“Dijsselbloem muss abdanken”
Dumm gelaufen für den Chef der Eurogruppe, J. Dijsselbloem: Bei der Wahl in den Niederlanden hat seine sozialdemokratische PvdA eine brutale Niederlage eingefahren. Muss er jetzt abtreten?
___STEADY_PAYWALL___
Dieser Meinung ist jedenfalls der Europaabgeordnete F. De Masi von der Linken:
“Die rechte Hand von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Finanzminister des Schattenfinanzplatzes Niederlande – der Präsident der Eurogruppe Jeroen Dijsselbloem – wurde bei den Wahlen abgestraft. Er muss die Präsidentschaft der Eurogruppe umgehend aufgeben. Er ist nicht nur in dem Niederlanden gescheitert, sondern hat die Eurozone in die Sackgasse der Kürzungspolitik und der permanenten Krise geführt.
Nun ja, in den Niederlanden scheint sein Sparkurs einigermaßen funktioniert zu haben. Das Wachstum ist wieder da, nur die Wähler sind futsch. Doch Dijsselbloem gibt nicht auf.
“Morgen beginnt der Wiederaufbau”, rief er seinen Genossen zu. Auf derselben neoliberalen Doktrin? Wenn ja, dann ist der Aufbau zum Scheitern verurteilt, sogar die SPD ist schon weiter.
Sollte Dijsselbloem jedoch von der bisherigen Politik abschwören, so wäre er für Schäuble nicht mehr tragbar. Ein echtes Dilemma. Der CDU-Mann denkt aber schon über eine Lösung nach.
Warum macht man den Wahlverlierer nicht einfach zum hauptberuflichen Eurogruppenchef und holt ihn nach Brüssel? Das würde die Zustimmung zur EU bestimmt wahnsinnig steigern…
Anonymous
18. März 2017 @ 01:53
Dijsselbloem, wichtigster Repräsentant der PvdA war das Gesicht der Troika in Griechenland, siehe https://www.youtube.com/watch?v=KYcuLmFUyjE; Auch die niederländischen Sozialdemokraten standen und stehen für die schäuble’schen Sparhaushalte in der EU, Privatisierungen, damit auch der eu-weiten Fortführung rotgrüner Agendapolitik, für Steuersparmodelle, für TTIP, CETA, TiSA, …
Alexander
17. März 2017 @ 05:32
Heiner Flassbeck schreibt:
“Die Wähler in dem Nachbarland, das Deutschland in Sachen Wirtschaftspolitik am ähnlichsten ist, haben eine große von den Konservativen beherrschte Koalition krachend scheitern lassen. Der Untergang der „Partei der Arbeit“ ist spektakulär. Doch die deutschen Medien feiern das Ergebnis.”
und
“Dijsselbloem (wiederum PvdA) hat als Vorsitzender der Eurogruppe – immer zusammen mit Wolfgang Schäuble – so viele falsche Entscheidungen zu verantworten, dass dafür eigentlich ein Politikerleben nicht reicht.”
https://makroskop.eu/2017/03/wahl-den-niederlanden-die-revolution-die-keine-sein-darf/
Claus
17. März 2017 @ 08:39
Stern on-line gestern: “Gabriel und Schulz begrüßen Ausgang der Niederlande-Wahl.” Da kann man wirklich nur noch lachen – wenn’s nicht so traurig wäre: Da verschwinden die Sozis in der Niederland-Wahl komplett im Nirwana – und Gabriel und Schulz feiern das als Sieg – gemeinsam mit den über das Ergebnis äußerst entzückten Systemmedien. Ich mag den Fernseher schon garnicht mehr einschalten bei diesem Maß an Verblödung.
Alexander
17. März 2017 @ 13:14
@Claus: Da bin ich schon einen Schritt weiter. Den Fernseher (immer noch Röhre!) schalte ich vielleicht mal alle paar Wochen für die eine oder andere Sendung ein. Die “Qualität” der Berichterstattung zur “Griechenlandkrise” hat mich dazu gebracht, mich fast völlig von diesem Medium zu verabschieden. Die wenigen guten Sendungen kann ich auch nachträglich online schauen.
“Gabriel und Schulz begrüßen …”.
Ja, das ist absurdes Theater. Und genauso absurd ist, dass man in diesem Land mit so einer Nummer durchkommt.
GS
16. März 2017 @ 18:26
Aber F. de Masi wird nicht allzu viel Einfluss auf die Entscheidung haben, oder?
Übrigens taucht Herr de Masi in den DCLeaks wie auch der ebenfalls hier häufig zitierte Sven Giegold als “reliable ally” von George Soros auf. Schöne Freunde hast Du, ebo. 😉
Peter Nemschak
16. März 2017 @ 15:01
Nicht nur in Deutschland sondern auch in Holland war die Wirtschaftspolitik erfolgreich. Würde eine linke Politik dies zunichte machen?
ebo
16. März 2017 @ 15:04
Holland hat gerade eine schwere Immobilienkrise hinter sich, schon vergessen? Sie wurde mit einem Sparkurs überwunden, dafür wurde Dijsselbloem nun abgestraft. Denn er hat, als Sozialdemokrat, massiv Sozialleistungen gekürzt.
Peter Nemschak
16. März 2017 @ 16:36
Die Rolle der Sozialdemokraten haben die Grünen übernommen. Das hat u.a. demografische Gründe.
Werner Fütterer
17. März 2017 @ 09:59
Hä?Erfolgreich für wen???