“Die EU ist derzeit nicht fähig, einen echten Unterschied zu machen”
Die Kommission hat ihre Nothilfe für die Corona-Krise von 25 Mrd. Euro aufgestockt. Doch “frisches Geld” steht immer noch nicht zur Verfügung. Das kann so nicht weitergehen, sagt der grüne Haushaltsexperte Rasmus Andresen. – Ein Interview
Die EU–Kommission will Milliarden-Hilfen bereitstellen, um Staaten und Unternehmen in der Coronavirus-Krise zu helfen. Bisher hieß es in Brüssel immer, es sei kein Geld da – was ist da los?
Die Frage stellt sich uns auch. Die Kommission hat uns bisher nicht ausreichend informiert, deshalb sind noch viele Fragen offen. Offenbar handelt es sich nicht um frisches Geld, sondern um ungenutzte Mittel aus den Kohäsionsfonds. Nun wird die Auszahlung dieser Mittel vorgezogen. Damit lassen sich natürlich keine neuen, zusätzlichen wirtschaftlichen Effekte erzielen. Was die EU–Kommission da macht, ist purer Aktionismus.
Reichen 25 Milliarden für 27 EU-Länder denn überhaupt aus? Italien allein will ja schon mehr ausgeben!
Dass Italien allein mehr Geld in die Hand nimmt als die gesamte EU, zeigt, wie absurd die Lage ist. Es beweist, dass die EU derzeit nicht fähig ist, Vorschläge zu machen, die einen echten Unterschied machen.
Also heißt es wieder „too little, too late“ – wie schon in der Eurokrise?
Zu spät reagiert die EU nicht, aber zu wenig ist es auf jeden Fall. Ich hoffe, dass auf dem EU-Gipfel Ende März noch mehr kommt. Wir brauchen ein nachhaltiges Konjunkturpaket und wir müssen auch über die Spielregeln in der Eurozone reden. Die strikten Defizitregeln dürfen keine Investitionen für Italien verhindern. Der Corona Virus trifft uns in einer ohnehin ökonomisch sensiblen Situation.
Braucht die EU ein eigenes Budget für Krisen wie diese?
Ja, ein Präventionsbudget würde schon Sinn machen, auch und gerade für die Forschung. Im Moment ist es ja so, dass die EU-Kommission 140 Millionen für Forschung in Sachen Coronavirus bereitstellt – doch gleichzeitig sollen die Forschungsgelder im EU-Budget gekürzt werden. Nötig wäre auch, die EU-Seuchenbehörde finanziell besser auszustatten. Da bin ich ganz bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – doch Deutschland muß auch mehr Geld geben. Bei den laufenden Verhandlungen über den Finanzrahmen 2021-2027 steht Berlin leider auf der Bremse.
Die Verhandlungen kommen kaum voran, vielen EU-Programmen droht deshalb bald das Aus. Brauchen wir ein Notbudget?
Wir brauchen auf jeden Fall eine Notfallreserve und mehr Spielraum, um auf Krisen reagieren zu können. Hier geht es um mindestens zweistellige Milliarden Beträge. Wir reden ja nicht nur über das Coronavirus, sondern auch über die Krise auf den griechischen Inseln und an der Grenze zur Türkei. Die EU braucht mehr finanzielle Flexibilität, um auf Krisen reagieren zu können.
Siehe auch “Too little, too late” und “Macron führt die EU – doch die ist klinisch tot”
Baer
14. März 2020 @ 12:11
Vielleicht sollte man mal wirkliche Fachleute ranlassen, denn es gibt keine Pandemie,und schon gar keine durch Corona.Es wird nur mehr gemessen ,aber wie wird gemessen,wer wird gemessen , wann wird gemessen und wie oft wird gemessen?
All diese Fragen werden nicht beantwortet, aber es wird die Freiheit der Menscxhen beschnitten,die Wirtschaft zerstört und viel Geld vernichtet.
Ich kann nur hoffen, dass findige Anwälte nach Abklingen der Hysterie eine Klagewelle über die Politiker entfachen und diese hirnlosen Politikdarsteller an den Pranger stellen und verurteilen.
Holly01
14. März 2020 @ 13:25
Diese Argumentation erinnert mich immer an Kinder die “Verstecken” lernen und sich selbst die Augen zuhalten. Was man selbst nicht sieht, das kann einen auch nicht sehen. Ein durchaus logischer Umkehrschluss, aber inhaltlich nicht zielführend, in der Zimmermitte stehen und sich selbst die Augen zu halten bringt keine Gewinner, nicht einmal beim “Verstecken”.
Es sind Spezialisten “da dran”.
Die sagen Alle das Selbe.
Die Zahlen variieren.
Das muss so sein. Die Zahlen basieren auf Wuhan. Völlig andere Altersstruktur, völlig andere Reaktion, völlig anderer Verlauf und das projiziert man auf den Verlauf in Deutschland und anders wo.
Wenn Sie aus einer Exponentialfunktion einige wenige Punkte herausnehmen und die mit Interpretationen versehen, dann sind die Ergebnisse ein “Raten” und kein “Rechnen”.
Man könnte tatsächlich das RKI mal fragen, was die Hauptberuflich machen. Viel zu politisch und viel zu wenig fachlich. Darum gibt es auch das “Deutsche Wunder” bei den Todesfällen. Das kann schlicht weg nicht sein und andere reagieren mit Unverständnis und Misstrauen.
Da kommen dann so Sachen raus wie diese 3 “aktuellen” Angaben:
” https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 ”
oder
” https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4 ”
oder
” http://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/ ”
und so etwas ist tatsächlich schwer erträglich.
Eins ist aber klar, bei der Zunahme pro Tag steigt der Faktor permanent an, es Beschleunigt sich also.
Diese Pappnase die den Gesundheitsminister gibt, sollte einen Erklärbären bestimmen. Jemand der aktuellste Zahlen hat. Jemand der erklären kann, wie die Zahlen entstehen und wer sie bereit stellt.
Jemand der präsent ist.
Ihre Sicht ist schlicht falsch. Entschuldigung.
vlg