Stoltenberg droht Serbien
Die EU bemüht sich mal wieder um eine Beilegung der Spannungen zwischen Serbien und Kosovo. Das Treffen mit den Regierungschefs Vucic und Kurti in Brüssel wird von Drohgebärden der Nato begleitet.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte sich bereit, zur Sicherung des Friedens “jede notwendige Maßnahme” zu ergreifen. “Sollte die Stabilität gefährdet sein”, stehe die sogenannte KFOR-Mission bereit. Sie werde “jede notwendige Maßnahme ergreifen, um ein sicheres Umfeld und die Bewegungsfreiheit für alle Menschen im Kosovo zu gewährleisten”.
Im Klartext: Die 4000 KFOR-Soldaten sind bereit, gegen Serbien bzw. die Kosovo-Serben vorzugehen, falls es Probleme geben sollte. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ist dies mehr als die übliche Friedenssicherung zugunsten der ehemaligen serbischen Provinz. Es ist auch eine Drohgebärde gegen Serbien und Russland, die eng zusammen arbeiten.
Gleichzeitig ist es ein Eingeständnis des Scheiterns. Schließlich wurde KFOR vor 14 Jahren stationiert, um die Grenze zu sichern und Spannungen abzubauen. Dies ist nicht gelungen – im Gegenteil. Die Spannungen sind gewachsen, Ende Juli wäre es um ein Haar zu einer militärischen Eskalation gekommen. Der Funke ging übrigens vom Kosovo aus…
Nachdenklich macht auch das Vorgehen der EU. Ausgerechnet der Außenbeauftragte Borrell – ein Spanier – soll zwischen Vucic und Kurti vermitteln. Dabei hat Spanien das Kosovo bis heute nicht anerkannt – aus Furcht vor den separatistischen Bewegungen im eigenen Land. Wer soll Borrell vor diesem Hintergrund ernst nehmen?
🚨 American NATO troops are now deployed at check points in Kosovo after yesterday’s unsuccessful EU-led negotiations between Serbia and Kosovo. Also @NATO has announced it is ready to intervene if Kosovo tensions escalate. pic.twitter.com/4ryesF64h3
— Ivana Stradner 🇺🇸🇺🇦 (@ivanastradner) August 19, 2022
Armin Christ
19. August 2022 @ 12:22
Widerlich wie diese Unwertewesten seit Jahrzehnten mit zweierlei Maß misst. Dem Abbas werfen sie seine dümmliche Wortwahl vor und in Sachen Ukraine oder Kosovo sitzen sie mit Faschisten in einem Boot, aber das kennen wir ja schon von Pinochet, Strößner, Mobutu etc.
KK
18. August 2022 @ 14:56
Lustig; Was die NATO mit Waffengewalt Ende der 1990er erzwungen hat, die Abspaltung des Kosovo und seiner mehrheitliuch albanischen Bevölkerung von Serbien, will sie dem Donbas und anderen Teilen der Ostukraine und seiner mehrheitlich russischen Bevölkerung in der Ukraine “aus prinzipiellen Erwägungen” jetzt nicht zugestehen.
Die Argumente, die die NATO dabei als Rechtfertigung für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gefunden hatte (beenden der Gewalt gegen die Seperatisten), macht sich nun Russland zu eigen – wenn man gegen den Wind pinkelt, kann man eben auch nass werden…
ebo
18. August 2022 @ 16:05
Ja, das Vorgehen im Kosovo war eine “Ursünde” des Westens, die EU hat sich davon bis heute nicht erholt. Sie ist in dieser Frage bis heute tief gespalten, will sich das aber nicht eingestehen…
austro
19. August 2022 @ 12:41
seinerzeit hörte man nur immer in den nachrichten von angriffen und morden der uck auf polizeistationen und so. im englischen wurden die freischärler als “liberation army” bezeichnet. der taci sitzt jedoch derzeit in den haag und wartet auf seinen prozess. n.b. die ähnlichkeit der fakes von racak mit den anschuldigungen zu butcha.
die kvor truppen sind so eine sache, abgesehen davon, dass mit fort bondsteel bei pristina das größte auslandslager der us-army exisitert…also das neutrale österreich nimmt auch an diesen truppen teil, entgegen des staatsvertrages von 1955 (mitsignatare sind großbritannien, frankreich, usa und russland als nachfolgestaat der udssr).
in der ehemeligen ss-kaserne meiner wohnung gegenüber weht seit ca. 15 jahren die deutsche fahne, auch gegen den staatsvertrag, weil die kaserne ein koordinationszentrum der kvor truppen ist, der verbindungsoffizier zur nato ein deutscher ist….
gag am rande, mittlerweile ist zumindest fußballerisch der kosovo der 27. kanton der schweiz. man/frau erinnere sich an die fußball wm bei der “schweizer” kicker den serben gegenüber dieses großalbanische “pleitegeier” zeichen gemacht haben 🙂
europäische realitäten, innerhalb eines vermeintlichen friedensprojektes…..