Neues vom Wirtschaftskrieg (195): Jeder Bürger verliert 2000 Euro

Die G-7 drohen russlandfreundlichen Drittstaaten mit “hohen Kosten”. Luxemburgs Außenminister Asselborn will China-Sanktionen nicht ausschließen. Und der Wohlstandsverlust wird spürbar: Krieg & Sanktionen kosten jeden Bundesbürger 2000 Euro.

  • Knapp ein Jahr nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine zieht der Industrieverband DIHK eine wirtschaftliche Zwischenbilanz. Demnach hat der Krieg den Wohlstand jedes Bundesbürgers bis Ende 2023 um geschätzte 2000 Euro verringert. »Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hat jenseits des durch nichts aufzuwiegenden menschlichen Leids auch wirtschaftliche Wohlstandsverluste mit sich gebracht«, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der Düsseldorfer »Rheinischen Post« vom Montag. »Insgesamt rund vier Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts dürften seit Kriegsbeginn bis Ende 2023 verloren gehen«, erklärte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). »Damit werden rund 160 Milliarden Euro weniger erwirtschaftet – umgerechnet etwa 2000 Euro pro Kopf.« (Der Spiegel) – Wie üblich werden die Sanktionen nicht erwähnt, die den Großteil der Kosten für Deutschland und die EU verursachen. Wobei nun auch noch die Waffenlieferungen und die Umstellung auf Kriegsproduktion hinzukommen dürften…
  • Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn schließt EU-Sanktionen gegen China für den Fall von Waffenlieferungen an Russland nicht aus. Die EU-Außenminister würden bei ihren Gesprächen über ein zehntes Sanktionspaket gegen Russland im Tagesverlauf auch Sanktionengegen sieben iranische Unternehmen beraten, weil sie Drohnen lieferten, sagt Asselborn im Deutschlandfunk. “Würde China Waffen liefern, könnte ähnliches sehr schnell die Folge sein.” Das wäre eine dramatische Wende und hätte Konsequenzen für die Beziehungen zur Volksrepublik. China müsse dies genau in Betracht ziehen. Auch Chinas Glaubwürdigkeit hinsichtlich seiner Pläne, zum Jahrestag des Kriegsbeginns am Freitag einen Friedensplan vorzustellen, würde sich verflüchtigen. (Reuters) – Wenn wir China sanktionieren, wird die Wirtschaft noch mehr leiden. Nur die USA können sich davon Vorteile versprechen, die EUropäer nicht…
  • Die Außenminister der G7-Staaten haben härtere Sanktionen gegen Russland sowie gegen Staaten angekündigt, die Russlands “illegalen Krieg gegen die Ukraine” materiell unterstützen. Von Drittstaaten werde erwartet, dass diese nicht die Strafmaßnahmen gegen Moskau untergraben, hieß es in einer am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz veröffentlichten Erklärung des japanischen G7-Vorsitzes. Drittstaaten würden aufgefordert, ihre Unterstützung für die russische Armee und deren verbündete Truppen zu beenden, sonst drohten ihnen “hohe Kosten”. (AFP) – Das wären dann die berüchtigten Sekundärsanktionen, die Deutschland immer abgelehnt hat. Sie könnten nämlich auch deutsche Exporteure treffen…

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