“Merkel führt bei Flüchtlingen”
US-Präsident Obama hat sich bei Kanzlerin Merkel für deren “Führungsrolle” in der europäischen Flüchtlingskrise bedankt. Vor allem die Aufnahme syrischer Asylbewerber sei vorbildlich.
Dieses Lob ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Erstens zeigt es, das die USA Deutschland mittlerweile offen als”Führungsmacht” in EUropa sehen. Kommissionschef Juncker kann weiter schlafen.
Zum zweiten offenbart Obama eine verzerrte Wahrnehmung. Merkel hat in der Flüchtlingspolitik bisher nicht “geführt”, sondern sich gedrückt. Sie ist eher eine Getriebene, einen Weg für die EU weist sie nicht.
Drittens ist es zynisch, dass Obama ausgerechnet die Flüchtlinge aus Syrien nennt. Wer hat denn den Bürgerkrieg in Syrien angeheizt und den Aufstieg des “IS” verschlafen, wenn nicht sogar begünstigt?
Waren das nicht die USA – und ihr treuer Partner Deutschland? – Mehr zur Flüchtlingskrise hier
Carlo
28. August 2015 @ 00:52
Merkel ist keine Getriebene. Genauso wenig wie die EU eine Getriebene ist. Beide sind eher Treiber und springen auf jeden amerikanischen Kriegszug.
Man sollte sich auch dies wieder vor Augen führen: “Aktueller Stand der Sanktionen gegen Syrien” – http://www.wko.at/Content.Node/service/aussenwirtschaft/fhp/Embargos/Aktueller_Stand_der_Sanktionen_gegen_Syrien.html
Gleichzeitig werden Waffen in den Nahen Osten geliefert und Kämpfer ausgebildet.
Es scheint, dass man in Brüssel und Berlin gar nicht mehr mitbekommt, wie unglaubwürdig deren Politik ist.
GS
27. August 2015 @ 23:05
Klar, Obama ist heilfroh, dass die Deutschen die ganze Flut fast im Alleingang aufnehmen. Den Rest machen Österreicher und Schweden. Und die USA sind fein raus. Die heizen im Nahen Osten die Konflikte an und andere kommen für die Folgen auf. Da könnte ich nur kotzen.
ebo
27. August 2015 @ 23:17
Du vergisst, dass Merkel die treueste US-Verbündete ist, schon beim Irak-Krieg wollte sie unbedingt mitmischen…
luciérnaga rebelde
27. August 2015 @ 14:44
Lesen Sie doch mal sowas. Ich weiss, es ist erstens lang und Zeit ist teuer, aber zudem ist es auch noch politisch unkorrekt:
Die Perfidie ist, dass diese Fluchtbewegungen politisch instrumentalisiert werden“ http://www.nachdenkseiten.de/?author=8
Peter Nemschak
27. August 2015 @ 13:53
Wer sonst außer Deutschland hat die Einreise von Flüchtlingen aus Syrien erleichtert? Von Franzosen und Engländern hört man diesbezüglich wenig, von den Osteuropäern ganz zu schweigen. Drückeberger gehören an den Pranger. Wo bleiben die Medien und sozialen Netzwerke?
ebo
27. August 2015 @ 16:28
Wer wollte nach dem Giftgasangriff in Syrien militärisch intervenieren? Das war Frankreich, die USA & DE haben sich nicht getraut, trtz “rter Linie” vn Obama. Drückeberger?
Peter Nemschak
27. August 2015 @ 18:04
Da haben Sie völlig recht. Man fragt sich, wozu große Staaten ein Berufsheer haben, wenn sie es nicht einsetzen wollen. Deutschland war diesbezüglich immer ein Zauderer, Obama war außenpolitisch nie überzeugend. Er hatte offenbar Angst, das gleiche Schicksal wie Bush im Irak zu erleiden. Erst wenn der Iran wieder als Regionalmacht, nicht nur als Störenfried, auftrit,t erwarte ich mir mittelfristig Besserung. Es braucht ein regionales Kräftegleichgewicht, an dem Saudiarabien, der Iran und die Türkei mitwirken. Der Westen hat in der Region keine Glaubwürdigkeit.