Eklat bei Erdogan: Von der Leyen spielt Protokoll-Vorfall herunter

Bei ihrem Besuch bei Sultan Erdogan mußte Kommissionschefin von der Leyen mit einem Platz am Katzentisch vorlieb nehmen. Die Bilder vom “Sofagate” gingen um die Welt – doch in Brüssel spielt man sie herunter.

“Wir wollen daraus keinen Vorfall machen”, sagte von der Leyens Chefsprecher. “Die Substanz ist wichtiger als das Protokoll.”

Dabei sagt das Protokoll viel über Wertschätzung und Macht der Teilnehmer aus. Der Sultan wollte wohl nicht neben einer Frau sitzen.

Von der Leyen hätte das wissen können – schließlich hatte Erdogan gerade erst die Istanbul-Konvention zu den Frauenrechten gekündigt.

Die CDU-Dame wäre daher besser beraten gewesen, gar nicht nach Ankara zu fliegen. Zumindest hätte sie vor Ort auf Gleichbehandlung bestehen müssen.

Doch das hat von der Leyen nicht gewagt. Sie sei “überrascht” worden, sagte sie zu ihrer Entschuldigung. Doch Folgen soll der Vorfall keine haben.

Wie soll man der Kommissionschefin nun noch glauben, dass sie die Frauenrechte in der Türkei durchsetzen wird?

Siehe auch: “Türkei: Das Ende der Glaubwürdigkeit”

P.S. Der Vorfall sagt auch viel über Ratspräsident Michel aus. Offenbar fand er nichts dabei, dass die Frau aufs Sofa verbannt wurde. Deshalb ist er am “Sofagate” nicht ganz unschuldig…