Geopolitik der Krise
Die EU-Außenminister wollen die Flüchtlingskrise lindern – mit Kriegsschiffen vor der Küste Libyens. Doch was bringt das? Sie täten besser daran, die Fluchtursachen zu beseitigen – und ihre eigenen Fehler zu korrigieren.
Nein, ich biete hier keine einfache Lösung an. Aber der Hinweis muss erlaubt sein, dass die Flüchtlingswellen außen- und geopolitische Ursachen hat. Fast überall sind EU und Nato verstrickt.
- Libyen: Erst haben einige EU-Länder und die Nato Gaddafi gestürzt, dann haben sie das Land sich selbst überlassen. Nun ist es Transitland für Flüchtlinge – und Tummelplatz für Islamisten.
- Syrien: Die EU tut nichts, um den Bürgerkrieg zu beenden. Sie ist unfähig, zwischen der Pest Assad und der Cholera „IS“ zu wählen. Dabei fiele die Wahl leicht – wäre da nicht der Konflikt mit Russland, das Assad unterstützt.
- Kosovo/Albanien: Die Flüchtlinge aus diesen Ländern sind direkt dem Versagen der EU zuzurechnen. Sie hat die Sezession von Serbien gefördert und im Kosovo eine Kolonie errichtet. Das Ergebnis ist verheerend.
- Westbalkan/Balkanroute: Sorry, aber diese Länder sollen der EU beitreten. Überall gibt es noch Minderheiten-Probleme, vor allem mit Sinti und Roma. Die EU hat nichts gebessert, spricht nun aber von „sicheren Herkunftsländern“.
- Türkei: Ob ein Außenminister die Bemerkung wagt, dass die meisten Flüchtlinge derzeit über den EU-Beitrittskandidaten nach Griechenland geschleust werden? Warum fährt dort kein Frontex-Einsatz auf?
- Afghanistan: Dazu muss man wohl nichts mehr sagen. Nach „erfolgreichem“ Nato- und EU-Einsatz versinkt das Land wieder im Taliban-Krieg; nun kommen immer mehr Afghanen zu uns.
Hinter all dem steht natürlich die transatlantische Partnerschaft und das geopolitische Versagen der USA. Das Ergebnis ist ein explosiver „Feuerring“ rund um Europa – und die aktuelle Flüchtlingskrise.
Wenn die EU-Außenminister strategisch denken, müssten sie dieses Desaster nüchtern analysieren und Konsequenzen ziehen, also die Krisenherde entschärfen . Stattdessen: Kriegsschiffe nach Libyen!
Aufgewachter
4. September 2015 @ 18:00
Wieso beantragen von den Zugewanderten nur 11% Asyl?
Asylrecht per Grundgesetz eingeschränkt / Von 667.000 Zugewanderten nur 11% Asylsuchende / in der letzten Dekade Anerkennungsquote im Schnitt knapp 2%
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/09/03/asylrecht-per-grundgesetz-eingeschraenkt-von-667-000-zugewanderten-nur-11-asylsuchende-in-der-letzten-dekade-anerkennungsquote-im-schnitt-knapp-2/
Andreas
4. September 2015 @ 09:19
Auf lange Frist ist es trotzdem ein Versagen, auch für die Amerikaner selbst. Aber auf lange Frist sind sie und wir alle tot (Keynes…)
Peter Nemschak
4. September 2015 @ 21:11
Auch die Amerikaner müssen einsehen, dass ihre Ressourcen beschränkt sind und ihre Macht eine relative ist. Ein direkter Einfluss überall auf der Welt ist in einer pluralistischen Weltgesellschaft nicht möglich. Es gilt, intelligent regionale Machtgleichgewichte zu schaffen um als Hegemonialmacht erfolgreich zu sein.
paul7rear
4. September 2015 @ 08:04
„Hinter all dem steht natürlich die transatlantische Partnerschaft und das geopolitische Versagen der USA.“
Wer bewertet dies als Versagen amerikanischer Politik? Um die Euro Zone zu schwächen ist diese Strategie sehr erfolgreich, es kommt darauf an welchen Standpunkt man vertritt. Griechenland, Ukraine und die sogenannte Flüchtlingskrise dienen nur dem Zweck den europäischen Steuerzahler auszusaugen und die verdeckte Aufrüstung in Europa zu kaschieren.
Die europäischen Vasallen haben keine Meinung sie dienen nur!