Valls bittet, Merkel blockt
Das ist also das neue EUropa: Der Premier des zweitgrößten Landes, Frankreichs Premier Valls, reist nach Berlin, um den Deutschen – dem deutschen Volk! – und ihrer Kanzlerin feierlich Reformen zu versprechen.
Das beherrscht die Schlagzeilen, das EU-Thema Investitionen hingegen bleibt unterbelichtet. Dabei st es aktuell wichtiger als eine Strukturreform in Frankreich, die erst in drei Jahren wirkt (wenn überhaupt).
Valls bat Kanzlerin Merkel offenbar, ein wenig mehr für Investitionen zu tun – im eigenen deutschen Interesse. Doch Merkel hielt sich bedeckt. Hinter den Kulissen blockt sie weiter.
Das ist nicht nur ein Problem für Monsieur Valls, wie er neuerdings süffisant genannt wird. Sondern auch für den neuen Kommissionschef Juncker – denn der plant ein Investitionsprogramm… – Mehr hier
luciérnaga rebelde
23. September 2014 @ 23:41
Das war nett von Ihnen, ebo, dass Sie meinen recht frechen Komentar weggelassen haben. Mir war einfach mal der Kragen geplatzt. Nichts für ungut, bitte
Tim
23. September 2014 @ 15:54
@ ebo
Du redest mit Verbandsleuten und glaubst, sie vertreten die Positionen der Unternehmen.
Jetzt wundert mich gar nichts mehr. 🙂
Peter Nemschak
23. September 2014 @ 14:27
Umschichten ist auch eine Art von sparen, in dem Geld produktiver eingesetzt wird; mit den gleichen Mitteln mehr erreichen oder ohne Qualitätsverlust Mittel für produktive Zwecke frei machen. Natürlich ist das unbequem, weil manche verlieren, dafür aber das gesamte Gemeinwesen gewinnt (Infrastruktur, Bildung). Auch Staaten können gut oder schlecht mit Geld umgehen. Wie wäre es, darüber nachzudenken, wie man ohne großen Geldeinsatz ein Land für Investoren attraktiver machen kann, zum Beispiel durch Bürokratieabbau?
ebo
23. September 2014 @ 14:52
Darüber denkt Stoiber schon seit Jahren nach. Künftig wird es Timmermans machen, er wird Super-Vize unter Juncker. Bürokratie gibt es auch und übrigens vor allem in Unternehmen, das größte fängt mit S an und hört mit S auf… Dagegen ist die EU-Kommission ein Waisenknabe!
Peter Nemschak
23. September 2014 @ 15:07
Nicht alle Unternehmen werden überleben, auch für S….S gibt es keine Überlebensgarantie. In Zukunft werden hoffentlich auch erfolglose Banken vom Markt verschwinden. Was haben Sie gegen Investoren? Glauben Sie etwa, dass der öffentliche Dienst der ist, der in Zukunft produktive Arbeitsplätze schaffen kann?
ebo
23. September 2014 @ 15:27
Wo sind denn die Investoren? Die Eurozone schreckt sie mit ihrer deflationären Politik reihenweise ab. Auch die Russland-Sanktionen verhindern Investitionen, siehe https://lostineu.eu/europa-droht-neue-rezession/
Tim
23. September 2014 @ 15:41
@ ebo
Mal ein freundschaftlicher Tip: Wenn Du wissen möchtest, warum Unternehmer in gewissen Ländern nicht gern investieren (und zwar nicht erst seit gestern), rede mit ihnen.
Unternehmer beißen und spucken nicht, und nur manche riechen streng aus dem Mund. Gib Dir einen Ruck.
ebo
23. September 2014 @ 15:47
@Tim
Du wirst lachen, ich sitze ständig mit welchen zusammen. Ich lese und verarbeite sogar, was sie schreiben, z.B. das hier: http://www.presseportal.de/print/2837220-bdi-praesident-grillo-schnellstmoeglich-vertrauen-und-zuversicht-der.html
Johannes
23. September 2014 @ 11:27
Wie immer:
Reformen später, jetzt alles retten was noch nicht gerettet wurde.
Deutschland hat sich fit gespart für den Euro, Frankreich und Italien wollen es nicht tun, und werden von CDU, SPD, Grüne und EZB belont während man die dt. Bürger fürs fit sparen bestraft.
So wie bei der Rettung der Banken vor einigen Jahre: Auf jeden Fall werden wir Reformen machen, aber erst müssen wir retten, auf jeden Fall werden wir die Märkte regulieren, auf jeden Fall … wir alle kennen das Ergebnis.
Frankreich weiß, Deutschland wird durch die EZB zahlen, unter Duldung von CDU, SPD und Grünen. Der Euro-Betrug muss von der Elite vollendet werden *g.
ebo
23. September 2014 @ 11:36
Deutschland hat sich nicht “fit gespart”. Der Schuldenstand ist immer noch deutlich über der erlaubten 60-Prozent-Marke. Die Besserung bei der Neuverschuldung ist eine direkte folge des Leistungsbilanzüberschusses, der nun schon systematisch den EU-Grenzwert von 6 Prozent verletzt. Im übrigen geht die deutsche Konsolidierung zu Lasten der Investitionen. Fährst du Auto oder Bahn? Dann solltest Du wissen, was “fit sparen” bedeutet…
Peter Nemschak
23. September 2014 @ 10:34
Fehler der französischen Wirtschaftspolitik wurden bereits unter Sarkozy gemacht. Es ist Zeit, dass die französischen Konservativen eine Wiederkehr von Sarkozy verhindern. Unglaublich, dass in Frankreich nach wie vor 5.5 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Kein Wunder, das dies wachstumshemmend wirkt. Wo sind die Reformen der letzten Jahre?