Neues vom Wirtschaftskrieg (116) – In EUropa geht das Licht aus

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Die Bundesregierung stellt Rosneft unter Zwangsverwaltung, das russische Unternehmen spricht von Enteignung. Russland will das für Nord Stream 2 bestimmte Gas nach China umleiten. Derweil gehen in immer mehr EU-Ländern die Lichter (früher) aus – sogar der Eiffelturm in Paris ist betroffen.

  • In Europa geht das Licht (früher) aus. Europe is trying to conserve energy in an effort to manage the crisis caused by Russia’s invasion of Ukraine. For many places, that means turning off the lights. Several regions of Germany, one of the EU members most reliant on imports of Russian gas, are scrambling to come up with solutions to reduce consumption — with Hanover switching to cold showers in all public buildings. Germany has a new law in place to save energy nationwide through temporary measures such as banning the illumination of landmarks. In Paris, the Eiffel Tower will see its lights dimmed an hour earlier than usual starting this week, and the water temperature in municipal pools will be lowered. In the rest of the country, roughly 12,000 communes have fully or partially switched off public lighting at night.
  • Russland will das Erdgas, das es bislang nach Europa verkauft hat, künftig nach China leiten. Die geplante Pipeline Kraft Sibiriens 2 werde die Ostseepipeline Nord Stream 2 ersetzen, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak im russischen Fernsehsender Rossija-1. Am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan sagte Nowak, Russland werde 50 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich an China liefern. – Bisher hieß es immer, eine “Umleitung” des Gases von Europa noch China sei nicht möglich. Doch nun ist genau das geplant. auch in diesem Fall ist Deutschland der große Verlierer, China hingegen gewinnt.
  • Der staatliche russische Ölkonzern Rosneft hat der Bundesregierung eine “Zwangsenteignung” seiner deutschen Tochterfirmen vorgeworfen. Das Unternehmen sprach von einem “illegalen” Zugriff auf sein Vermögen und kündigte an, zum Schutz seiner Aktiva vor Gericht gegen die Aktion Berlins vorzugehen. Die Bundesregierung hatte entschieden, die deutschen Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft unter staatliche Kontrolle zu stellen. Damit hat die Bundesnetzagentur das Sagen auch bei der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt. “Rosneft sieht darin eine Verletzung aller grundlegenden Prinzipien der Marktwirtschaft, der zivilisierten Grundlagen einer modernen Gesellschaft, die auf dem Prinzip der Unantastbarkeit von Privateigentum aufbaut”, hieß es in der Stellungnahme.

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