Die Schuld der “neuen Europäer”
Zehn Jahre nach dem Irak-Krieg sind die Islamisten auf dem Vormarsch. Gleichzeitig ducken sich die Anhänger des US-Feldzugs – darunter EU-Kommissionschef Barroso und Kanzlerin Merkel – weg. Sie wurden für ihre Fehler nie zur Rechenschaft gezogen. Gelernt haben sie auch nichts.
Erinnert sich noch jemand an die “alten” und die “neuen” Europäer? Merkel und Barroso zählten sich stolz zu den “neuen” und unterstützten den Irak-Krieg von US-Präsident Bush jr.
Heute sehen wir die Folgen: das Land versinkt im Chaos, Islamisten rücken Richtung Bagdad vor. “Vom Mittelmeer bis zum Kaspischen Meer entsteht ein Korridor kaputter Staaten”, schreibt SPON.
Versprochen hatten unsere Irak-Krieger das genaue Gegenteil: sie wollten Freiheit und Demokratie in die Arabische Welt bringen. Für ihr dramatisches Versagen wurden sie nie zur Rechenschaft gezogen.
Schlimmer noch: Die Beteiligten in der EU haben nichts dazugelernt. Während die USA wenigstens offiziell auf “Regime change” und neue Kriege verzichten, läuft die EU gerade erst zu Form auf.
Nach dem chaotischen Regimewechsel in der Ukraine, der um den Preis eines Bürgerkriegs und einer Konfrontation mit Russland herbeigeführt wurde, sind nun Moldau und Georgien dran.
Fast alle guten Vorsätze aus dem Irak-Krieg sind vergessen. Zum Beispiel die europäische Verteidigung, unabhängig von den USA: Das Projekt von Chirac und Schröder ist tot, wir sind abhängiger denn je.
Oder die friedliche Konfliktlösung, wie sie Ex-Außenvertreter Solana im Iran versuchte. Von Zuckerbrot und Peitsche ist nur noch die Peitsche übrig, die EU hat die versprochene Hilfe nie geliefert.
Auch Solanas Sicherheitsstrategie ist in Vergessenheit geraten. Sie schloss Präventivkriege à la Irak noch ausdrücklich aus. Weil Polen und UK das nicht mittragen, ist bis heute kein Update möglich.
Möglich wäre es dagegen gewesen, Barroso zu feuern – nach dem Ende seiner 1. Amtszeit. Doch Merkel und ihre britischen Freunde waren dagegen. So kann er weiter zündeln, diesmal in Osteuropa…
Mediationsanwalt
19. Juni 2014 @ 14:42
Im Grassen und Ganzen zählt in der Politik nur EInes und das ist das Geld. Oder seht ihr das anders?
Simone 23_2
15. Juni 2014 @ 09:27
In ihrem Buch haben sie den Ausgang der EU Wahl exakt vorhergesagt, ebenso die Zinssenkung der EZB.
Anbei drei absolut hörens- und sehenswerte Links der brillanten Autoren Friedrich und Weik die einfach Tacheles sprechen:
http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/vis_a_vis/201406/206289.htm
http://www.ardmediathek.de/radio/radioeins/Der-Crash-ist-die-Lösung/radioeins/Audio?documentId=21823226&bcastId=20121102
http://www.suedkurier.de/nachrichten/wirtschaft/themensk/8222-Das-System-ist-am-Ende-8220;art410950,7013114
Holly01
13. Juni 2014 @ 10:27
Hallo,
wo ist denn der Hinweis auf die deutsche Rechtswirklichkeit?
Das Friedensgebot? Wird tagtäglich von den Politikern vergewaltigt.
Lt. Grundgesetz “kann” die Politik entscheiden an einem — Friedenssystem — teilzunehmen.
Die NATO ist kein solches, per Gesetz müsste Deutschland austreten.
Lt. Grundgesetz ist die Planung von Kriegen, die keine reinen Terretorialverteidigungs Kriege sind verboten.
Das klingt bei Hr. Gauck aber ganz anders.
Wo bleibt denn der Griff an die eigene Nase?
Wo bleiben die Anzeigen gegen die Politiker in ihren Ämtern?
Wo sind denn die Ermittlungen des Generalstaatsanwalts?
Wo ist denn das Friedensbündniss der Unwilligen?
Ihr könnt klasse auf andere zeigen.
Schaut in den Spiegel und seht das hässliche Gesicht …….
Peter Nemschak
13. Juni 2014 @ 10:15
Es war im Nachhinein betrachtet ein Fehler, den Diktator Saddam Hussein zu beseitigen. Er war ein Unterdrücker nicht nur großer Teile seines Volkes aber auch diverser terroristischer Gruppen. So gesehen hat das autokratische Russland hinsichtlich des nicht weniger berüchtigten Assad eine realistischere Einstellung hinsichtlich des Machbaren.
Habnix
13. Juni 2014 @ 09:24
“Fast alle guten Vorsätze aus dem Irak-Krieg sind vergessen. Zum Beispiel die europäische Verteidigung, unabhängig von den USA: Das Projekt von Chirac und Schröder ist tot, wir sind abhängiger denn je.”
“Schlimmer noch: Die Beteiligten in der EU haben nichts dazugelernt. Während die USA wenigstens offiziell auf “Regime change” und neue Kriege verzichten, läuft die EU gerade erst zu Form auf.”
“Nach dem chaotischen Regimewechsel in der Ukraine, der um den Preis eines Bürgerkriegs und einer Konfrontation mit Russland herbeigeführt wurde, sind nun Moldau und Georgien dran.”
Ja und das lässt mich doch vermuten wer eigentlich dahinter steckt.Man könnte in Richtung Norden sehen und mit dem linken Ellebogen drauf zeigen.
Johannes
13. Juni 2014 @ 08:54
Iraqkrieg: In England sind die Bürger und die Regierung in heller Aufregung weil nicht ALLE Gesprächsfetzen zwischen Blair und Bush vor Gericht veröffentlicht werden sollen. In Talksshows wie BBC1s Questionime aber gilt der Thenor gilt: Alles muss raus! In England ist man mit der Aufarbeitung beschäftigt.
Ansonsten, Merkel war nicht an der Macht, SPD und Grüne, und die lieferten trotz NEIN Zieldaten an den US-Geheimdienst, Deutschland hat also ein bissl geholfen. Steinmeier war daran auch beteiligt!
Anonsten, sollen die doch neue Konflikte entstehen lassen, ich als Bürger entfernen mich dann von der Elite noch mehr und dann wird es noch schwerer Banken- und Eurorettungen zu finanzieren und vorallem zu begründen.
Immer mehr Geld aus Deutschland rauspressen für Europa mit der Vergangenheit und gleichtzeitig mehr Kriegseinsätze führen zu wollen stehen im Gegenspruch, und das ist gut so. Eine Position muss man räumen, entweder mehr Krieg oder Euro, beides kann man nicht mit der Nazivergangenheit begründen, das ist das Schöne.
Alles läuft gut, die Politikelite Europas entfernt sich immer mehr und verspielt damit den Europäischen Frieden und den Euro 😉
ebo
13. Juni 2014 @ 09:31
Stimmt, Merkel war nicht an der Macht, doch sie hat schon aus der Opposition dafür gesorgt, dass Barroso – der Organisator des berüchtigten Azoren-Gipfels – EU-Kommissionschef wurde. Mal sehen wen sie diesmal ausguckt 🙂