Trump greift Selenskyj an, Kallas kontert
Der geplante Rohstoff-Deal zwischen den USA und der Ukraine wurde überraschend doch nicht unterzeichnet, nachdem US-Präsident Trump heftige Vorwürfe an den ukrainischen Staatschef Selenskyj gerichtet hatte.
“Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg”, wird Trump zitiert. “Er kann wiederkommen, wenn er bereit für Frieden ist”, sagte er, nachdem Selenskyj das Gespräch abgebrochen hatte.
Dieser Eklat im Weißen Haus vor laufenden Kameras wird sicher ein Nachspiel haben. Die EU-Außenbeauftragte Kallas hat schon reagiert:
“Today, it became clear that the free world needs a new leader. It’s up to us, Europeans, to take this challenge.”
Damit fordert sie – eine ungewählte EU-Funktionärin – den direkt gewählten Trump offen heraus…
Siehe auch Trump beutet die Ukraine aus – die EU schaut zu
P. S. Zu den Vorfällen im Weissen Haus gibt es drei lesenswerte Schilderungen auf X, leider nur auf Englisch: CBS news, Axios und ein Experte hier
Arthur Dent
3. März 2025 @ 22:09
“Wenn wir es mit Russland nicht richtig hinkriegen“… kennt Frau Kallas schon das schnelle Internet in Deutschland? Die verwahrlosenden Innenstädte? Die maroden Brücken? Die jahrelangen Baustellen auf Autobahnen? Die Schlaglöcher? Die Deutsche Bahn? Stuttgart 21 – Die Planung des Tiefbahnhofs begann schon in 1990er Jahren? Die kaputten Schulklos? Die boomenden Lebensmitteltafeln? Den Unis in NRW drohen Kürzungen von 500 Millionen Euros? Den knappen Wohnraum und die horrenden Mieten? – Was soll da schon schiefgehen mit Russland?
KK
4. März 2025 @ 00:54
@ Arthur Dent:
Das ist ja das „tolle“ an einem Krieg für die Regierung: Die von Ihnen aufgezählten Baustellen rücken fast alle in den Hintergrund.
Fast? Ja, fast! Denn die marode Verkehrsinfrastruktur hemmt natürlich auch das Militär in seiner Bewegung. Deshalb ja das – neben den auch unverblümt so benannten 400 Milliarden fürs Militär (bzw den Krieg gegen Russland) – notwendig gewordene zweite sogenannte „Sondervermögen“ (bzw. ehrlicherweise der haushaltsrechtliche Trickbetrug) für die „Infrastruktur“, in dem bis zu weiteren 500 Milliarden für den Krieg versteckt werden sollen…
Monika
2. März 2025 @ 17:34
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas anlässlich eines Gastauftritts bei der konservativen US-Denkfabrik “Hudson Institute” in Washington D.C.: sie warnt davor, der “Vorstellung von der Unbesiegbarkeit Russlands nachzugeben. Sich Russland zu “beugen” wäre ein falsches Signal auf der internationalen Bühne gegenüber einem weiteren Gegner, nämlich China”… “China ist eine viel größere Wirtschaftsmacht als Russland und hat eine viel größere Armee als Russland”, so Kallas. “Wenn wir es mit Russland nicht richtig hinkriegen, werden wir es auch mit China nicht richtig hinkriegen. ”
Frau Kallas will es also anscheinend in den nächsten Jahren mit sämtlichen “Fürsten der Hölle” aufnehmen. Wenn diese Hysterie nicht Auswirkungen auf das Leben von Milliarden Mitmenschen hätte, könnte man die Dame sich ja ausspinnen lassen. Nur ist die allgemeine Temperatur des Hysteriethermometers sowohl in Europa als auch den USA schon längst im dunkelroten Bereich. Da ist kein Spielraum mehr für derartiges Ausleben individueller Opfer- oder Racheinszenierungen.
Helmut Höft
2. März 2025 @ 13:57
Na, das sind ja mal Infos: „One small but not insignificant factor …“ Der Eklat war also vorbestimmt durch das Outfit von Herrn Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj? „Du trägst keine überlange rote Krawatte? Du bist raus!“
„All Zelensky had to do was remain calm for a few more minutes and they would’ve signed a deal.“ Ja klar! Noch ein paar Minuten gute Miene zum bösen Spiel und Herr Donald John Trump hätte seine Finger gleichzeitig drinnen und draußen gehabt. Und Selenskyj wäre nackig nach Hause geflogen. Politik als Dealmaking m(
Die Ausgangsposition der UA war klar: „Nix ohne valide (US) Garantien!“ Die Ausgangslage von RUS war auch klar: „Nur zu unseren Bedigungen!“ USA? Ebenfalls klar: „MAGA“ Die USA merken gar nicht wie die kurze Sicht der mittleren und erst recht der langen Frist schadet. Naja, Tausend Jahre sind idR sehr kurz!
An der Aussage von Gudrun Engel (Leitung Büro ARD), sinngem… „nach 5-10′ spätestens müssen wir wieder raus …“ hier (ab 0’30“ bis 2’15“): https://www.ardmediathek.de/video/brennpunkt/brennpunkt-eklat-im-weissen-haus-mit-gebaerdensprache/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtN2Q1MTMzMTMtYmY4NC00ZGJhLThlY2QtYmRkMjdlNzRjNGViL2dlYmFlcmRlbnNwcmFjaGU und dann Trump an die Meute (ab 10’40“): „I think we’ve seen enough; what do you think ha? … this is gonna be great television …“ Ja, aus 5-10′ wurden 40′ TV-Show, nichts anderes! Darüber mag sich jeder seine Meinung bilden.
Back to The Apprentice? „Wolodymyr: You are fired!“
Wer jetzt noch über Trump nachdenkt denkt an der falschen Stelle, er sollte mehr über sich nachdenken aka „Wie konnte es soweit kommen, wie konnte das möglich werden?“ Ich teile die Sicht „ohne Amis geht nix“ nicht, im Gegenteil: „Mit Amis geht gar nix!!“
Reykjavik
1. März 2025 @ 13:48
Hier zeigt sich leider wieder das seit Jahren Offensichtliche: aufgrund mangelnder realistischer Selbsteinschätzung legt sich
das Führungspersonal der Ukraine immer wieder mit den Falschen an. Es ist besser für die ukrainische Bevölkerung, wenn man ihr Führungspersonal wieder auf seine tatsächliche Größe zurückstutzt: das rettet nämlich wirklich Leben und nicht die niemals ausreichenden Waffenlieferungen in einem völlig sinnlosen Krieg, der schon seit Frühling 2022 endgültig verloren ist. Das tut sicher weh – wie die Wahrheit ja meistens weh tut.
KK
1. März 2025 @ 17:41
“aufgrund mangelnder realistischer Selbsteinschätzung”
Bandera-Verehrer zählen sich nun mal zu den Herrenmenschen, da machste nix… 😉
umbhaki
1. März 2025 @ 22:37
Drei Jahre lang hat das doch geklappt für Herrn Selenskyj. Dem wurde doch hier in Europa praktische jeder Wunsch erfüllt, weil die EU-Politiker ihre Sprüche der Art „die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit“ so oft gesagt haben, dass sie die inzwischen selber glauben. (*)
Selenskyj hat gefordert, und der Verein mit der „regelbasierten Ordnung“ hat geliefert, zuverlässig. Wollte mal einer nicht so richtig, wie Scholz bei den Taurus, brach der geballte Shitstorm los. Seit mindestens zwei Jahren bestimmt doch hierzulande der Herr Selenskyj die Richtlinien der Politik. Und diejenigen, die in kritischen Kreisen stets als die „Vasallen der USA“ bezeichnet wurden, stellen sich nun tatsächlich als die Vasallen der Ukraine heraus, versklavt durch ihre eigene russophobe Ideologie (und ihre Gier – nein nicht nach „Lebensraum im Osten, aber nach Rohstoffen aus dem Osten).
Mit dieser Erfahrung ist Selenskyj nun auch ins Weiße Haus marschiert. Der hat dort jene Nummer abgespult, die bisher immer prima funktioniert hat: Der aufopferungsbereite Verteidiger westlicher Werte und westlichen Wohlstands, der das Recht zu haben scheint, jeder denkbare Unterstützung zu fordern. Bei den neuen Machthabern in den USA zieht das halt nicht, das hätte man ihm vielleicht vorher sagen sollen. Die Trump-Regierung scheint diesen Brandherd in der Ukraine tatsächlich von den Hacken haben zu wollen – egal wie!
Nun bin ich wirklich gespannt, wie weit die EU-Machthaber noch zu gehen bereit sind in ihrer Vasallentreue zur Ukraine. Mir schwant wenig Gutes.
(*) Weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, aber irgend jemand hat das mal so ausgedrückt, sinngemäß: „Die Politiker sagen irgend etwas öffentlich, und wenn es dann am nächsten Tag in der Zeitung steht, dann glauben sie es selbst.“
KK
1. März 2025 @ 13:35
“…the free world needs a new leader…” (Kaja Kallas)
Kann eine “freie Welt”, die eines “Führers” bedarf, wirklich frei sein?
Michael
1. März 2025 @ 13:59
Natürlich sind Vasallen per definitionem nie „frei“. Die „Freiheit“ ging schon erst am Hindukusch, im Irak, in Gaza, etc., etc. und jetzt in der Ukraine verloren! Will sagen : Freedom is a cheap commodity!
Michael
1. März 2025 @ 13:12
Nach dem Scheitern Selenskyj’s in Washington gibt die die EU endgültig der Lächerlichkeit Preis: einerseits – gesteht man – geht ohne die USA nicht, andererseits will erneut Milliarden Euro (z. B. Habeck) an die Ukraine vergeuden, dabei weiß man genau dass allein Musk (typisch Oligarchie) die Ukraine und die EU in die Knie zwingen könnte indem er „starlink“ abschaltet!
Erneuerung
1. März 2025 @ 08:59
@kleopatra
„…wie man mit Putschisten normalerweise verfahren würde..“
Das gilt natürlich nicht für die Ukraine, dort war der Regierungswechsel wohl demokratisch legitimiert und per bezahlter Schaffschützen abgesichert? Sie entlarven sich mit jedem Post selbst.
Karl
1. März 2025 @ 08:53
@ KK: Die Respektlosigkeit ist berechtigt. Dieser Kolonialvertrag zur Ausbeutung der ukrainischen Bodenschätze ist schändlich!
Skyjumper
1. März 2025 @ 09:00
Man darf mit guten Gründen der Meinung sein, dass es sich um einen „schändlichen“ (ich hätte wohl „schlechten“ geschrieben) Vertrag handelt. Aber rechtfertigt das Respektlosigkeit? Nein. Man unterschreibt sowas einfach nicht.
Die Umstände unter denen das nun passiert ist, sind echt mies gewählt – von Selenskjy. Denn JETZT ist Trump echt sauer. Der Loser bei dieser Veranstaltung heißt nämlich nicht Selenskjy. Der Loser ist Trump! Dessen Deal ist nun spektakulär flöten gegangen, er steht als Trottel da vor der amerikanischen Wählerschaft. Und DAS wird er Selenskjy nicht verzeihen.
KK
1. März 2025 @ 13:45
Schändlich war es, die Ukraine in einen Stellvertreterkrieg für die eigenen Interessen zu schicken und frühe Friedensverhandlungen zu hintertreiben… und das war Biden, nicht Trump!
Karl
1. März 2025 @ 08:43
@ Kleopatra: Die EU bezieht ihre Legitimität über die Wahlen der Nationalstaaten und steht auf sehr tönernen Füßen. Mehrere Volksabstimmungen gingen gegen sie aus.
Kallas stammt von einer abgewählten Kleinpartei eines Staatsvolks von 1,3 Millionen Einwohnern, davon sind zahlreiche Russen nicht wahlberechtigt (wir kennen das aus der Ukraine). Von 450 Millionen EU-Bürgern haben ihre Reformpartei nur 66.014 Wähler im Jahr 2024 bei den Europawahlen gewählt.
Helmut Höft
1. März 2025 @ 10:24
@Karl
Das musste ja mal gesagt werden! Thx. Ich lach‘ mich immer kaputt, wenn Miniländer mit einer Bevölkerung weniger als Hamburg als Digitalisierungsbeispiele genannte werden: „Alles, bequem, von zu Hause, vom Sofa!“ Damit mehr Zeit bleibt für’s Kapital zu rabotten.
Thomas Damrau
1. März 2025 @ 07:43
Eine herbe Zeitenwende für die Ukraine war das in der 4-Jahres-Perspektive:
— vom Sirenengesang Bidens 2021: „Lass uns gemeinsame Manöver abhalten, ich bugsiere euch schon in die NATO. Putin ist ein Schlappschwanz: Der traut sich nicht.“
— über die Erkenntnis „Putin traut sich doch“, kombiniert einem permanenten Schulterklopfen aus dem Westen: „Ihr seid die Helden.“
— bis hin zu Trump 2025: „Selber schuld, ihr Idioten“.
Und die EU? Flattert aufgeregt mit den Flügeln und schwadroniert davon, gegen den Willen der einstigen Schutzmacht USA den Krieg weiterzuführen.“
Schlafwandler 2.0.
Guido B.
1. März 2025 @ 06:42
Im westlichen Lager sieht der Stand der Dinge wie folgt aus:
Die USA wollen Frieden.
Dir Ukraine und die EU wollen Sieg.
Sieg bedeutet Krieg.
Es wird höchste Zeit, dass die USA den Kriegstreibern die Unterstützung entziehen. Der militärische Sieg über Russland ist das Kriegsziel von lebensmüden Fanatikern und Idioten.
Pjotr
1. März 2025 @ 01:40
Hier die komplette Veranstaltung:
https://www.youtube.com/live/IxkBYZHIamM
KK
28. Februar 2025 @ 23:29
Wenn ich die Berichterstattung richtig verstanden habe, soll Selenskji als Trumps Gast von vornherein bestimmend und regelrecht fordernd aufgetreten sein (wie man es ja von ihm aus EUropa bereits zur Genüge kennt). Eine Journalistenstimme vor Ort nannte es “respektlos”, wenn ich mich recht entsinne. In den USA lässt man sich dieses Verhalten von Gästen offenbar – anders als in EUropa – nicht gefallen…
Skyjumper
1. März 2025 @ 08:57
Es stellt sich immer die Frage wie das Video das man sich dazu betrachtet zusammengeschnitten wurde, insoweit ist das nachfolgende natürlich auch nicht zwingend korrekt. Aber:
Das was ich an Videos gesehen habe kann man eigentlich nicht zu Ungunsten von Selenskjy auslegen. Der kam gar nicht erst dazu bestimmend und fordernd aufzutreten. Respektlos haben sich ab einen gewissen Zeitpunkt beide geäussert. Fordernd war dagegen (im Gespräch) hauptsächlich Trump.
Allerdings muss man auch hier wieder einen Schritt zurücktreten und zusehen dass Selensky derjenige war der den zur Unterschrift anstehenden Vertrag nachbessern wollte.
@Kleopatra verdreht weiter unten nämlich wieder die Zustände. Die beiden Verhandlungsgruppen haben einen Verrag ausgearbeitet gehabt. Dieser sollte bereits in Kiew unterschrieben werden, aber Selenskjy verweigerte die Unterschrift. Der Vertrag wurde überarbeitet (ich hab allerdings nirgends gelesen wie umfangreich oder nicht) und Selenskjy flog zwecks Unterschrift in die USA. Dazu hat ihn niemand gezwungen. Offenbar wollte SELENSKJY aber noch einmal nachverhandeln. Das hat nicht geklappt.
Es kann auch nicht von einer Kapitulation die Rede sein. Es ging da um ein Rohstoffabkommen, nicht um Friedensverhandlungen. Wenn man bei Verhandlungen nicht zu einen gemeinsamen Nenner kommt, muss man die Verhandlungen abbrechen und gut ist. Dazu war Selenskjy aber nicht bereit, wäre er es gewesen wäre er zu Hause geblieben.
Unterm Strich will die Ukraine mehr als die USA geben wollen. Eigentlich kein Drama. Selenskjy hat hoch gepokert, und (endlich mal) verloren.
Guido B.
28. Februar 2025 @ 23:24
Jetzt hat die Russenhasser-Union drei Feinde: USA, Russland und China. Und eine neue Anführerin der Selbstüberschätzung: Kaja Kallas.
An Herr Selenski: Wenn im Oval Office als Geschäftsmann eingeladen wird, sollte man sich wie ein Geschäftsmann benehmen, sonst wird man rausgeworfen. Bankrotte Klugscheisser in T-Shirts finden dort kein Gehör. Sollte man eigentlich wissen.
Michael
1. März 2025 @ 10:43
Wenn ich an die BRICS+ denke, besonders aber auch an jüngste Abstimmungen im UN Security Council, dann sehe ich sehr viel mehr Gegner der „Russenhasser Union“!
Kleopatra
28. Februar 2025 @ 23:03
Sparen Sie sich bitte das „ungewählt“. Kaja Kallas wurde wie die übrige Kommission von den Regierungen der Mitgliedstaaten, die ihrerseits sehr wohl demokratisch legitimiert sind, nominiert und vom gewählten Europäischen Parlament bestätigt. Trump hingegen hat bekanntlich im Januar 2021 gezeigt, dass er bereit ist, gegen eine Wahlniederlage zu einem Putsch aufzurufen, dh. dass es ihm selbst also offenbar egal ist, ob er „gewählt“ ist oder nicht. (Leider ist in den USA mit ihm nicht so verfahren worden, wie man mit Putschisten normalerweise verfahren würde).
Wenn übrigens der Pseudotitel „Führer der freien Welt“ einen Sinn hat, dann hat es ohnehin nie einen gewählten Inhaber dieses Titels gegeben, denn die freie Welt hat viel mehr Einwohner als für irgendeinen Präsidenten wahlberechtigt sind (auch den der USA).
Üblicherweise werden bedeutungsvolle Verträge vor der Reise zur Unterzeichnung ausverhandelt. Fälle, wo ein Präsident einen anderen, der zu Besuch ist, zur Unterzeichnung einer Quasi-Kapitulation nötigt, sind selten, und einer der beiden war in den mir bekannten Präzedenzfällen der Chef der KPdSU oder Adolf Hitler. Der Normalfall besteht darin, dass man sich vor der Abschlusspressekonferenz weitestgehend einigt, auch auf Wortlaute. Und nebenbei: Wenn Zelens’kyj kapituliert hätte, hätten Sie ihm das vorgeworfen und die EU-Mitgliedstaaten verspottet. Nun hat er nicht kapituliert und es ist schon wieder nicht recht…
ebo
28. Februar 2025 @ 23:38
Kallas hat die Wahlen in ihrer Heimat verloren und stand bei der Europawahl nicht auf dem Zettel. Sie wurde aus Proporzgründen für ihren EU-Posten nominiert – von einem Direktorium, das selbst keine rechtliche Basis hat.
https://www.euractiv.de/section/europawahlen/news/trotz-wahlschlappe-estnische-premierministerin-lehnt-neuwahlen-ab/
Kleopatra
1. März 2025 @ 09:06
Als Kommissionsmitglied vertritt Kallas alle 27 Staaten, daher ist ihre etwa fehlende Popularität in einem einzigen davon kaum relevant. Man kann zwar nach Europawahlen Neuwahlen des nationalen Parlaments ansetzen (vgl. Macron), muss das aber nicht tun und es ist vielleicht nicht einmal eine kluge Idee. Kommissionsmitglieder können eh nicht Abgeordnete im EP sein, deshalb kann man sie problemlos außerhalb des Parlaments rekrutieren; die Regierungschefs, die Kallas nominierten, kannten sie jedenfalls gut. Und letztlich wurde die gesamte Kommission gemäß den Verträgen nominiert und bestätigt. Andere Verfahren setzen Vertragsänderungen voraus.
Übrigens: der amerikanische Präsident wird bekanntlich nicht, wie Sie schreiben, „direkt“, sondern indirekt gewählt.
KK
28. Februar 2025 @ 23:48
Im Falle von Kallas hätte man eigentlich für diesen Posten die Zustimmung verweigern müssen, da sie in Russland gar nicht einreisen dürfte, ohne sich der Gefahr einer Verhaftung auszusetzen – somit als Diplomatin in der derzeitigen Krisenlage objektiv völlig ungeeignet!
Einzelne Kommissare wurden überhaupt nur bestätigt, nachdem es noch ein paar Zuckerli in Gestalt hoch dotierter Posten oder die Zustimmung zu eigenen umstrittenen Kandidaten gab. Die Bestätigung der Kommission einschliesslich ihrer Chefin war – wie jüngst leider so oft in der EU – insgesamt eher ein Basar als wirkliche Demokratie!
Arthur Dent
1. März 2025 @ 14:19
@Kleopatra
“Als Kommissionsmitglied vertritt Kallas alle 27 Staaten”…
-Demokratischere Verhältnisse sind Verhältnisse, in denen mehr Personen ihre Absichten durchsetzen als bisher. Von einem bestimmten Stadium an heißt Absichten durchsetzen, sich selbst regieren. Ich hab nie einen Gesellschaftsvertrag oder Generationenvertrag unterschrieben…
Michael
28. Februar 2025 @ 22:29
Ich bin nicht sicher Wer Wen „angegriffen“!? Aber Merz, Macron, Kallas, etc. sorgen dafür dass Europa immer weiter an den Rand Eurasiens gedrängt wird und sich zwischen Russland, China, Indien (bzw. BRICS+) und den USA jenseits des Atlantiks positioniert! Auf verlorenem Posten! Dümmer kann man es nicht anstellen!
Skyjumper
28. Februar 2025 @ 22:28
Und Putin freut sich sicher ein Loch ins Knie. Damit scheint die westliche Front vorerst deutlich aufgeknackt zu sein. Das Ziel Russlands, eine multipolare Weltordnung wurde stärker vorangebracht als die BRICS+ es hätten schaffen können.
Das breite Grinsen auf dem Gesicht von Xi darf man sich natürlich genau so denken.
Helmut Höft
28. Februar 2025 @ 22:23
Warten wir mal ab. 2 Dinge fallen mir spontan ein: 1. Wasser auf die Mühlen €uropäischer Kriegsbefürworter, 2, die wie den Krieg weiter führen wollen(?), wenn die USA keine Daten aus dem Weltall und aus ihren Spionageflügen und -netzen mehr liefern?
Herr Joachim-Friedrich Martin Josef Merz soll in jedem Fall schon mal – jetzt nach der Wahl – gesagt haben: „Taurus? *kopfkratz_öhm?* Was ist das?“ Vllt. fällt’s ihm jetzt nach dem Tehater im WH wieder ein? Hm?