Auch Piketty für Tsipras
Nun hat sich auch der französische Star-Ökonom und Bestseller-Autor T. Piketty für den griechischen Linkspolitiker Tsipras ausgesprochen.
Die vor allem von Deutschland betriebene Austeritäts-Politkik sei gescheitert, sagte der Autor des “Kapital im 21. Jahrhundert”. Und zu Tsipras:
“You can argue that, in Syriza’s case, their policies are not as clear as they might be, but you have to offer them support because they want to build a democratic Europe, which is what we all need.”
Piketty sprach sich auch für die spanische Podemos-Bewegung aus, die in den Umfragen ebenfalls zunimmt. “Die extreme Rechte in Frankreich ist viel gefährlicher”, fügte er hinzu.
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Tim
26. Januar 2015 @ 20:31
Sagen wir mal so: Europa kann jede frischen Wind gebrauchen, den es bekommen kann. Tsipras wird der EU hoffentlich einen Impuls verpassen, wie immer er auch aussehen mag. Wenn sonst nichts kommt, ist das Menschheitsprojekt EU bald ein Zombie.
Nemschak
13. Januar 2015 @ 21:54
Schön für Tsipras. Was Piketty betrifft, wird er, wie alle Ökonomen, kontroversiell diskutiert. Man muss den Ökonomen misstrauen, insbesondere wenn sie versuchen, die Zukunft an Hand “ewiger” Gesetze vorauszusagen
DerDicke
14. Januar 2015 @ 06:31
Ich kann ihnen ein paar ewige Gesetze aufzählen:
– Beschäftigte die zu wenig Geld verdienen konsumieren wenig
– Beschäftigte in ungewissen Arbeitsverhältnissen (befristete Verträge, Praktika) konsumieren wenig und neigen dann mit steigender Bildung dazu, Familiengründungen zu vermeiden.
– Wenn ich breitflächig Lohn- und Sozialkürzungen vornehme und zeitgleich die Steuern anhebe wird weniger konsumiert.
– Wenn der Konsum der Bürger schrumpft benötige ich weniger Produkte, somit auch weniger Fabriken und Arbeiter.
– Gebe ich Menschen mit geringem Einkommen mehr Geld wird ein Großteil davon ausgegeben. Gebe ich Menschen mit hohem Einkommen mehr Geld wird ein Großteil davon gespart.
Ansonsten kann ich nur auf https://pbs.twimg.com/media/BuN4GP4CQAA2lhE.jpg verweisen.
Nemschak
14. Januar 2015 @ 10:44
Sie tun geradezu so, als ob Deutschland vor dem Ruin stünde. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache.
DerDicke
14. Januar 2015 @ 15:02
Die Zahlen zu den Geburten (und in welchen sozialen Schichten dies noch vorkommt)? Passen sicherlich auch zu Deutschland.
Primär ging es um Griechenland (siehe auch das verlinkte Bild).
mamabaijuntak
26. Januar 2015 @ 18:52
Ich bin auch für eine soziale Politik, allerdings gehen Deine Argumente am zentralen Punkt vorbei: Niedrige Löhne und Sozialausgaben sind ein Wettbewerbsvorteil. Du hast recht, dass die Binnennachfrage dann sinkt, allerdings lässt sich so im Ausland mehr verkaufen. Das erzeugt Reichtum für die Reichen, und das verteilt sich dann langfristig auf alle, so die Theorie. Ich denke, das Problem liegt eher darin begründet, dass so erstens eine Abwärtsspirale entsteht, weil alle Länder diesen Wettbewerbsvorteil suchen, außerdem lässt sich anzweifeln, dass das “trickle down” wirklich funktioniert.
mamabaijuntak
26. Januar 2015 @ 18:53
Das stimmt, dass er diskutiert wird, aber seine Zahlen und Argumente sind schon sehr robust. Das musst Du erst einmal schaffen, die ernsthaft anzuzweifeln.