Neues vom Wirtschaftskrieg (92): Zweifel an den Sanktionen

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Die G-20-Finanzminister können sich auf keine Erklärung zu Krieg und Krise einigen. Kanzler Scholz schwört die Deutschen auf Entbehrungen ein. Doch die haben zunehmend Zweifel am Sinn der Sanktionen.

  • Eine Mehrheit der Deutschen zweifelt einer Umfrage zufolge an der Wirksamkeit der gegen Russland wegen des Angriffskrieges in der Ukraine verhängten Sanktionen. 47 Prozent der Befragten waren in einer Insa-Umfrage für die “Bild am Sonntag” der Meinung, dass die Sanktionen Deutschland mehr schaden als Russland. 36 Prozent glauben, dass die Strafmaßnahmen Deutschland und Russland gleichermaßen schaden. Nur zwölf Prozent äußerten die Ansicht, dass Moskau härter getroffen werde. Grund für diese Einschätzungen ist offenbar die Angst vor einer Wirtschaftskrise in Deutschland. – Die Zweifel sind berechtigt. Leider nimmt die Politik sie nicht ernst. DeutsChaldn und die EU bereiten schon die nächsten Sanktionen vor, siehe unten…
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Deutschen auf länger anhaltende Sanktionen gegen Russland und auf Entbehrungen eingestimmt. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse aber mit seinem “neo-kolonialen” Kurs auf jeden Fall gestoppt werden, schrieb Scholz in einem Gastbeitrag für die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”. Mit Blick auf die Folgen für Deutschland fügt er hinzu: “Dieser Weg ist nicht leicht, auch nicht für ein so starkes, wohlhabendes Land wie unseres. Wir werden einen langen Atem brauchen.”
  • Wegen des Streits um den Ukraine-Krieg hat sich die G20-Staatengruppe bei einem Finanzministertreffen nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können. Das Gastgeberland Indonesien teilte am Sonntag nach Ende der Beratungen auf der Insel Bali mit, “viele Mitglieder” der Gruppe hätten die russische Invasion im Nachbarland “energisch verurteilt” und Moskau aufgefordert, den Krieg zu beenden. Russland gehört der G20-Gruppe an.

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