Brüssel schweigt zu türkischen Luftangriffen

Bei türkischen Luftangriffen im Nordirak und in Nordsyrien sind mindestens 35 Menschen getötet worden, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet. Doch die EU in Brüssel schweigt.

Moskau und Washington hatten Ankara vor der Offensive in Nordsyrien gewarnt. Dennoch schlug Sultan Erdogan am Wochenende zu – vorgeblich als Vergeltung für ein Attentat in Istanbul eine Woche zuvor.

Ziel der Offensive waren die syrisch-kurdische Miliz YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Beide sind in der Türkei als Terrororganisationen eingestuft. Der Westen sieht  in YPG hingegen einen Partner im Kampf gegen den “Islamischen Staat” (IS).

Nun will Erdogan noch weiter gehen. “Es muss entschieden werden, wie viele Kräfte sich von den Bodentruppen beteiligen müssen, und dann werden Schritte unternommen”, sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Und was sagt die EU? Nichts? Auf der Webseite des Auswärtigen Dienstes findet sich nicht einmal eine Erwähnung der völkerrechtswidrigen Offensive. Chefdiplomat Borrell äußerte sich lediglich zu den Spannungen zwischen Serbien und Kosovo.

Und natürlich kommentiert er laufend den “unprovozierten russischen Angriffskrieg” gegen Russland – so die offizielle Sprachregelung hier in Brüssel. Doch wenn der Nato-Partner Türkei Bomben abwirft, herrscht betretenes Schweigen…

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