Schäuble blufft mal wieder

Plant die Bundesregierung für ein mögliches Scheitern des Flüchtlingsdeals? So meldet es SPON – doch in Wahrheit handelt es sich wohl um einen Bluff. Dahinter steckt Finanzminister Schäuble – wieder mal.

Der angeblich überzeugte Europäer hatte vor einem Jahr mit dem Rauswurf Griechenlands aus dem Euro gedroht. Zuletzt warnte er Portugal, das Land müsse sparen – oder erneut in die Zwangsjacke der “Euroretter”.

Nun hat er angeblich einen “Plan B” entwickelt für den Fall, dass der Flüchtlingsdeal mit der Türkei platzt. Angesichts der Drohungen und Provokationen aus Ankara keine schlechte Idee.

Schäuble legt allerdings nicht fest, was Deutschland machen sollte – sondern entwirft neue Diktate für andere EU-Länder. Vor allem auf Griechenland hat er es wieder abgesehen, Zitat:

“Vollumfängliche Kooperation Griechenlands ist sicherzustellen, auch unter Anwendung finanziellen Drucks. Ansonsten droht Rückzug auf eine erst im Westbalkan haltbare Grenzlinie.”

Achtung, Achtung, hier spricht der Oberkommandeur der Südfront – so liest sich das. Schäuble denkt offenbar sogar schon über die Grenzen der EU hinaus, noch ein Zitat:

Für den “Außengrenzschutz einschließlich Rückführung” hätten Drittstaaten “eine gesteigerte Bedeutung”: Deren “Kooperationswilligkeit und -fähigkeit kann finanziell befleißigt werden”.

Zum Glück sind das bisher nur Planspiele im Sandkasten des BMF. Kanzlerin Merkel hat sich diesen “Plan B” noch nicht zu eigen gemacht, in Brüssel denkt man gar nicht daran, von Merkels Deal abzurücken.

Das weiß natürlich auch Schäuble. Der CDU-Mann blufft mal wieder – Hauptsache, er kann sich als Oberlehrer und “Vordenker” präsentieren…