Oligarchen-Wahl
Der Liebling der “Bild”-Zeitung, Exboxer Klitschko, tritt nicht bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine an. Stattdessen empfiehlt er die Wahl des milliardenschweren Oligarchen Poroschenko.
Der “Schokoladen-König” Poroschenko wird gegen die “Gas-Prinzessin” Timoschenko antreten, die zuletzt durch Hasstiraden gegen Russlands Putin unangenehm aufgefallen war.
Das ist nicht nur ein schwerer Schlag für Merkels CDU und die zugehörige EVP, die Klitschko systematisch zum “Oppositionsführer” aufgebaut hatten. Nun will er Bürgermeister von Kiew werden.
Es ist auch ein Schlag für die Demokratie, die mit dem Regimewechsel in der Ukraine angeblich gefördert werden soll. Die Bürger haben nun die Wahl zwischen zwei Oligarchen, beide haben schon mal (mit-)regiert.
Die Revolution ist gescheitert, IWF und Oligarchen übernehmen die Macht. Wieder ein Land “Lost in EUrope”, es ist zum Heulen… – Mehr zu Klitschko hier, zur westlichen Politik hier
Peter Nemschak
30. März 2014 @ 10:39
@ebo Auch bis zu den Wahlen müssen laufende Rechnungen bezahlt und der Verwaltungsapparat in Gang gehalten werden. Die Gläubiger wollen nicht warten. Das Gleiche gilt mit umgekehrten Vorzeichen auch für die Krim. Das versprochen Geld fließt nicht in einem Betrag, wenn und von wem es überhaupt je fließen wird.
fufu
29. März 2014 @ 19:35
Wenn Herr Nemschak sagt es fehlt in der Ukraine der Grundkonsens so ist dies richtig aber letztendlich ist die Situation in der Ukraine nicht anders als in der EU. Auch in der EU wurde von gewissen Kreisen eine Struktur geschaffen ohne die Buerger zu fragen. Wie waere es denn, wenn man es tatsaechlich einmal mit Demokratie versuchen wuerde, wie es ebo schon gefordert hat und dies sowohl in der Ukraine als auch in der EU. Wenn der Osten der Ukraine zu Russland will ok, wenn er zum Westen will auch gut. Aber das wollen im Fall der Ukraine weder der Westen noch Russland, es koennte ja falsch ausgehen. In der EU ist es leider aehnlich, auch wenn man die Wiege der Demokratie mit im Boot hat.
fufu
29. März 2014 @ 17:24
Genau. Das haben auch einige erwartet – die EU als Wiege der Demokratie. War wohl nix. Jetzt gibt es nur ein Problem, wie in der Ukraine auch : wie wird man das Pack wieder los ?
Peter Nemschak
29. März 2014 @ 18:29
Haben Sie bessere Alternativen? Warum sollte über Nacht plötzlich ein demokratisches System entstehen, nur weil es (hoffentlich) bald relativ freie Wahlen geben wird? Es fehlt der ukrainischen Gesellschaft der Grundkonsens, ohne den eine Demokratie nicht funktionieren kann. Diesen in dieser gespaltenen Gesellschaft herzustellen wird nicht leicht werden. Auch im Bundestag scheint es politisch unerfahrene Parlamentarier zu geben.
ebo
29. März 2014 @ 19:01
Die Alternative hätten jene zu formulieren, die den letzten Präsidenten verjagt und für Demokratie gekämpft haben. Auch jene, die die Ukraine dabei angefeuert und z.T. mit Millionenbeträgen unterstützt haben, sind jetzt gefragt. Ich für meinen Teil wiederhole, dass die EU erst die Wahlen in Kiew und ihr Ergebnis abwarten sollte, bevor sie sich engagiert. Aber dieser Zug ist schon abgefahren. Wir stützen die Falschen – wieder einmal…
Peter Nemschak
29. März 2014 @ 16:29
Was haben Sie anderes erwartet? Die Ukraine als Wiege der Demokratie?
ebo
29. März 2014 @ 17:01
Genau. So wurde sie beim Kongress der EVP präsentiert – mit Klitschko und Timoschenko als neue CDU-Helden 🙂