Die gute Nachricht aus Brüssel: EU tritt Istanbul-Konvention bei

Doch, es gibt sie noch – die guten Nachrichten aus Brüssel. Diese Woche: Schluss mit der Gewalt gegen Frauen – EU tritt Istanbul-Konvention bei.

(Originaltext der EU-Kommission)

Die Europäische Union ist der Istanbul-Konvention beigetreten. Rechtliche Grundlage sind zwei Ratsbeschlüsse. Kommissionsvizepräsidentin Věra Jourová begrüßte die Entscheidung: „Eine von drei Frauen hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Geschlechtsspezifische Gewalt ist mit den europäischen Werten unvereinbar, und wir dürfen sie nicht tolerieren. Ich begrüße den Beitritt der EU zum Übereinkommen von Istanbul als bedeutsamen Schritt zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Ich fordere alle Mitgliedstaaten auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gewalt zu verhindern und für wirksamen Schutz und Unterstützung aller Opfer zu sorgen.

Das Übereinkommen von Istanbul ist ein umfassender Rahmen auf gesamteuropäischer Ebene, mit dem Frauen vor allen Formen von Gewalt geschützt und Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt verhindert, strafrechtlich verfolgt und beseitigt werden sollen. Mit dem Beitritt werden für die EU als Ganzes ehrgeizige internationale Normen bindend.

Nächste Schritte

Nach der heutigen Annahme der beiden Ratsbeschlüsse zum Beitritt der EU während des schwedischen Ratsvorsitzes werden diese im Amtsblatt veröffentlicht. Die unterzeichnete Beitrittsurkunde wird beim Inkrafttreten der beiden Ratsbeschlüsse beim Europarat hinterlegt; dies geschieht am zwanzigsten Tag nach dem Tag ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt. Das Übereinkommen tritt für die Europäische Union am ersten Tag des Monats nach dem Ablauf von drei Monaten nach dem Tag der Hinterlegung der Beitrittsurkunde beim Generalsekretär des Europarates in Kraft.

(Ende der Pressemitteilung)

Einordnung

Es hat sieben Jahre gedauert, bis der 2016 eingeleitete Beitritt endlich erfolgt ist. Mehrere osteuropäische Staaten machen bis heute nicht mit, Polen möchte sogar aus der Konvention austreten (wie zuvor schon die Türkei). Trotz all dieser Probleme gaukelt die EU ihren Bürgern vor, bei Frauenrechten vorbildlich zu sein. Sie propagiert neuerdings sogar besondere LGBT+-Rechte – dabei hat sie noch nicht einmal ihre Hausaufgaben gemacht, was die (bessere) Hälfte der Bevölkerung betrifft…

Mehr hier (Pressemitteilung der EU-Kommission). Mehr gute Nachrichten aus Brüssel hier.