Jetzt noch schnell Spanien und Portugal strafen

Mitten in der neuen Brexit-Bankenkrise will die EU-Kommission Sanktionen gegen die “Defizitsünder” Spanien und Portugal verhängen. Sie folgt damit Druck aus Deutschland – und könnte eine Kettenreaktion auslösen.

Die Sanktions-Entscheidung stehe unmittelbar bevor, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Sie steht schon seit Wochen auf der Agenda, war wegen des Brexit-Votums aber aufgeschoben worden.

Vor allem Bundesfinanzminister Schäuble und seine CDU fordern, endlich in Madrid und Lissabon durchzugreifen. Am liebsten würden sie Milliardenstrafen verhängen – eine Premiere in unruhigen Zeiten.

Denn zum einen haben Portugal und Spanien in Wahlen gegen den deutschen Sparkurs gestimmt. Zum anderen könnten Strafen die wacklige Erholung beider Länder gefährden, auch Bankpleiten sind möglich.

Aber das schert Schäuble nicht. Ihm geht es darum, “die Regeln” durchzusetzen. Wenn die Kommission nicht spurt, so droht er, soll sie entmachtet und durch eine neue, “unabhängige” Behörde ersetzt werden.

Währungskommissar Moscovici hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Da nützt es ihm auch nichts, dass er nach dem Rücktritt des britischen Kommissars Hill mehr Macht erhalten soll…