Sie lassen Griechenland wieder hängen (II)
Deutschland wird keine Winterhilfen für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln leisten. Gleichzeitig hat Berlin das Schengen-Abkommen für griechische Bürger ausgesetzt. Im Streit mit der Türkei kommt auch keine Hilfe.
“Sie lassen Griechenland wieder hängen”, hieß es im März in diesem Blog. Damals ging es um die wieder steigende Zahl von Bootsflüchtlingen, die von der Türkei auf die griechischen Inseln kommen.
Mittlerweile ist die Zahl so stark angewachsen, dass die Lager hoffnungslos überfüllt sind. Hilfsorganisationen schlagen Alarm, weil Tausende Flüchtlinge auf Inseln wie Lesbos nahezu keinen Schutz haben.
“Männer, Frauen und Kinder leben in kleinen Sommerzelten in völlig überfüllten Lagern im Matsch”, beklagte etwa Ärzte ohne Grenzen. Auch Deutschland sei zu Hilfe verpflichtet.
Doch Außenminister Gabriel denkt gar nicht daran. “Die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge liegt zunächst in der Verantwortung der jeweiligen Staaten”, erklärte das Auswärtige Amt.
In der Verantwortung Berlins liegt hingegen die Wiedereinführung von Grenzkontrollen für Einreisen aus Griechenland. Auf deutschen Flughäfen werden griechische Reisende festgehalten und diskriminiert.
Griechenland hat deshalb schon Ende November Protest eingelegt. Doch Berlin und Brüssel beschwichtigen. Die EU-Kommission bemühe sich, zwischen beiden Seiten zu vermitteln, heißt es in Brüssel.
Dabei wäre es eigentlich ihre Aufgabe, Schengen durchzusetzen. Wenn es, wie von Berlin behauptet, mehr illegale Einreisen aus Athen gibt, müsste die Kommission sich auch darum kümmern.
Doch man duckt sich weg – genau wie im Grenzstreit zwischen der Türkei und Griechenland. Bei seinem Besuch in Athen hat der türkische Sultan Erdogan den Friedensvertrag von Lausanne infrage gestellt.
Vor laufender Kamera stritt er sich mit Präsident Pavlopoulos. Ein diplomatischer Eklat erster Ordnung, denn Erdogan rüttelt an der Nachkriegsordnung – wohlgemerkt nicht des 2., sondern des 1. WKs!
Wenn Russlands Putin so etwas gewagt hätte, wären EU-Sanktionen fällig geworden. Bei Erdogan hört man in Brüssel nicht einmal ein leises Hüsteln…
Darkwing
28. Dezember 2017 @ 07:25
EU kündigt den Kampf gegen Sklavenhandel und Menschenhandel an in Libyen und beschließt Sanktionen.Was ist mit dem Menschenhandel und Sklavenhandel in Europa? Warum will die EU den Menschenhandel in Europa nicht bekämpfen, der seit über 1 Jahrzehnt blüht und gedeiht? Vielleicht sind die EU Bosse antiweißen Rassisten?
Opfer von Menschenhandel in der EU sind in den allermeisten Fällen Europäer
http://www.dw.com/de/opfer-von-menschenhandel-in-der-eu-sind-meist-europ%C3%A4er/a-17397804
Bulgarien und Rumänien Eldorado für Menschenhändler mit europäischen Frauen
Bulgarien und Rumänien sind die häufigsten Herkunftsländer von Zwangsprostituierten. Insgesamt werden 120.000 Frauen jährlich nach Westeuropa geschleust.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bulgarien-und-rumaenien-eldorado-der-menschenhaendler.8e1c6e45-d9fe-4e0b-9d70-df6811d7381b.html
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/prostitution-und-menschenhandel-mit-bulgarischen-frauen-eine-aussteigerin-erzaehlt-a-1135648.html
Sklavenarbeit in Europa wächst und wird inwzsichen zur Normalität in Europa, beklagt die europäische Grundrechteagentur
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ausbeutung-im-job-grundrechteagentur-moniert-schwere-verstoesse-a-1036669.html
Menschenhändlerring in Italien blüht. Der Handel mit rumänischen Kindern auf dem Höchststand (30% aller rumänischen Kinder Opfer von Menschenhandel) seit dem Zusammenbruch des Ostblocks! Das gleiche gilt für den Menschenhandel auf dem Balkan, in Moldau und sogar in der Ukraine wächst der Menschenhandel wieder. Das erschreckende daran ist: DIe EU Politiker wissen es seit über 15 Jahren. Die Kriminalstatistiken, Reportagen und Berichten von der UN, Interpol und anderen Institutionen sind nicht neu. Dennoch kümmert sich die EU lieber um die Bekämpfung des Sklavenhandels und Schleuerrings in Libyen,Syrien,Türkei… Die Europäer sind für sie einen Dreck wert.Übrigens Viktor Orban ist einer von ganz ganz wenigen Politikern in Europa, der den Europäischen Menschenhandel und Handel mit Sexsklavinnen mit viel Aufwand bekämpft und in vielen Fällen sogar erfolgreich.
asisi1
11. Dezember 2017 @ 08:44
eines muss man erdogan ja lassen, er hat wenigstens noch eier in der hose. nicht wie unsere verschwuchtelten Nullnummern, die nicht wissen ob sie Männlein oder Weiblein sind .
⭐bluecrystal7
11. Dezember 2017 @ 03:22
Ja, so wie immer… Griechenland wird als Schuldenkolonie gesehen, und als riesiges Lager für Flüchtlinge…
Winston
11. Dezember 2017 @ 03:19
Bezüglich Griechenland war nicht mal Deutschland der Hauptakteur, sondern Frankreich. Die Französischen Kredite für Griechenland waren wesentlich höher als die Deutschen. Nur operierten die Franzosen im Hintergrund. Italien die in Griechenland sehr minim exponiert waren ca. 4 Mrd. Zahlten via ESM 40 Mrd. um die Banken rauszuhauen. U.a. Französische und Deutsche Banken insgesamt ca. 140 Mrd. an Krediten. Was für Idioten.
ebo
11. Dezember 2017 @ 08:57
Die Idee mit dem Schuldenschnitt für die Banken kam aber aus Berlin. Das hat aus der griechischen Krise dann eine Systemkrise gemacht!
Winston
11. Dezember 2017 @ 02:51
Was Südeuropa (ohne Italien) und Irland 2010 passiert ist, ist das gleiche was in Brasilien und Südostasien 1998 mit dem Dollar PEG passiert ist.
Die Italienische Krise ist auf eine totale politische und vor allem ökonomische Inkompetenz zurückzuführen. Die Italienischen Auslandschulden waren bei 25%, in Spanien, Irland, Portugal, Griechenland nahe oder über 100%.
– Bindung an den Dollar
– Völlig überzogene Flutung von ausländischem Kapital (sämtliche Kontrollmechanismen wurden ausser Kraft gesetzt)
– Auslandsschulden stiegen massiv
– Externer Shock
– Sofortige Einstellung des ausländische Kapital (auch Sudden Stop genannt)
– Schuldenkrise, genau genommen Auslandsschuldenkrise.
– Dollar PEG wurde aufgehoben.
– Die Krisenländer werteten ab und erholten sich schnell. Nach 2-3 Jahren war die Krise vergessen.
Was Südkorea seitdem hingelegt hat ist beeindruckend.
Auch Brasilien erholte sich sehr stark bis vor 2-3 Jahren wieder Neoliberale Betonköpfe das Ruder übernommen haben, seitdem gehts Bachab in Brasilien.
Argentinien entschied sich den Dollar PEG zu behalten “noch” stieg dann 2001 ebenfalls aus dem Dollar PEG aus. Wegen dieser Verzögerung gabs wesentlich mehr Probleme, Argentinien erholte sich dann aber ebenfalls sehr stark.
Griechenland hätte schon 2010 aus dem Euro austreten sollen und erst recht 2015, da wäre den Griechen sehr viel erspart geblieben, Papandreus, Tsipras und auch Varu wollten dies auf keinen Fall.
Es führt kein Weg vorbei, Griechenland muss aus dem Euro raus, sonst wird es so weiter gehen bis eines Tages der Faden reisst. Ich frage mich wie Gross muss der Leidensdruck noch werden bis die Griechischen Politiker dies verstehen.
Was momentan in der Euro-Zone abläuft ist nur noch pervers.
Den Deutschen allein die Schuld zu geben ist zu einfach. Ich finde das Tsipras 2015 das Angebot Schäubles nicht angenommen hat ist kriminell. Und was Italien noch in der Euro-Zone macht ist mir absolut schleierhaft.
Oudejans
11. Dezember 2017 @ 01:24
>>“ Bei seinem Besuch in Athen hat der türkische Sultan Erdogan den Friedensvertrag von Lausanne infrage gestellt.“
Das ist nur folgerichtig.
Kommt auf Staatsbesuch und kündigt dort Krieg an. DAS sind Eier.
Ist der Status der Ägäis nicht letztlich im Rahmen einer 2-Staaten-Lösung auszuhandeln?
Dixie Chique
13. Dezember 2017 @ 10:37
Als Verhandlungsort würde sich Konstantinopel anbieten.
Kleopatra
10. Dezember 2017 @ 19:10
Somit ist die übelste Prognose aus der Zeit der Flüchtlingskrise vom Herbst 2015 wahr geworden, nämlich dass Deutschland aus einem Extrem ins andere fallen würde. Genauso überzogen wie die Behauptung, dass die Vorgehensweise vom September 2015 aus humanitären Rücksichten unbedingt geboten und nicht zu hinterfragen gewesen sei, ist die völlige Weigerung, auch nur an einer Verbesserung der Lage in den Lagern auf den Inseln mitzuwirken. Und gibt es nicht noch eine Klausel in dem berühmten Abkommen zwischen Merkel (die beanspruchte, die EU zu vertreten) und Erdogan, nach dem nur solche Personen von der Türkei zurückgenommen werden sollten, die sich noch auf den Inseln befinden – womit Griechenland ein starkes Motiv hat, sie auf den Inseln versauern zu lassen.
Oudejans
11. Dezember 2017 @ 01:27
Sie gehen – m.E. irrig – davon aus, daß wir die Nullinie der Bundesregierung (“Extrem”) schon gesehen haben. Abwarten.
Jutta
10. Dezember 2017 @ 12:11
Die Deutschen Schweine werden ihr fett auch noch weg bekommen !!!