Neues vom Wirtschaftskrieg (150): EUropa rutscht in die Rezession

Wegen der Energiekrise fürchten die USA schwindende Unterstützung in der EU für die Ukraine. Die Wirtschaft in Russland schrumpft wohl weniger als erwartet. Demgegenüber haben sich die Aussichten für die EU verdüstert: Die EU-Kommission rechnet nun mit einer Winter-Rezession.

  • EU-Kommission rechnet mit Winter-Rezession. The European Commission now expects the EU and euro area to contract in the last quarter of this year and first quarter of 2023, amounting to a technical recession, before returning to positive growth next spring. Growth forecasts for 2023 were slashed to 0.3 percent in both the EU and the euro area, a cut of over one percentage point from the previous estimates in July. The downgrade is mostly the consequence of Russia’s war on Ukraine, which exacerbated the energy crisis and drove up inflation, as well as tightening financial conditions and hitting business confidence. “We are approaching the end of a year in which Russia has cast the dark shadow of war across our continent once again,” said EU Economy Commissioner Paolo Gentiloni. “Soaring energy prices and rampant inflation are now taking their toll and we face a very challenging period both socially and economically,” he said.  – Endlich macht sich die Kommission ehrlich – und nimmt das R-Wort in den Mund. Doch gleichzeitig blendet sie weiter den Preis der Sanktionen und Gegensanktionen sowie die negativen Auswirkungen des dysfunktionalen europäischen Energiemarkts und der Spekulation aus. Auch höhere Zinsen, wie sie die EZB plant, werden nicht ausreichend berücksichtigt.
  • Russland: “Wirtschaft schrumpft weniger als erwartet”. In einem Interview mit RT sagte Alexei Kudrin, Chef des russischen Rechnungshofs, dass die aktuelle Lage der russischen Wirtschaft besser sei als ursprünglich erwartet. Das BIP des Landes werde in diesem Jahr um 2,9 bis 3,3 Prozent statt wie ursprünglich erwartet um sieben Prozent schrumpfen. (…) Ein Rückgang des russischen Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr falle womöglich nicht so kritisch aus, so der ehemalige Finanzminister. Ursprünglich war prognostiziert worden, dass das BIP um mehr als sieben Prozent schrumpfen werde. Derzeit glaubt Kurdin, dass der Rückgang nur 2,9 bis 3,3 Prozent betragen werde. Er bemerkte außerdem, dass “die gegen Russland verhängten beispiellosen Sanktionen” die russische Wirtschaft selbstverständlich beeinflusst hätten, aber es sei vielen russischen Unternehmen gelungen, sich auf neue Absatz- sowie Beschaffungsmärkte umzuorientieren, einschließlich Technologiemärkte.
  • Energiekrise: USA fürchten schwindende Unterstützung in der EU. U.S. officials are increasingly worried about keeping their allies on board with Washington’s approach to countering Russia in Ukraine as economic pressures grow across Europe. American officials based in Europe are issuing internal warnings to Washington colleagues that some countries with populations that support Russia are growing angry over sanctions and blame the U.S. for rising costs. That sentiment could put pressure on European leaders to pull back support for the sanctions, officials said in internal reports circulated throughout the administration in recent days and viewed by POLITICO.

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