ASEAN-Gipfel: Vereint gegen China?

Nach Russland bringt sich die EU nun auch gegen China in Stellung. Ein “Jubiläumsgipfel” in Brüssel soll dafür sorgen, dass das Reich der Mitte von seinen asiatischen Nachbarn isoliert wird – zumindest ein bißchen.

Die Staats- und Regierungschefs der EU und der südostasiatischen Asean-Länder beraten auf ihrem ersten Gipfel in Brüssel über eine engere Zusammenarbeit vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der wachsenden Ansprüche Chinas.

Bei dem “Jubiläumsgipfel” zu 45 Jahren Partnerschaft kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Investitionen von zehn Milliarden Euro an. Zudem soll ein gemeinsamer Aktionsplan unter anderem zu nachhaltigem Handel und menschenwürdiger Arbeit verabschiedet werden.

Im Fokus steht jedoch die Geopolitik. Nach Russland bringt sich die EU nun auch gegen China in Stellung – und empfiehlt sich den ASEAN-Ländern als Alternative. Allerdings ist vor allem Deutschland selbst von China abhängig. Die Neu-Positionierung ist daher nicht sehr glaubwürdig.

Letztlich wollen sich die EUropäer auf einen möglichen (Wirtschafts-)Krieg mit China vorbereiten, den die USA bereits aktiv planen. Wenn die Lage eskaliert, möchte man wenigstens verlässliche Partner in Südostasien haben…

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P.S. Der EU ist es nicht gelungen, die Asean-Länder zu einer gemeinsamen Verurteilung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu bewegen. In der Abschlusserklärung wurde lediglich festgehalten, dass die meisten Teilnehmerstaaten die Aggression Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste verurteilen. Als Grund nannten Diplomaten die Position von Vietnam, Laos und Thailand. Diese drei Länder hatten sich auch bei der letzten großen Abstimmung zu einer kritischen UN-Resolution zu Russlands Krieg enthalten.