Ist der „Junge aus Aleppo“ echt?
Manchmal geht alles ganz schnell. Nur wenige Stunden, nachdem das schreckliche Foto vom blutverschmierten „Jungen aus Aleppo“ um die Welt ging, rief die EU zu einer Feuerpause auf. Doch ist das Foto echt?
Daran sind Zweifel aufgekommen – nicht bei mir, sondern bei Leuten, die sich schon länger mit dem Krieg in Syrien beschäftigen. Denn der Kameramann und Aktivist Mustafa al-Sarout ist vor Ort nicht bekannt.
Zudem wirken die Blutspuren auf dem Foto nicht echt – meint jedenfalls der Blogger „Moon of Alabama“, der das Bild mit anderen aus dem Kriegsgebiet verglichen hat.
Ich maße mir kein Urteil an – das überlasse ich meinen Lesern. Fest steht, dass die EU noch nie so schnell auf Kriegsbilder reagiert hat. Deshalb ist es wichtig, die Authentizität zu klären.
Dies umso mehr, als der „Junge von Aleppo“ als Vorwand genutzt werden könnte, eine umfassende Militär-Intervention in Syrien zu starten. Ähnliches haben wir schon in Kuwait erlebt…
Ute Plass
22. August 2016 @ 09:44
„Tage später, nachdem Omrans Foto seine Wirkung getan hat, gibt es in einigen wenigen Medien, nicht mehr ganz vorn, eher hinten im Nebensächlichen, eine Notiz zum Fotografen des anrührenden Kinderbildes: Es hat ein Mann geschossen, der selbst schon auf einem Foto zu sehen war. Das zeigt ihn, wie er grinsend mit Kämpfern der Zenki-Milizen posiert. Das sind die Verbrecher, die ein anderes syrisches Kind enthauptet haben. Dieses Foto vom 5. August, das nicht annähernd die Popularität des Fotos mit dem kleinen Omran erlangte, zeigt sie: Die zweite Seite im syrischen Krieg. Die sogenannten Rebellen, Oppositionellen, Aktivisten. Auch der inzwischen weltberühmte Fotograf des Omran-Fotos wird in den einschlägigen Medien zu den „Aktivisten“ gezählt.“
Zitiert aus: http://www.rationalgalerie.de/home/luftbruecke-in-den-krieg.html
hyperlokal
19. August 2016 @ 16:24
Eine neue Produktion des Aleppo Media Centers?
https://www.tagesschau.de/ausland/aleppo-285.html
Auf dem Blog „Die Propagandaschau“ findet man aktuell zu dieser Vermutung mehr
Die Liste der sogenannten seriösen Quellen unserer ÖR könnte langsam ein absolut skandalöses Niveau erreicht haben: Aleppo Media Center, Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Correctiv, Bellincat, …
Man beachte mein gekonntes „könnte“ gemäß der journalstischen Grundauffassung des ARD-Chefredakteurs Dr. Kai Gniffke, dass „die höchste Kunst des Journalisten der gekonnte Umgang mit dem Konjunktiv“ ist (Subtext: denn damit darf man dann die übelste Propaganda ohne Skrupel unter’s Volk streuen, ob von mir jetzt, Propagandaschau oder in der Story über den edlen Fadi Al Halabi aus der Tagesschau, das überlasse ich jetzt auch mal dem Urteil der Leser).
Ganz offensichtlich ist aber die Verlogenheit der ÖR (von den anderen Mainstream-Medien ganz schweigen, aber von denen erwartet man schon lange nichts mehr), wenn sie die Kinderopfer durch US-alliierte Kämpfer konsequent verschweigen, von denen es viel plausiblere und ebenso brutale Bilder gibt, aber in diesem Fall mit großem Aufwand das ganz große Drama produzieren.