Seltene Erden: Kein Freihandel mit Australien
Die EU erhält vorerst keinen besseren Zugang zu Seltenen Erden aus Australien – die Verhandlungen über ein Freihandels-Abkommen sind gescheitert.
Beide Seiten hatten seit Juni 2018 über ein Abkommen verhandelt. Die EU ist vor allem an Seltenen Erden interessiert, um ihre Abhängigkeit von China und Russland zu verringern.
Doch nun hat der Streit über Lamm- und Rindfleisch sowie Zucker aus Australien die Verhandlungen zum Scheitern gebracht.
Der australische Landwirtschaftsminister Murray Watt sagte im australischen Fernsehsender ABC, in der letzten Verhandlungsrunde hätten sich die EU-Unterhändler “leider nicht bewegt”.
Die EU-Kommission erklärte dagegen, Australien habe neue Forderungen gestellt. Sie sei aber zur Fortführung der Verhandlungen bereit, so Handelskommissar Dombrovskis.
Minister Murray sagte, es sei “wenig wahrscheinlich”, dass die Verhandlungen in der laufenden Legislaturperiode wieder aufgenommen würden. Diese endet 2025.
Aktuell hängt auch noch der Mercosur-Deal mit Südamerika in der Luft. Zudem droht eine Eskalation des Handelsstreits mit den USA – die Deadline ist am 31. Oktober…
Helmut Höft
31. Oktober 2023 @ 07:27
Schön, dass solche Abkommen nicht zu Stande kommen! Dieses immer „weiter so“ geht mir (6 Enkel) ganz schön auf den Zeiger. Seltene Erden für „weiter so, jetzt in grün“, Zucker & Co. für „weiter so, jetzt mit industrieller Nahrung mit viel billigem Zucker“ – Tricatel und Soylent lassen grüßen. Hier https://de.wikipedia.org/wiki/Brust_oder_Keule und hier https://de.wikipedia.org/wiki/%E2%80%A6_Jahr_2022_%E2%80%A6_die_%C3%BCberleben_wollen
KK
30. Oktober 2023 @ 15:21
Die EU ist offensichtlich zu keiner Bewegung mehr fähig. So langsam muss man EUropa ein Wachkoma oder Locked-In-Syndrom attestieren.
Das Akronym EU steht inzwischen wohl für „Europas Untergang“.
Gute Nacht, John-Boy.
Stef
30. Oktober 2023 @ 15:07
Ich dachte, Freihandelsabkommen seien in der westlichen Wertegemeinschaft nur noch eine Formsache, da man sich bereits über grundlegendere Dinge a priori einig sei.
Im Grunde ist das ja auch gar nicht schlimm. Da Deutschalnd heutzutage selektiver Moralisierung stets den Vorzug vor der Verfolgung politischer Interessen gibt, liegt ein solches Scheitern im Grunde in der Natur der Sache. Es kommt ja nicht ehr auf Ergebnisse an, sondern darauf Recht zu haben. Das muss dann eben auch als wirtschaftliche Grundlage genügen.
Schluss mit der Ironie.
Es wird Zeit öffentlich anzuerkennen, dass der gesamte Trend zu umfassenden Freihandelsverträgen im globalen Maßstab krachend gescheitert ist. Angesichts von Handelskriegen allerorten, Handelsbeschränkungen sowohl gegenüber Rivalen als auch zwischen „Wertepartnern“ droht nur noch der undemokratische Teil der HAndelsverträge übrigzubleiben, nämlich die internationalen Schiedsgerichte und ihrem Vorrang vor den staatlichen Autoritäten. Unsere Bundesregierung sollte von diesem toten Pferd absteigen, bevor wir stürzen. Leider habe ich da aber wenig Hoffnung auf Einsicht, man wird auch in dieser Baustelle lieber weiter den langgehegten Illusionen nachhängen.
Warum habe ich das Gefühl, dass unsere Regierungsparteien (inkl. der „Regierungsopposition“ von CDU/CSU) so sehr abgewirtschaftet haben, dass überfällige Richtungsentscheidungen nur noch dann getroffen werden, wenn sie von höherer Stelle (den USA, dem Großkapital) freigegeben oder angeordnet werden? Oder teilt das jemand?
KK
30. Oktober 2023 @ 15:23
“…wenn sie von höherer Stelle (den USA, dem Großkapital)…”
Ist das nicht eigentlich synonym – das Großkapital und die von diesem regierten USA?