Nun knickt Juncker auch noch beim Rindfleisch ein
Erst Flüssiggas und Sojabohnen, nun auch noch Rindfleisch: Die Zugeständnisse der EU-Kommission gegenüber US-Präsident Trump werden immer größer. Weiß Behördenchef Juncker noch, was er tut?
Erst fünf Tage ist es her, dass Trump das letzte Angebot aus Brüssel abgelehnt hat. Juncker wollte ‘mal eben alle Autozölle abschaffen, obwohl er dafür kein Mandat hat. Doch Trump sagte “No”.
Nun knickt Juncker schon wieder ein. Plötzlich will er einen Teil der internationaler Importquote für Rindfleisch für die USA reservieren. Offiziell geht es dabei um die Beilegung eines alten Streits.
Dabei geht es um Hormonfleisch, dessen Einfuhr die EU 1988 verboten hatte. Die USA verhängten daraufhin 1999 Gegenzölle auf EU-Agrarprodukte. 2009 einigten sich beide Seiten.
Das Ergebnis war eine Quote für die Einfuhr von nicht hormonbelastetem Rindfleisch. Doch bisher war nicht festgelegt, wie stark die USA von dieser Quote profitieren. Das soll sich nun ändern.
Die EU-Kommission will mehr Beef made in USA abnehmen – das günstigere Rindfleisch aus Australien, Uruguay und Argentinien würde aus den Läden verdrängt. Quoten- statt Marktwirtschaft wäre das Ergebnis.
Und das alles nur, um Trump einen Gefallen zu tun und Junckers wackligen “Deal” zu retten? Man kann bloß hoffen, dass die EU-Länder Nein sagen – und der EU-Kommisison ein Mandat verweigern!
Siehe auch “Platzt der Juncker-Deal? Brüssel bangt schon wieder”
Baer
4. September 2018 @ 09:10
Die Diskussion um belastetes oder unbelastetes Fleisch geht am Thema vorbei,nämlich an Juncker.
Woher nimmt dieser ,mit synaptischen Schwachstellen behaftete Mensch die Macht zu entscheiden,ob Amerika First oder Germany bzw .Europe First?
Wir werden erpresst und Knicken ein,anstatt den heimischen Markt zu stützen.
Weniger Fleisch ist gut,dafür bessere Qualität und bessere Einkommen für die Viehbauern.
Das würde den Wettbewerb stärken und die Qualität verbessern.
Aber dauerhafter Alkoholkonsum wirkt sich eben aus,was eine persönliche Entscheidung ist.
Wenn daraus aber Entscheidungen gegen die Interessen der EU resultieren,muss Schluss sein mit dem Postenschieben für Unfähige.
G. Predl
4. September 2018 @ 07:50
Bei Rindfleisch gehts nicht wirklich um „günstig“ sondern um „gut“. Günstiges Rindfleisch durchschnittlicher oder minderer Qualität haben wir selbst in Europa, aber gutes ist (teure) Mangelware. Weils meistens in jene EU-Länder verkauft wird, wo der Konsument bereit ist, mehr dafür zu bezahlen. zB Italien.
https://www.almo-shop.at/fleisch/almo-spezialsteaks.html
Das hat eben seinen Preis. Rindfleisch aus den USA – falls hormonfrei – könnte da eine Marktlücke füllen, falls es ebenso gut oder besser ist wie europäisches Premium-Rindfleisch und dennoch preiswerter wäre. Übrigens wird auch in den USA „Bio“ immer stärker nachgefragt.
http://jaysonlusk.com/blog/2017/2/28/does-everybody-prefer-organic
Natürlich ist „Bio“ wie in Europa auch in den USA eine Frage des Preises.
Kleopatra
4. September 2018 @ 07:16
Frage mich, wie die Kommission erreichen will, dass das amerikanische Fleisch auch gekauft wird. Oder wird es auf Staatskosten gekauft und zur Marktbereinigung vernichtet? Oder heißt das, dass die Quoten für schwächere Länder gesenkt werden, damit sie fürTrumpland erhört werden? Plausibel wäre es, aber in dem Fall sollte man ehrlicherweise alle Verweise in den Verträgen auf den „unverfälschten Wettbewerb“ streichen.
Peter Nemschak
4. September 2018 @ 10:23
So blöd wird die EU hoffentlich nicht sein. Die Rindfleischquote gehört in die Reihe der Augenauswischereien wie Soja und Flüssiggas. Mittlerweile schadet der Protektionismus von Trump auch der amerikanischen Autoindustrie, die strukturell reformiert gehört und schlecht geführt wird. Durch den Protektionismus fällt der Druck weg innovativ zu sein, was kurzfristig für das Management und die Beschäftigten bequem ist. Mittelfristig wird sich das Interesse des amerikanischen Konsumenten daher verstärkt auf asiatische und europäische Fahrzeuge richten. Die Probleme, die Trump zu lösen vorgibt, liegen anderswo. Ende des 19.Jhdts. wurden Anti-Trustgesetze beschlossen, die sich gegen die Monopolstellung der damals bedeutenden Wachstumstreiber Eisenbahn-,Stahl- und Erdölindustrie richteten. Heute wären ähnliche Maßnahmen gegen die wachsende Monopolstellung der Internetgiganten angebracht. Mittlerweile gehören Instagram und Whatsapp zu Facebook, was die Möglichkeit von Start-ups schwächt innovativ zu werden. Die Wettbewerbsregeln gehören verschärft, um Monopolbildungen schon im Ansatz verhindern zu können.
Peter Nemschak
3. September 2018 @ 16:55
Eine Frage der Abwägung, was mehr oder weniger schädlich ist, um mit Trump zurecht zu kommen. Abwählen von Trump durch die EU scheidet als Alternative aus. Wird die Importquote dadurch verteuert, wird vielleicht mehr heimisches Rindfleisch gegessen, was für die Umwelt durch Wegfall weiter Transportwege günstig wäre und die heimischen Bauern freuen würde. Die Auswirkungen Trumpschen Merkantilismus sind schwer abschätzbar. In Summe sind sie Kostentreiber und für die Konsumenten schädlich. Die Agrarpolitik der EU ist auch nicht gerade marktwirtschaftsfreundlich. In diesem Bereich brauchen sich die EU und die USA gegenseitig nichts vorzuwerfen.