Zwangshilfe für Griechenland?
Griechenland will kein drittes Hilfspaket. Dennoch soll es nun erneut 10 Mrd. Euro bekommen, meldet SPON. Wenn das stimmt, war es wohl nicht ganz freiwillig – sondern eher ein Hilfsdiktat.
Denn neue “Hilfen” bedeuten auch neue Auflagen. Genau das hatte Bundesfinanzminister Schäuble immer wieder gefordert – und die Regierung in Athen hat es immer wieder abgelehnt.
Griechenland habe keinen akuten Finanzierungsbedarf und wolle auch keiner neuen Troika-Mission zustimmen, hatte Premier Samaras immer wieder betont. Die neue EU-Kommission wollte die Troika sogar abschaffen.
Doch wenn die neuen Meldungen stimmen, wird daraus nichts. Dann hätte sich Berlin schon wieder gegen Athen durchgesetzt – und wohl auch gegen Brüssel. Junckers “Neustart” hatte ich mir anders vorgestellt…
Mehr hier
Peter Nemschak
1. Dezember 2014 @ 08:22
Ohne Hilfspaket könnte sich Griechenland nicht am Markt refinanzieren. Wenn jemand zu nicht marktüblichen Konditionen Kredite erhält, muss er, egal ob privater oder öffentlicher Schuldner, Auflagen der Kreditgeber erfüllen oder eine Insolvenz in Kauf nehmen. Griechenland ist nach wie vor ein Sanierungsfall und müsste in Wahrheit entschuldet werden, je früher desto besser für das Land. Griechenland sollte ernsthaft eine Verweigerung des Hilfspakets mit anschließender Insolvenz in Betracht ziehen. Wäre interessant zu erfahren, wie die EU darauf reagieren würde. Soll Juncker den Griechen ohne Auflagen gutes Geld nachwerfen? Dann wäre er wohl sein Gehalt nicht wert. Ein Bankmanager, der dies täte, müsste sich vor dem Strafgericht wegen Untreue verantworten.