Der IWF stellt die Eurogruppe bloß

Griechenland braucht einen Schuldenerlass – und nicht noch mehr Austerität: Das ist die Botschaft, die der IWF in einem ungewöhnlichen Blogpost an die Eurogruppe geschickt hat.

Darin verteidigt sich der Währungsfonds gegen den Eindruck, er sei der “bad cop”, der immer neue Sparmaßnahmen fordert. Gleichzeitig stellt er die unrealistischen Ziele der Eurogruppe bloß.

Man habe von Anfang an davor gewarnt, einen Primärüberschuss (vor Schuldendienst) von 3,5 Prozent zu fordern, heißt es da. 1,5 Prozent würden völlig ausreichen, um das Land zu sanieren.

Aus Sicht des IWF war es ein Fehler, dass Griechenland sich von der Eurogruppe dazu zwingen ließ, durch Ausgabenkürzungen doch die (vor allem von Deutschland geforderten) 3,5 Prozent zu erreichen.

Noch größer wäre der Fehler, dieses Ziel auch noch über 2018 hinaus zu verlängern – womöglich sogar um 10 Jahre, wie dies  Finanzminister Schäuble fordert.

Nun bin ich mal gespannt, ob die deutsche Presse unserem Super-Sparminister die Leviten liest. Schließlich war es Schäuble, der darauf bestand, den IWF am Griechenland-Programm zu beteiligen.

Und nun will er weder einen Schuldenschnitt noch eine Lockerung des Sparkurses, wie es die Experten aus Washington schwarz auf weiß fordern…

Siehe auch “Der neue Zuchtmeister (nicht nur) für Griechenland”