Neues vom Wirtschaftskrieg (220): Niger verurteilt “zynische” Sanktionen

Bei europäischen Unternehmen macht sich “Panik” breit, weil China den Zugang zu Seltene Erden beschränkt. Die EU weitet die Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus aus. Und der neue Machthaber in Niger, General Abdourahamane Tiani, kritisiert die Sanktionen gegen sein Land.

  • Der neue Machthaber in Niger, General Abdourahamane Tiani, kritisiert die Sanktionen gegen sein Land. Sie seien “zynisch”, demütigten die Bevölkerung und sollten das Land unregierbar machen, sagte der General. Zugleich bedankte er sich bei Guinea sowie den Nachbarländern Mali und Burkina Faso für ihre “brüderliche Solidarität”. Burkina Faso, Mali und Guinea, wo ebenfalls das Militär regiert, hatten zuletzt ihre Unterstützung für die Putschisten signalisiert. Mehrere westliche Staaten und die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas haben Sanktionen verhängt. Das Ecowas-Mitglied Nigeria hat zudem seine Stromlieferungen an den Niger eingestellt. (dpa) – Die Sanktionen werden auch von der EU unterstützt. Sie treffen eines der ärmsten Länder Afrikas. Damit gefährdet die EU auch die Lebensmittelversorgung, die ihr angeblich so am Herzen liegt…
  • Die EU weitet die Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus wegen des Angriffskriegs in der Ukraine aus. Die Strafmaßnahmen sollen nach Angaben der EU-Kommission unter anderem dazu führen, dass die bereits geltenden Sanktionen gegen Russland nicht über Belarus umgangen werden können. Die Maßnahmen wurden am 3. August im EU-Amtsblatt veröffentlicht und somit in Kraft gesetzt. Demnach verhängten die EU-Länder ein Exportverbot für Technologien, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden können, wie zum Beispiel Drohnen. Außerdem sind künftig der Verkauf, die Lieferung oder die Ausfuhr von Schusswaffen und Munition verboten. Ausgeweitet wurde zudem das Exportverbot für Güter und Technologien, die sowohl zivil als militärisch genutzt werden können. (dpa) – Die Sanktionen gegen Russland sind gescheitert, nun versucht man es mit Belarus…
  • Bei europäischen Unternehmen macht sich “Panik” breit, weil China den Zugang zu Seltene Erden beschränkt. Ohne magnetische Metalle wie Praseodym, Neodym, Terbium und Dysprosium funktionieren keine Elektromotoren oder Smartphones. Doch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Spannungen zwischen China und Taiwan sorgen bei europäischen Regierungen und Unternehmen für Unruhe. Das berichtet das „ Handelsblatt “. China hatte Anfang Juli angekündigt, ab August den Export von Gallium und Germanium zu kontrollieren. „Panik ist eine angemessene Reaktion“, sagt Andreas Kroll, Gründer von Noble Elements, das seit 2014 mit seltenen Erden handelt, der Zeitung. (FOCUS) – Experten führen die chinesischen Regulierungen darauf zurück, dass die EU auf “De-Risking” setzt und die USA den Export von Hochleistungschips nach China beschränken.

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