Rekord-Hilfe für die Ukraine
Langsam wird es Routine: Während das EU-Land Griechenland weiter auf Hilfskredite warten muss, bekommt die Ukraine einen Scheck über 600 Millionen Euro. Damit erreicht die Hilfe eine neuen Rekord.
Laut britischer “FT” steigt sie nämlich auf insgesamt 2,8 Mrd. Euro – den höchsten jemals für ein Nicht-EU-Land gezahlten Betrag. Wie üblich ist der Kredit an “Strukturreformen” gebunden.
Allerdings ist damit nicht etwa ein Ende der Wirtschafts-Blockade der Rebellengebiete in der Ost-Ukraine gemeint, die Kiew gerade erst verhängt hat. Das scheint Brüssel nicht weiter zu stören.
Keine Rolle spielt auch, dass die Ukraine für Spannungen um den “Eurovision Song Contest” sorgt. Die Regierung erwägt, eine russische Sängerin auszusperren, weil sie auf der annektierten Krim gesungen hat.
Die Kandidatin ist behindert, was den Streit besonders pikant macht. Normalerweise setzt sich die EU für Behinderte, für Reisefreiheit und natürlich gegen Wirtschafts- und Handelsblockaden ein.
Aber im Fall der Ukraine ist alles ein wenig anders. Sie bekommt sogar schneller Geld als Griechenland. Die Ukraine wird systematisch gestärkt, Griechenland dauerhaft geschwächt.
Man nennt es (Ir)Realpolitik…
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Peter Nemschak
17. März 2017 @ 07:56
@ebo Ich finde, dass Sie die Möglichkeiten der EU, den Süden Europas zu unterstützen überschätzen. Jedes Land muss sich zuerst politisch selber helfen, bevor eine Unterstützung von außen effektiv ist. Was für Griechenland gilt, gilt analog für Osteuropa, das im übrigen von Ihnen etwas stiefmütterlich behandelt wird. Mit Geldüberweisungen allein ist, wie sich gezeigt hat, wenig gewonnen, weder für die Ukraine noch für Griechenland.
bluecrystal7
17. März 2017 @ 00:54
Aha, da schau her! :/ Unglaublich… Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein. Aber man muss halt Prioritäten setzen, ne? :/
In der Ukraine ist eben die richtige Regierung an der Macht…
mister-ede
16. März 2017 @ 19:42
Es ist schon bitter, dass es in Griechenland eine riesige Jugendarbeitslosigkeit gibt und die dortige Regierung nichts dagegen unternimmt. Die jungen Menschen scheinen Tsipras und Co. ziemlich egal zu sein.
kaush
16. März 2017 @ 18:26
Was soll man noch zu so einer irrsinnigen “Politik” sagen? Furchtbar.
Der Oberst
16. März 2017 @ 17:55
Also hier muss ich wohl Einspruch erheben. Jedes Land hat das Recht zu entscheiden wer in das eigene Staatsgebiet einreisen darf. Man kann doch nicht fordern, dass man türkische Politiker zu Recht Auftritte verbietet und dann der Ukraine genau dafür tadelt. Der einzige der sich zu erklären hat, ist die EU. Hier muss man halt erwägen was wichtiger ist. Werte vs. Interessen.
Peter Nemschak
16. März 2017 @ 19:04
Die Interessen sind jedenfalls klarer als die viel strapazierten Werte. Griechenland muss sich von innen heraus selber helfen. Die Mentalität des Landes kann die EU nicht ändern.
ebo
16. März 2017 @ 22:11
Lieber Herr Nemschak, langsam bin ich es leid, diese abfälligen Bemerkungen über Griechenland und “die Mentalität” der Griechen zu lesen. Wenn Griechenland so unterstützt würde wie die Ukraine, wäre es längst über den Berg. Im übrigen halte ich Griechenland geopolitisch für wesentlich wichtiger für die EU als die Ukraine.