Le Pen distanziert sich von der AfD

Paukenschlag im Europaparlament: Nach Protesten in Deutschland rückt die französische Nationalistenführerin Le Pen von der AfD ab. Sie droht sogar mit Rauswurf aus der gemeinsamen ID-Fraktion.

“Ich bin ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei diesem Treffen diskutiert worden sein sollen”, sagte Le Pen mit Blick auf die in Potsdam diskutierten Pläne zu einer “Remigration”. 

Es müsse geprüft werden, “ob sich daraus Folgen ergeben” für die gemeinsame Fraktion im EU-Parlament, fügte Le Pen hinzu. “Wir werden über diese sehr großen Meinungsverschiedenheiten reden müssen“, sagte die Politikerin.

Le Pens “Rassemblement National” liegt derzeit in den Umfragen zur Europawahl weit vorn. Bei der Präsidentschaftswahl 2027 rechnet sie sich gute Chancen aus. Bereits seit einiger Zeit versucht sie, sich ein gemäßigtes Image zu geben.

Es gibt aber auch ideologische Unterschiede. Im Gegensatz zur von völkischem Denken beeinflussten AfD propagieren die französischen Nationalisten keine Vertreibung von zugewanderten Menschen.

“Wir haben niemals eine Politik der ‘Remigration’ verteidigt, die beinhalten würde, Menschen die französische Staatsangehörigkeit zu entziehen, auch wenn wir die Bedingungen für deren Erhalt kritisieren”, so Le Pen.

Wer hätte das gedacht?

Siehe auch: Vom Brexit zum Dexit? AfD eröffnet neue Front

Angesichts der Kritik von Le Pen versucht der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl die Wogen zu glätten. “Die Irritationen in Frankreich werden ausgeräumt”, schrieb Maximilian Krah auf X. “Alles wird sich in Wohlgefallen auflösen.” Na dann…