Krieg in Israel: Die USA gehen “all in”, die EU redet sich ins Abseits
Manche beschreiben den Krieg in Israel schon jetzt als Proxy War – weil Iran seine Finger im Spiel hat. Doch nun gehen auch die USA “all in” – mit noch mehr Waffen und der CIA. Die Amerikaner halten Israel den Rücken frei und werden damit Teil des Konflikts.
Wenn der CIA-Chef kommt, wird es ernst. Das war im Ukraine-Krieg so, im Nahen Osten ist es nicht anders. Nach einem Bericht der “New York Times” ist CIA-Boss Burns nun nach Israel gefolgen. Er will auch in andere Länder im Nahen Osten reisen, um die Situation im Gazastreifen zu diskutieren.
Die Lage ist mehr als ernst. Israel eskaliert seine Angriffe auf die Hamas in Gaza immer mehr. Die Armee will den Gazstreifen bereits in zwei Zonen geteilt haben und plant nun, die Terroristen in ihren Tunneln zu jagen. Die Forderung von US-Präsident Biden nach einer Waffenpause verhallt ungehört.
Die Situation droht außer Kontrolle zu geraten – da soll Burns wohl den Feuerwehrmann spielen. Zugleich gehen die USA militärisch “all in” – nach zwei Flugzeugträgern mit ihren Kampfverbänden wurde nun auch ein atomar bewaffnetes U-Boot in die Region geschickt. Israel wertet das als Unterstützung.
Tatsächlich halten die Amerikaner dem israelischen Militär den Rücken frei – und werden Teil des Konfliktes. So ist jedenfalls die Wahrnehmung im Nahen Osten. In der Türkei versuchten aufgebrachte Demonstranten, die US-Militärbasis in Incirlik zu stürmen, die Polizei mußte einschreiten.
Türkei auf Konfrontationskurs
Derweil versucht Außenminister Blinken, seinen türkischen Kollegen Fidan auf Linie zu bringen. Man habe über die Ausweitung humanitärer Hilfe, die Verhinderung der Ausweitung des Konflikts auf die Region und mögliche Wege zu dauerhaftem Frieden gesprochen, teilte Blinken nach einem Treffen mit.
Den türkischen Staatschef Erdogan, der Israels Vorgehen im Gazastreifen als “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” verurteilt hatte, traf Blinken nicht. Auch zu dem Vorfall in Incirlik wollte er sich nicht äußern. Schade – schließlich geht hier ein Nato-Mitglied auf Konfrontationskurs zu den USA und Israel!
Und was macht die EU? Sie hält Reden. Sowohl Kommissionschefin von der Leyen als auch Chefdiplomat Borrell haben auf einer Botschafterkonferenz in Brüssel ihre Ideen zum Krieg in Nahost vorgetragen. Dummerweise hört niemand zu – denn die EU spricht nicht mit einer Stimme, und Deutschland sagt am liebsten gar nichts…
P.S. UN-Generalsekretär Guterres sieht im Gazastreifen eindeutige Verstöße gegen das Völkerrecht. “Die Bodenoperationen der israelischen Streitkräfte und die anhaltenden Bombardierungen treffen Zivilisten, Krankenhäuser, Flüchtlingslager, Moscheen, Kirchen und UN-Einrichtungen – einschließlich Schutzräumen. Niemand ist sicher”, so Guterres. Er warnt, dass der Gazastreifen zu einem “Friedhof für Kinder” werde…
Godfried van Ommering
6. November 2023 @ 22:44
„Wir werden darüber sprechen, wie wir jetzt mit vereinten Kräften humanitäre Pausen erreichen können, um die Not der Menschen in Gaza zu lindern”, so Frau Baerbock heute Abend. Obszönes Wortpaar: humanitäre Pausen. Vor der Pause und nach der Pause fallen die Bomben (…“hat das Recht sich zu verteidigen“ : 10.000 getötete Menschen in Gaza). Bald die neuen, von der VS gelieferten Gleitbomben ( Hintertürgeschäft, aber vor der Bühne redet man über humanitäre Pausen.) Baerbock: „ mit vereinten Kräften“ (der G7!)! Aber unter Brüskierung der Vereinten Nationen! Und „ die Not der Menschen in Gaza lindern“! Frau Baerbock, jeder weiß: dazu braucht es erstens einen sofortigen vollständigen Waffenstillstand! Es gibt übrigens ein Herr Gutteres, der…Aber man redet nur so, pausenlos, damit diese humanitären ach so präzisen Bomben fallen dürfen!
KK
6. November 2023 @ 23:26
Was gerade stattfindet, nämlich die Bombardierung von über 2 Millionen Menschen, davon mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche, auf engstem Raum, ist doch bereits die „humanitäre Pause“: die Humanität hat Pause. Seit nunmehr einem Monat!
KK
6. November 2023 @ 20:54
„Er warnt, dass der Gazastreifen zu einem „Friedhof für Kinder“ werde…“
Erstaunlich, dass dazu kein Wort von unserer Aussenministerin kommt.
Ach ja, sind ja keine ukrainischen Kinder, und die Verantwortlichen sind keine Russen.
KK
6. November 2023 @ 18:25
“Die Forderung von US-Präsident Biden nach einer Waffenpause verhallt ungehört.”
Und auch Blinken hat ja gerade erst wieder vor Ort dazu aufgerufen.
Angesichts der militärischen und moralischen Unterstützung Israels und der Entsendung der Kampfverbäne – einschliesslich CIA-Chef Burns – können diese Forderungen nur als nicht ernstgemeinte Phrasen aufgefasst werden.
Nicht an ihren Worten, an ihren Taten werdet ihr sie erkennen!