Sie reden von Grexit – schon wieder
Griechenland ist offenbar der perfekte Sündenbock für alles, was in der EU schief läuft. Nach der Eurokrise soll Hellas nun auch noch für die Flüchtlingskrise büssen – und wieder ist vom Grexit die Rede.
Wenn Athen nicht schleunigst die Seegrenze zur Türkei absichert und seinen “Hotspot” auf Lesbos zum Laufen bringt, sei die Reisefreiheit in Hellas in Gefahr, warnt die EU-Kommission.
Es ist eine kaum verhüllte Drohung mit dem Grexit – diesmal nicht aus der Eurozone, sondern aus dem Schengenraum. Sie steht in merkwürdigem Kontrast zum verständnisvollen Umgang mit der Türkei.
Den Türken verspricht die EU Reisefreiheit, und 3 Mrd. Euro Finanzhilfen noch dazu. Den Griechen hingegen droht sie mit dem Ausschluss – vielleicht wären sie doch besser aus EU und Euro ausgetreten?
Dann könnten sie jetzt auch mit Nachsicht aus Brüssel rechnen – und nicht mit neuen Verzweiflungstaten, die nicht zuletzt Kanzlerin Merkel entlasten sollen… – Mehr zur Flüchtlingskrise hier
bluecrystal7
4. Dezember 2015 @ 13:35
Der neueste Coup aus Brüssel… Gab ja schon ein paar.
Peter Nemschak
3. Dezember 2015 @ 16:49
Egal aus welchen Gründen, Faktum ist, dass Griechenland die Außengrenze der EU nicht ausreichend sichern kann. Ob verstärkte finanzielle und logistische Unterstützung Griechenlands durch die EU zur Sicherung der griechischen Außengrenze oder ein zumindest temporärer Ausschluss aus dem Schengenraum zielführender sind, müssen Sicherheitsexperten beurteilen und danach die Politiker entscheiden. Es geht nicht um Nachsicht gegenüber den Griechen sondern um die Zweckmäßigkeit der zu treffenden Maßnahmen.
ebo
3. Dezember 2015 @ 17:05
Wie wär’s mit einem Hilfspaket über 3 Mrd., zum Auftakt, nicht rückzahlbar? Merkel organisiert bestimmt die Sammlung…
Peter Nemschak
3. Dezember 2015 @ 22:00
Ob ein solches das Infrastrukturproblem in Griechenland löst? Wie viele Flüchtlinge kann Griechenland im Vergleich zur Türkei aufnehmen? Die Türkei kann gemeinsam mit Jordanien und dem Libanon hinsichtlich der Beherbergung von Flüchtlingen Europa deutlich entlasten, wenn Europa die Finanzierung zur Verfügung stellt.