Ukraine: Costa sieht “neues Momentum” für Frieden
Neue Töne in Brüssel: In seiner Einladung für einen Krisengipfel spricht Ratspräsident Costa erstmals von einem “neuen Momentum” für Frieden in der Ukraine. Aber die Sache hat einen Haken.
Das “neue Momentum” solle zu einem “umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden” führen, heißt es in der Einladung für den 6. März. Im EU-Jargon bedeutet das, dass man die aktuellen Pläne von US-Präsident Trump ablehnt.
Denn die sind aus EU-Sicht weder umfassend noch gerecht. Das letzte Wort soll der ukrainische Präsident Selenskyj haben, der wieder mal nach Brüssel eingeladen wurde.
Zudem betont Costa, dass die EU der Ukraine mehr Unterstützung zukommen lassen wolle – was vor allem Waffen bedeutet. Außerdem will er “europäische Sicherheitsgarantien” vorbereiten.
Immer noch kein EU-Plan
Dabei geht es um “Friedenstruppen” in der Ukraine, die Russland strikt ablehnt. Frankreich hat zudem den Aufbau von Waffenlagern ins Gespräch gebracht. Sie sind offenbar für den Kriegsfall gedacht.
Einen eigenen Friedensplan sucht man in dem Schreiben weiter vergebens. Auch von einer diplomatischen Initiative der EU ist keine Rede. Von Gesprächen mit Russland “natürlich” auch nicht. Das “Momentum” geht nicht von Brüssel aus…
Derweil haben die USA und Russland in Istanbul mehr als sechs Stunden über eine Wiederannäherung gesprochen. Die Gespräche machten Hoffnung, erklärte Kremlchef Putin. Die EU meinte er allerdings nicht.
Siehe auch Trump: Ukraine kann Nato-Beitritt vergessen
Ric
28. Februar 2025 @ 14:45
@Monika: die schöne Analyse in diesen schrecklichen Zeiten darf nicht unbeantwortet bleiben! Mein Vorschlag, nach dem Vorhang nach der genannten letzten Szene neue Szene. Sancho, diesmal als Wladimir und Estragon…, wartet auf Godot.
Und das ist kurzfristig noch nicht mal die furchterregendste Variante.
Skyjumper
28. Februar 2025 @ 16:48
Auf längere Sicht aber vielleicht doch. Denn wie schon bei Beckett: Godot – kommt nicht.
Monika
28. Februar 2025 @ 11:02
(EU)… die aktuellen Pläne von US-Präsident Trump ablehnt…
Ich komme ja nicht vom Völkerrecht sondern vom Theater her und denke in Szenen… Wir spielen das Stück Don Quichote de la Mancha. In meiner Vorstellung verkörpert der alte, lotterliche aber “moralisch vollkommen” aufrechte DonQ. den globalistisch-libertären Politikansatz und Welthegemonialanspruchs der US-Demo-crazy. Er ist unterwegs in den unwirtlichen Gegenden der Mancha-Welt mit seinem treu ergebenen Diener Sancho Pansa. Wider jede Vernunft versteift DonQ. in aussichts- und sinnlosen Kämpfen in seiner moralischen Exzeptionalität, um die angebetete “Freiheit” Dulcinea, dieses hochverehrte Phantasma zu gewinnen. Er hat nicht bemerkt, dass die Welt(macht) USA sich kürzlich per Wahl einem neuen Herrn angeschlossen hat, der die überholte Weltordnug der Demo-crazy neu aufstellen will.
Über die vergangenen Jahrzehnte seines Alterns und Verlotterns hat sich auch sein stets treu ergebener Diener Sancho Pansa (EU) symbiotisch seinem Herrn anverwandelt. Nun ist DonQ. vom Pferd gefallen und Sancho muss sehen was er macht. Kriegt er ihn wieder auf die Beine und in den Sattel? Wenn nein, was wird dann aus ihm?? Womöglich ein herrenloser Strolch, oder sollte er, trotz seiner eingeschliffenen, auf DonQ. abgestimmten Marotten, noch in die Dienste des neuen Herrn eintreten? Was tun, wenn er dort abblitzt mit seiner jahrzehntelang geübten Fixierung auf die Eigenheiten DonQs? Unser Sancho ist ganz schön durch den Wind! Sancho Pansa allein in la Mancha… nicht angenehm, und das gesicherte Auskommen auch futsch. Aua! Hat man den Zausel DonQ zwar belacht und verspottet, so hatte man jedenfalls genug Respekt vor dem Alten und seinem Geld, dass ihn die Bewohner la Manchas seinen irren Trip reiten liessen. Aber nun, nicht einmal Katzentisch für Sancho. Er ist die eigentlich tragische Gestalt des Stückes. Lost in la Mancha…
Stef
28. Februar 2025 @ 07:37
Die EU brauch Russland als Erzbösewicht um seine irrwitzigen Geldgeschenke an die Rüstungsindustrie gegen die Wählerinteressen durchzusetzen. Da ist einfach kein Raum für Frieden.
palman
28. Februar 2025 @ 01:01
@KK et al. – W e n n ALLE “Archive” demnächst “b e r e i n i g t” worden sind – tja, wie soll man sich da noch “glaubhaft” erinnern können !!??!!
. . . und die ÜBUNG “LIVE-Ver-AnUSAfterung” haben die “MASSEN-Medien” doch mit BRAVOUR bestanden ??!!?? 😉
Arthur Dent
27. Februar 2025 @ 20:42
Meines Wissens hat VM Pistorius drei hochmoderne Iris-Waffensysteme, über die die Bundeswehr bisher nicht verfügt, an die Ukraine weitergegeben.
KK
28. Februar 2025 @ 12:54
Entschuldigung, wenn ich um Verzeihung bitte… aber wie kann man etwas, über das man selbst nicht verfügt, weitergeben?
Guido B.
27. Februar 2025 @ 18:00
Oberste Priorität der EU hat die Fortsetzung des Krieges. Sie will
ihn auf dem Schlachtfeld gewinnen, wie
von Anfang an geplant. Alle Beschlüsse in Brüssel werden diesem Ziel untergeordnet. Man hofft auf das „schleichende Gift“ der Sanktionen und verlässt sich auf die NATO. Das Motto für die Ukraine lautet: Durchhalten! Das Motto für die EU lautet: Slava Ukraini!
Was kann Trump dagegen tun? Er kann sich zurückziehen und seine Hände in Unschuld waschen. Vielleicht macht er den Deal gar nicht wegen der Ukraine, sondern wegen Russland; er hat verstanden, dass die USA kein Interesse an einem Atomkrieg haben. Er will Russland als Gegner ausschließen.
Dieser Konflikt war, ist und bleibt ein Projekt des neoliberalen Irrsinns. Er wird sehr wahrscheinlich erst enden, wenn Brüssel in Schutt und Asche liegt (sorry, Herr Bonse, vielleicht Umzug erwägen?).
ebo
27. Februar 2025 @ 18:29
Haha, aus gut informierten Kreisen höre ich, dass Brüssel über kein einziges Luftabwehrsystem verfügt. Im Ernstfall geht also alles ganz schnell…
KK
27. Februar 2025 @ 18:51
Das NAhTOd-HQ in Brüssel hat keine Luftabwehr?
Aber dann doch hoffentlich eine Kapelle – zum Beten 😉
KK
27. Februar 2025 @ 17:31
Wofür hat die EU eigentlich mal den Friedensnobelpreis bekommen, werden sich künftige Generartionen fragen, wenn sie auf die Preisträgerliste stossen…