Samaras, Varoufakis – und Schulz?
Das OXI beim Greferendum hat schon zwei prominente Opfer gefordert. Erst erklärte Kanzlerin Merkels Liebling Samaras seinen Rücktritt, dann ihr ärgster Feind Varoufakis.
Der griechische Ex-Premier Samaras ist mit seinem Appell zum “Ja” auf ganzer Linie gescheitert. Merkel hat nun keinen konservativen Buddy mehr in Griechenland. So ein Pech aber auch…
Varoufakis hingegen macht den Weg frei für eine Verhandlungslösung. Sein Rücktritt beweist, dass es der griechischen Linksregierung ernst ist mit dem Versuch, einen besseren Deal zu finden.
Nun wäre eigentlich Brüssel an der Reihe. Hier gibt es schließlich auch einige Hardliner, die einer Einigung im Weg stehen. Besonders exponiert: Parlamentspräsident Schulz, der Dauer-Talker.
Mit seiner Forderung, den griechischen Premier Tsipras zu entmachten und eine nicht gewählte Technokraten-Regierung einzusetzen, sieht er heute verdammt alt (und undemokratisch) aus.
Ob Schulz nun auch so weise ist wie Varoufakis? Ein paar EU-Abgeordnete haben schon seinen Rücktritt gefordert. Einen Vorteil hätte es: Schulz könnte sich endlich um seine SPD-Karriere kümmern! Motto: “Siggi muss weg!”
Mehr zum Greferendum hier, zum Grexit hier
Baer
6. Juli 2015 @ 13:38
Bücher zu handeln ist das Eine, sie zu lesen das Andere, sie aber zu verstehen ist die Herausforderung , was Herr Schulz bis heute nicht begriffen hat .
Gibt’s in Brüssel keine Pförtner ???
Pique Dame
6. Juli 2015 @ 13:09
Ich glaube nicht, dass Varoufakis der Typ Politiker ist und er deswegen auch keine Ambitionen auf das Amt des Premiers hat. Bei RT hat er kürzlich gesagt, “If I become a politician, shoot me”. Seine Erfüllung ist der Job als Professor und da gehört er bestimmt zu den Brillantesten. Bin trotzdem ziemlich schockiert über den Rücktritt. Hoffentlich bleibt er der Regierung als Berater erhalten.
Peter Nemschak
6. Juli 2015 @ 15:40
Ich fürchte, Ihre Hoffnung wird sich nicht erfüllen. Einmal weg von der Macht ist man schnell vergessen. Andere drängen hin. Bei aller Intelligenz ist Varoufakis kein Wunderwuzzi.
GS
6. Juli 2015 @ 12:08
Dass V irgendwann zurückkommt, halte ich auch nicht für ausgeschlossen, aber Schulz in der Versenkung verschwinden zu lassen, das wäre natürlich ein Segen für die Menschheit, selbst in normalen Zeiten. Meine Meinung über den Herrn Schulz ist ja hinlänglich bekannt. Das Problem ist nur, dass einer wie Schulz nicht zurücktritt. Der kann nur zurückgetreten werden.
George
6. Juli 2015 @ 10:31
Varoufakis hat vom ersten Tag an gesagt, dass er alles in seiner Macht stehende tun werde, damit er einen besserem Weg für Griechenland findet. Er würde jedoch nicht an seinem “Stuhl” hängen. Er hat sein Ziel erreicht und macht nun den Weg frei, damit dieser Weg beschritten werden kann.
Schulz hingegen hat so etwas nie gesagt und wird es leider auch nie tun. Daher ist es wohl leider illusorisch zu glauben, dass er sich nach seinen undemokratischen Aussagen und Versuchen sich in die inneren Angelegenheiten eines EU Landes einzumischen, zurücktreten wird.
Peter Nemschak
6. Juli 2015 @ 10:19
Varoufakis fühlt sich zu Höherem berufen. Noch ist es zu früh, Tsipras beerben zu können. In den nächsten Wochen wäre für ihn nicht viel zu gewinnen gewesen: alles oder nichts? Eitel bis zum Erbrechen.
ebo
6. Juli 2015 @ 10:21
Bitte ganz ruhig und sachlich bleiben… Was sagen Sie denn zu Herrn Schulz? Der Mann möchte tatsächlich Kanzler werden…
Peter Nemschak
6. Juli 2015 @ 10:31
Selbstüberschätzer. Die europäischen Institutionen werden sehr oft mit Politikern zweiter Wahl beschickt, die man national nicht wirklich brauchen kann, sie andererseits aber auch nicht fallen lassen will, in der Hoffnung, sie würden der Zentrale aus der Hand fressen und die heimische Parteibürokratie nicht stören. Solche, die als Berater oder von ihren Vorträgen leben können, gibt es nur wenige.