Monopole und Schweigekartelle der Mainstream Medien ohne nennenswerte Konkurrenz durch alternative Informationsquellen. Das dort auch jede Menge unappetitlicher Schrott zu finden ist,
der missbraucht werden kann ist nicht zu übersehen. Das ist allerdings schon seit der Erfindung des Buchdrucks so.
WBD
26. August 2024 @ 11:07
@H Höft: “Wer keine Gesetze bricht und/oder Persönlichkeitsrechte verletzt, muss die Verantwortung aus der Meinungsäusserungsfreiheit nicht scheuen. Dieser Mut gehört zur Freiheit.”
Da danke ich aber schön! Wenn ich mit realem Namen bestimmte rechtsradikale Positionen kritisieren und auseinandernehmen will – und dann klingelt abends um halb Zehn die Baseballmannschaft von ‘Adolf88’ an der Tür…?
Dann ist meine Meinungsfreiheit für’s erste aber sowas von beendet !!
Helmut Höft
26. August 2024 @ 11:34
Wo wohnst Du denn? Ich setze mich zwar nicht mit rechtsradikalem Dummsinn auseiander, zumindest nicht direkt, meine Kritik am Mainstream (zumindest am ökonomischen M.) ist jedoch genügend dokumentiert. In dieser realitätsfernen Märchenwelt gibt es genügend Überschneidungen mit der Truppe von “Adolf88”. Es gilt – für mich und sollte auch für den Rest gelten: “Wer keine Gesetze bricht und/oder Persönlichkeitsrechte verletzt, muss die Verantwortung aus der Meinungsäusserungsfreiheit nicht scheuen. Dieser Mut gehört zur Freiheit.”
Ansonstengilt auch Böckenförde https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum Kurzform: Demokratie (freie Gesellschaft) geht nur, wenn alle mitmachen. Wo will man da Ausnahmen machen und wie begründen? Mit “Adolf 88”?
Arthur Dent
26. August 2024 @ 13:29
@HELMUT HÖFT
Im “Tausendjährigen Reich” (ist noch nicht so lange her) konnte das Hören von Radio Strasbourg schon mal ein paar Jahre Zuchthaus einbringen, das Erzählen eines politischen Witzes, über den die Obrigkeit nicht lachen konnte, auch schon mal am Galgen enden. Auch Zivilgerichte verhängten Todesurteile am Fließband – für Belanglosigkeiten.
Man muss die Wirkungen von Gesetzen betrachten, dann weiß man, für oder gegen wen sie gemacht sind. Regierungen wollen immer gerne den gläsernen Bürger (natürlich nur, um uns vor uns selbst zu schützen), andersherum wollen Politiker selbst nicht so transparent sein. Man höre mir auf mit: Wer nichts zu verbergen hat….
Arthur Dent
26. August 2024 @ 11:02
Für was hast du zwanzig Jahre gekriegt?
Für nix.
Lüg nicht, für nix gibt’s immer nur zehn Jahre!
exKK
26. August 2024 @ 14:37
Zweimal nix gibt eben 20 Jahre 😉
Stef
26. August 2024 @ 10:35
M.E. ist das weniger ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit als vielmehr gegen die Informationsfreiheit. Für die französische (und für unsere) Regierung ist der Ustand unangenehm, dass man sich über Telegram ungefiltert über die Perspektive der anderen Seite informieren kann. Sozusagen Feindsender hören. Das macht die Verbreitung der eigenen Narrative und Propaganda erheblich schwieriger.
Eine Meinung darf jeder haben, solange er keine Grundlage dafür hat.. *Ironie OFF*
ebo
26. August 2024 @ 11:24
Richtig, das war auch gemeint. Ich habe nun den Begriff “Medienfreiheit” gewählt – nach dem gleichnamigen Gesetz der EU. Im Kern geht es aber um die Informationsfreiheit.
Bemerkenswert ist, dass sich kein einziger EU-Politiker zu Wort meldet, der für das “Medienfreiheitsgesetz” gestritten hat. Das erinnert an den Fall Assange – dazu haben auch alle geschwiegen…
Ute Plass
26. August 2024 @ 10:18
“Der CEÖ des kanadischen Video-Portals Rumble, Chris Pavlovski, kommentierte die Verhaftung des Telegram-Gründers auf X so (meine Übersetzung):
„Ich bin ein wenig spät dran, aber aus gutem Grund – ich bin gerade sicher aus Europa abgereist. Frankreich hat Rumble bedroht, und jetzt haben sie eine rote Linie überschritten, indem sie den CEO von Telegram, Pawel Durow, verhaftet haben, weil er angeblich keine Rede zensiert. Rumble wird sich dieses Verhalten nicht gefallen lassen und mit allen rechtlichen Mitteln für das Recht auf freie Meinungsäußerung, ein universelles Menschenrecht, kämpfen. Wir kämpfen derzeit vor den Gerichten in Frankreich und hoffen auf die sofortige Freilassung von Pawel Durow.“
https://norberthaering.de/propaganda-zensur/frankreich-verhaftet-pawel-durow/
Michael
26. August 2024 @ 10:11
“ Telegram wird sehr viel von pro-russischen Bloggern und von russischen Soldaten genutzt.” Warum auch nicht? Schließlich benützt selbst ein gewisser Selenskyj dem Vernehmen nach Telegram!?
Annette Hauschild
26. August 2024 @ 10:06
Telegram wird von Russen UND Ukrainerin gleichermaßen genutzt, von Zivilisten, Militärs , Bloggern, Politikern etc.
Gegen Facebook,, Insta, tiktok nd Co werden aber keine Vorwürfe wie Förderung des Drogenhandels, des Terrorismus und der OK erhoben, soweit mir bekannt ist. Das dürfte auch mit dem mangelnden Vertrauen in den Schutz der Kundendaten bei Meta zusammenhängen. Cybermobbing gibt es auf diesen Plattformen ebenfalls, wird aber mehr schlecht als Recht gelöscht.
Nach dem Attentat auf die lKonzerthalle in Moskau hat Wladimir Putin den Messengerfienst Telegram ebenfalls scharf angegriffen und der Unterstützung des Terrorismus bezichtigt.
Durov hat es also mit Gegnern von mehreren Seiten zu tun.
Es ist zu erwarten, dass in Russland in absehbarer Zeit ebenso gegen Telegram vorgegangen wird
Bei der Reaktion der Internetcommunity wäre ich zurückhaltend. Klare Stellungnahmen und Forderungen sind gut und richtig, aber Investitionsentscheidungen hänge nicht nur von rechtlichen Umständen ab sondern von Subventionen, Steuern und Gewinnmöglichkeiten.
Es ist sehr zu hoffen, dass die Teichindustrie ihrer verbalen Ablehnung auch Taten folgen lässt, z.B endlich mal ein vernünftiges Lobbying für Informationsfreiheit und gegen Zensur. Aber auch Telegram muss gegen Organisierte Kriminalität wie Drogenhandel und Terrorismus dtärker vorhehen
Helmut Höft
26. August 2024 @ 09:36
Nachtrga (ist leider vergessen worden, sry):
“Klar ist, dass die Festnahme in Schlag gegen die Meinungsfreiheit ist.” Einspruch, genau das ist unklar!
Helmut Höft
26. August 2024 @ 09:31
“Gegen ihn bestand Haftbefehl wegen Vorermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen wie Betrug, Drogenhandel, Online-Mobbing, Organisierte Kriminalität und Förderung des Terrorismus.”
Hm? Besteht denn schon ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit, wenn ein begründeter Haftbefehl gegen einen ITler vorliegt? Gegen einen ITler dessen Software als asoziales Netzwerk jeder Meinung fröhnt wegen der sog. Freiheit?
Grundsätzlich: Sagt man dem Freundeskreis “Big Tech ist böse, es gibt nix umsonst, ihr werded abgeschnorchelt dass es nur so kracht!” *) heißt es “Na und ich habb’ doch nix zu verbersche, gell!” Aber dann klandestin im Netz hantieren und “sozial fundierte Meinungen” verbreiten? *OMG*
Die Anonymität im Internet ist aufzuheben – Hatespeech, Dummsinn und der Missbrauch des Internet (“Darknet”) nehmen dann drastisch ab! Wer keine Gesetze bricht und/oder Persönlichkeitsrechte verletzt, muss die Verantwortung aus der Meinungsäusserungsfreiheit nicht scheuen. Dieser Mut gehört zur Freiheit.
Die asozialen Netzwerke, Hand in Hand mit ihren Förderern der GAFAM https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Tech, spalten und untergraben jede Gesellschaft. Und das alles für die Freiheit? Mit Googles Slogan “Don’t be evil” sagt uns GAFAM, was böse ist, was Freyheyd ist: Den Kapitalismus befeuern, auf allen Ebenen, alles zerschwätzen und in Zweifel ziehen, alles besserwissen als alle! *facepalm*
Wieder grundsätzlich: Eine Kontrolle – z.B. auf Einhaltung von Gesetzen – muss leider sein (Erinnerung an Helmut Qualtinger: “I trau’ den nöd, i kenn’ mi!”), einen Polizisten deshalb als Zensor meines Verhaltens zu bezeichnen ist mir bisher noch nicht eingefallen. Im Zweifel ist mir eine öffentliche Kontrolle (Zensur?) durch die Organe einer demokratischen Herrschaft lieber als die intransparente Kontrolle (Zensur und Lenkung!!) durch GAFAM.
GAFAM und Twitter, Tele-/Instagram, Tik-Tok & Co. müssen streng reguliert werden. Notfalls muss auch ein Haftbefehl gegen Musk vollstreckt werden. *zwinker*
*)Leseempfehlung: Martin Andree “Big Tech Muss Weg” https://bigtechmussweg.de/
Michael Conrad
26. August 2024 @ 09:16
Big Brother ist jetzt eher ein Little Brother,
heißt Emmanuel und braucht dringend ein neues Ablenkungsthema. Macron könnte doch mal wieder Putin anrufen. Bei dem kann er sich Ratschläge holen für den weiteren Umgang mit unliebsamen Oligarchen und oppositionellen Plattformen.
WBD
25. August 2024 @ 18:26
Es ist schon grotesk – erst vor kurzem hat sich Polizeiministerin Faeser (Phaser?) mit einem Zensurversuch (Compact) blamiert, und jetzt Telegram… Dabei gehört auch der Verteidiger der Freiheit Europas, Waldemar Selenskiy, zu den Telegram-Nutzern 😉
Letztlich ist es egal, ob da inhaltliche Vorwürfe a la Rechtsextremismus oä gemacht werden: Pressefreiheit ist ein zu hohes Gut, um ‘mal eben so’ wegzensiert zu werden!
PS: Ich bin auch bei Telegram, und über verschwurbelte Umwege lese ich sogar (hin und wieder) bei RT Deutsch! Pöser Pursche !
exKK
25. August 2024 @ 19:54
Aus dem Artikel:
“”Durow soll nicht genug dafür getan haben, die Nutzung seines Dienstes für kriminelle Zwecke zu verhindern.”
Wann dürfen wir mit der Verhaftung des aktuellen Finanzministers Lindner und seines Vorgängers im Amt und jetzigen BK Scholz rechnen, die nicht genug gegen die Nutzung der jahrzehntealten Schlupflöcher für cum-ex- und cum-cum-Betrügereien krimineller Schwerreicher und deren Bankiers getan haben und auch nach wie vor keine Anstalten treffen, das Geld (allein bei cumcum ein mittlerer zweistelliger Milliardenbetrag, wie man so liest) der Steuerzahler von den Betrügern zurückzufordern?”
Kleopatra
25. August 2024 @ 18:16
Sie geben an “Signal wird sehr viel von pro-russischen Bloggern und von russischen Soldaten genutzt”. Sie meinen doch wohl aber auch hier, wie im übrigen Artikel, Telegram? (Ist nebenbei meine Hauptquelle, wenn ich russische Propaganda verfolgen will).
ebo
25. August 2024 @ 20:14
War ein Versehen, ist korrigiert!