Die Bahn – ein Vorbild für Frankreich? So nicht!

Frankreichs Staatschef Macron hat die deutsche Bahn zum Vorbild für seine eigene, umstrittene Reform der SNCF erklärt. Vielleicht sollte Macron ‘mal eine Deutschlandreise im ICE machen – dann würde er anders reden…

Für einen Vortrag in Wernigerode (Harz) hatte ich zwei Strecken mit der Bahn gebucht: einmal Düsseldorf-Wernigerode, einmal Wernigerode-Brüssel. Beide Male kam ich zu spät ans Ziel.

Bei der Hinfahrt gab es im ICE nach Hannover eine Verspätung wegen “Vandalismus”. Daraufhin verpasste ich meine Anschlüsse  nach Goslar und Wernigerode und kam mit einer Stunde Verspätung ans Ziel.

Doch das war noch harmlos im Vergleich zur Rückfahrt. Diesmal gab es ein Problem in Bielefeld, weshalb der ICE von Hannover nach Köln diese Stadt weiträumig umfuhr. Das führte zu einer Verspätung von 50 Minuten.

Damit war auch der Anschluß in Köln futsch – doch das wurde den Reisegästen erst kurz vor dem Ziel mitgeteilt. Wer nach Brüssel weiterreisen wollte, mußte fast zwei Stunden auf den nächsten Zug warten.

Doch auch der hatte Verspätung, diesmal “nur” zehn Minuten. Dafür durfte er aber nur bis Düren weiterfahren, angeblich wegen eines technischen Problems. Dort hieß es dann umsteigen und nochmals warten.

Statt wie geplant um 19.30h kam ich erst um 22.11h in Brüssel an, also mit fast drei Stunden Verspätung. Und die für diese Fälle vorgesehene Entschädigung konnte ich auch nicht geltend machen.

Bei Reisen ins Ausland sei leider keine formlose Erklärung möglich, da müsse man ein (ellenlanges) Formular ausfüllen und auf die Überweisung warten, sagte man mir im Reisezentrum im Kölner Hbf.

Um diese “freundliche” Auskunft zu erhalten, mußte ich allerdings 20 Minuten warten… – Fazit: Information mangelhaft, Service schlecht, Zuverlässigkeit keine. Eine Deutschlandreise mit der Bahn ist ein Desaster.

In Frankreich habe ich so etwas übrigens noch nie erlebt. Die Franzosen werden sich “freuen”, wenn Macron seine Ankündigungen wahrmacht…