Wirtschaftskrieg: “China profitiert von Sanktionen gegen Russland”

Die EU-Sanktionen sollten “Russland ruinieren”. Doch das Land hält sich besser als erwartet, in diesem Jahr könnte das Wachstum höher ausfallen als in Deutschland. Gleichzeitig profitiert China – beim Staatsbesuch von Präsident Xi in Moskau wurden milliardenschwere Verträge abgeschlossen.

Kremlchef Putin sagte, seine Regierung werde chinesischen Firmen helfen, westliche Firmen zu ersetzen, die sich wegen Krieg und Sanktionen hatten. Er habe mit Xi auch über den Bau der Pipeline Siberia 2 gesprochen, die mehr Gas nach China pumpen soll. Russland wird China auch die Technologie für neue Atomkraftwerke liefern.

Xi wiederum lud Putin zum Seidenstraßentreffen nach China ein. Nach einer Zusammenkunft mit dem russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin forderte er zudem, dass beide Länder ihre Wirtschafts- und Handelsbeziehungen ausbauen sollten. So sollen mehr Geschäfte in Yuan abgewickelt werden.

“China ist der Gewinner der Sanktionen gegen Wladimir Putins Russland”, schreibt die “Berliner Zeitung”. Aber auch Putin profitiert von massiven chinesischen Investitionen in Russland. Insgesamt wuchsen sie im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 200 Millionen US-Dollar. “Man hört jetzt schon in Moskau sehr viel Chinesisch”, so die “Berliner Zeitung”.

Der Wirtschaftskrieg zeitigt so paradoxe Folgen. Während Deutschland massiv unter dem Verlust der billigen russischen Energielieferungen leidet und nun auch noch ein Rückgang im China-Geschäft droht, rücken Moskau und Peking enger zusammen. Hier entsteht ein neuer Handelsblock, der die EU verdammt alt aussehen lässt.

Schon jetzt ist die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, in der China und Russland den Ton angeben, das größte Regionalbündnis der Welt. Nun wollen sie wollen auch noch die Zusammenarbeit im Rahmen der BRICS-Staaten ausbauen. Die Bewerber stehen schon Schlange…

Siehe auch “China-Politik: EUropa muß sich entscheiden”. Mehr zum Wirtschaftskrieg hier