“Rechte und linke Lügen in der Flüchtlingspolitik”

In Berlin redet man über Familiennachzug – dabei ist das zentrale Problem die Integration der Flüchtlinge. Und dann gibt es noch “konservative und linke Lügen”, sagte “Welt”-Redakteur R. Alexander beim EuropaCamp in Hamburg.

Der Bestseller-Autor (“Die Getriebenen”) fand harte Worte für die deutsche Flüchtlingspolitik. Erst hieb er auf die Grünen ein:

Sie hätten 2015 mit einer Blockade bei den “sicheren Herkunftsländern” dazu beigetragen, dass viele Menschen aus dem Balkan nach Deutschland kamen.

Dafür bekam er zwar heftigen Widerspruch, u.a. von der Kampnagel-Leiterin A. Deuflhard und dem Filmemacher J. Preuss: “Das ist grober Unfug, das Konzept sicherer Herkunftsstaaten bringt nichts”.

Mehr Zustimmung erntete Alexander dann aber für seine Einschätzung “konservativer und linker Lügen”. CDU und CSU hätten sich viel zu lange geweigert, ein Einwanderungsrecht zu schreiben.

Daraufhin habe die Linke hat gesagt, dann machen wir das übers Asylrecht. “Konservative und linke Lebenslügen greifen ineinander”, so Alexander, “deshalb so schwer, das auseinander zu dröseln, dazu müssen wir aber kommen“.

Im Klartext: Deutschland muss zwischen (erwünschten und gezielt gesuchten) Einwanderern und (grundgesetzlich geschützten) Asylbewerbern unterscheiden – genau so, wie es die meisten anderen EU-Staaten machen.

Andernfalls werde es nie eine europäische Flüchtlingspolitik geben, so Alexander – alle kämen weiter nach Deutschland. Zudem müsse man sich dringend um die Integration der Angekommenen bemühen.

In der aktuellen Wachstumsphase sei dies gut möglich, so der Konsens auf Kampnagel. Doch die nächste Krise kommt bestimmt – und dann könnte es eng werden…

Siehe auch “Wie hältst Du’s mit der Integration” und “Die Flüchtlingskrise geht doch weiter”