EU-Michel empört über “rücksichtslosen” Trump
In Brüssel geht die Sorge vor einer Wiederwahl von D. Trump in den USA um. Nun schlägt Ratspräsident Michel Alarm.
Trump, der derzeit aussichtsreichste Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, hatte gedroht, dass die USA “säumige” Nato-Staaten im Falle eines Angriffs nicht verteidigen könnten.
“Ich sagte: ‘Sie haben nicht gezahlt, Sie sind säumig?'”, erinnerte Trump an eine Begebenheit aus seiner ersten Amtszeit. In diesem Fall werde er das Land nicht beschützen. Er werde Russland sogar ermutigen zu tun, “was immer sie wollen”.
Es war zunächst nicht klar, ob dies nur eine Anekdote war, mit der Trump prahlen bzw. provozieren wollte – oder ob es seine aktuelle politische Linie ist. Die Äußerung fiel bei einer Wahlkampf-Kundgebung in South-Carolina.
Normalerweise reagieren EU-Politiker nicht auf derartige Wahlkampf-Auftritte. Doch EU-Ratspräsident Charles Michel sprang prompt auf den Zug – obwohl Trump von der Nato sprach, nicht von der EU.
Trumps “rücksichtlose” Äußerungen spielten dem russischen Präsidenten Putin in die Hände, so Michel. Sie unterstrichen “erneut die Notwendigkeit für die EU, ihre strategische Autonomie dringend weiterzuentwickeln und in ihre Verteidigung zu investieren”.
Das weiß die EU allerdings schon seit acht Jahren – also seit der ersten Wahl Trumps. Doch Michel & Co. haben sich zu lange auf Noch-Präsident Biden und auf die Nato verlassen. “Strategische Autonomie” suchen sie nur von China, nicht von den USA.
Nun sind sie abhängiger von den Amerikanern denn je, sogar in der Ukraine stecken sie in der Falle…
P.S. Auch Nato-Generalsekreätr Stoltenberg wird nervös. “Jede Andeutung, dass die Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der USA”, sagte er. Der Seitenhieb auf die USA ist putzig…
Monika
12. Februar 2024 @ 18:05
…Wenn Ihr nicht zahlt, hetz ich Euch Euren grössten Albtraum auf den Hals…
Mich persönlich überrascht, dass so viele Europäer wie Kaninchen vor der Schlange erstarren, statt sich insgeheim zu freuen wie Bolle, weil endlich berechtigter Grund für eine Kündigung/krasse Reduzierung der amerikanischen Militärpräsenz gegeben ist. Wer sagt den, dass der grösste Albtraum tatsächlich ein „Alb“ ist und nicht eine Riesenchance, sich in der erdrückenden „Freundschaft“ der USA ein Stück weit Luft zu schaffen? Schritt 1: Sofortiges Aufkündigen der nuklearen Teilhabe, denn das einzige was D davon hat, ist im Ernstfall seine Zerstörung. Sowie Ramstein Air Base kündigen!!
Außer den USA! hat noch kein NATO-Mitglied je den Bündnisfall ausgerufen. Was uns da als „Bündnisfälle“ untergejubelt wurde, war völkerrechtswidrig und mit Sicherheit keine „Verteidigungsleistung“. Wer aus Jugoslawien, Irak, Syrien, Afghanistan noch nicht gelernt hat, sollte jetzt spätestens bei der wirtschaftlichen Ausweidung der EU aufwachen.
KK
12. Februar 2024 @ 19:45
„Wer sagt den, dass der grösste Albtraum tatsächlich ein „Alb“ ist und nicht eine Riesenchance, sich in der erdrückenden „Freundschaft“ der USA ein Stück weit Luft zu schaffen?“
Ich seh das auch als Chance und nicht als Albtraum – aber unsere ganzen Entscheider und fast alle Parteien (sogar inzwischen einschl. der LINKE) leider nicht; und Trump weiss genau, wie er die noch mehr triggern und so an die Kandarre nehmen kann.
Michael Schwabe
12. Februar 2024 @ 09:24
Ihre Atombomben in Büchel können die Amis auch gleich mitnehmen…70 % der deutschen wollen diese Waffen nicht…das juckt aber deutsche Vasallen, sog.politiker, nicht. Ich kann nicht genug fressen wie ich kotzen
Möchte…
Arthur Dent
12. Februar 2024 @ 12:53
@Michael Schwabe
Schon Adenauer hatte den Grundstein dafür gelegt, dass Deutschland wieder Großmacht werden kann. Dass Scholz gerade die USA vor sich hertreibt, ist ein Zeichen, dass Deutschland gerne Welthilfssheriff sein möchte. Deutschland kocht ganz gerne sein eigenes “imperialistisches Süppchen”.
Arthur Dent
11. Februar 2024 @ 23:32
Erstens ist der noch gar nicht gewählt – Hillary hat damals auch gedacht, sie könne gar nicht verlieren. Im Falle seiner Wahl, sollte man ihn daran erinnern, dass er seine 30.000 Soldaten aus Deutschland doch endlich abzieht. Die kosten nur Geld. Sein Militärhospital in Rammstein kann er gleich mitnehmen – Deutschland hat sich da mit 150 Millionen beteiligt – es steht aber nur US-Amerikanern zur Verfügung.
Südkorea zahlt jährlich für den us-amerikanischen Schutz etwa 5 Mrd. Dollar – wie hoch die Kosten für Deutschland sind weiß man durch den
Förderalismus (Bund, Länder, Kommunen) nicht so genau. Vielleicht fängt man einfach mal an zusammenzuzählen, was man doch sparen könnte
KK
12. Februar 2024 @ 12:39
Nicht nur im Falle von Trumps Wahlsieg sollte man die Amis endlich wieder heim in ihre Reich schicken.
Seit 1989 hat ihre Präsenz in EUropa den Kontinent nicht sicherer, sondern im Gegenteil nur unsicherer gemacht. Hätten die sich damals wie die SU aus EUropa zurückgezogen, stünden wir heute ganz anders da. Und hätten weder einen Krieg mit Serbien angefangen noch dieses Gezerre um die Ukraine (mit ungewissem Ausgang eben auch für ganz EUropa).
notabene
11. Februar 2024 @ 22:24
Das Ganze ist nur ein Ping-Pong-Spiel der US- und EU-Rechten.
Die Falken in Europa wollen einen Krieg und Trump liefert die Vorlage für die deren feuchte Träume.
Geht die EU den aktuellen Weg weiter, sind wir 2025 im Kriegszustand.
KK
11. Februar 2024 @ 22:01
„Er werde Russland sogar ermutigen zu tun, „was immer sie wollen“.“
So, jetzt möchte ich die ganzen EUropäischen Transatlantiker mal dazu hören… von wegen „unverbrüchliche Freundschaft“ usw.
EUropa hätte sich allerspätestens mit der ersten Präsidentschaft Trumps von den USA amanzipieren MÜSSEN (Macron wollte das, wenn ich mich recht enmtsinne) und sich nicht noch blinder an deren Rockschösse hängen und zum Büttel machen lassen sollen…
Lichtenberg
11. Februar 2024 @ 21:24
eu Politiker tschecken nicht, was show ist. die sind zu allem zu blöd . Oder steckt
Kalkül dahinter?
Thomas Damrau
11. Februar 2024 @ 19:26
Dass der militärisch-industrielle Komplex einen wesentlichen Beitrag zum US-BIP liefert, weiß Trump. Und die meisten US-AmerikanerInnen wissen es auch.
Der Populist Trump kalkuliert, dass er mit einer Kombination
— aus dem Vorurteil, die EuropäerInnen machten es sich unter US-Schutzschirm gemütlich (das auch die EU als Selbst-Vorwurf zur Begründung erhöhter Rüstungsausgaben genutzt wird)
— der Forderung, die Europäer mögen gefälligst ordentlich bei der US-Rüstungsindustrie einkaufen
— der Drohung, bei ungenügendem Umsatz die unwilligen Kunden hängen zu lassen
bei den US-Patrioten punkten kann.
Die Frage ist, ob die EuropäerInnen auf solche Manöver eingehen sollten. Ich befürchte, sie werden es.
KK
11. Februar 2024 @ 22:09
„Die Frage ist, ob die EuropäerInnen auf solche Manöver eingehen sollten. Ich befürchte, sie werden es.“
Tja, wenn mit Mafiamethoden Schutzgeld erpresst wird, hat man kaum die Wahl, nicht wahr? Vor allem, wenn der Schutzgelderpresser gleichzeitig der „Weltpolizist“ ist.
Im Klartext sagt Trump doch: Wenn Ihr nicht zahlt, hetz ich Euch Euren grössten Albtraum auf den Hals. Und dass Trump hochgradig kriminell ist, ist ja auch ein offenes Geheimnis.
Auf den Ebenen unterhalb von Staaten würde halt der Mafiapate mit seinem berüchtigsten Killer drohen.