Selenskyj “No. 1” spricht von Frieden
Wir sind die einflußreichsten, wir sind die stärksten: Das erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj, nachdem er von “Politico” zur mächtigsten Person Europas gekürt worden war. Zugleich versprach er Frieden im kommenden Jahr.
“I believe that Ukrainians will be the most influential next year as well, but already in peacetime,” Zelenskyy said, speaking in a pre-recorded video after being named the most powerful person in Europe during the annual POLITICO 28 ranking gala.
“The Ukrainian military, who protects us all on their battlefields, are No. 1,” he added, thanking “all our friends in Europe who help us maintain stability” and “help millions live through this terrible time.”
Geht’s noch? Ohne die USA, die EU und mehr als 40 Waffenbrüder wäre die ukrainische Armee längst geschlagen. Und ohne Politico, die FT und andere Medien wäre Selenskyj nie zum wichtigsten Politiker gekürt worden. Nun ist ihm der Ruhm zu Kopfe gestiegen.
Und was den Frieden betrifft: Wie will er den denn herbeiführen? Kremlchef Wladimir Putin stellt sich mittlerweile auf einen langen Krieg ein, die USA auch. Und Selenskyj will erst dann Ruhe geben, wenn all seine Ziele erreicht sind, incl. Rückeroberung der Krim.
Der Stellvertreterkrieg kann so noch Jahre weitergehen…
Siehe auch “Der Stellvertreterkrieg läuft aus dem Ruder”
KK
9. Dezember 2022 @ 16:47
@ Kleopatra:
“@KK: Was ist so schwer daran zu verstehen, dass Leute ihr Land nicht von einer angrenzenden imperialistischen Macht unterworfen sehen wollen?”
Nun ist die Ukraine aber nicht das Land der Polen, die dort kämpfen; es ist also nicht “ihr Land”. Denn von den dort kämpfenden Polen sprachen wir doch, oder hab ich was verpasst?
Und wenn man polnische Politiker so reden hörte in der letzten Zeit, dann ist “die an Polen angrenzende imperialistische Macht”, mit der noch ein Hühnchen zu rupfen wäre, allerdings eher Deutschland…
european
9. Dezember 2022 @ 15:43
„Was ist so schwer daran zu verstehen, dass Leute ihr Land nicht von einer angrenzenden imperialistischen Macht unterworfen sehen wollen?“
Das sehe ich auch so. Die UkrainerInnen sollten abstimmen duerfen, von wem sie unterdrueckt und ausgebeutet werden wollen. Zur Wahl stehen die USA, die den Rahm bereits abgeschoepft haben und die Ukraine mit Ueberschuldung in USD und den Lend-Lease-Vereinbarungen bezueglich der Waffen auf Jahrzehnte in der Zange haben, Russland, das einfach keinen aufgeruesteten Nato-Staat vor der Haustuer haben will und die EU, die einfach nur ein neues Billigland an sich ziehen will, um den Big Corporations neue „Investitionsmoeglichkeiten“ zu ermoeglichen. Das goldene Ackerland ist schon weg, also bleiben nur noch die billigen Arbeitskraefte. Wie sowas aussieht, kann man in den baltischen Staaten, Rumaenien und Bulgarien sehen. Massenabwanderung, insbesondere der Jugend und der gut ausgebildeten Arbeitskraefte. Bulgarien ist das Land mit der hoechsten Abwanderung der Welt. Von den 17000 rumaenischen Aerzten, die von reicheren EU-Laendern abgeworben wurden, allen voran Deutschland, habe ich hier schon mehrfach berichtet. Der EU-Beitritt von aermeren Laendern ist eine Drohung und kein Gewinn.
Aber fuer unsere Altenpflege waren die billigen Ukrainerinnen schon lange gut genug, ebenso wie die Ukrainer zu „schwarzen“ Hungerloehnen oder sogar unbezahlt auf unseren Baustellen schuften durften.
Kleopatra
9. Dezember 2022 @ 14:06
@KK: Was ist so schwer daran zu verstehen, dass Leute ihr Land nicht von einer angrenzenden imperialistischen Macht unterworfen sehen wollen? Und was ist so schwer daran zu verstehen, wenn Polen nach den Erfahrungen mit russischen Imperien (unter den Zaren wie unter Stalin) Russlands Eroberungskrieg als etwas sehen, dass auch sie betrifft und wo sie den Anfängen wehren wollen?
KK
9. Dezember 2022 @ 12:57
@ Kleaopatra:
„Wie würden Sie die zahlreichen Angehörigen der europäischen Linken, die in den internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft haben, bezeichnen?“
Wie die zahlreichen Angehörigen der europäischen Rechten (u.a. Faschisten und Nationalsozialisten) auch, die für ein ideologisches Ideal gekämpft hatten – und der Kampf wurde seit den 20er-Jahren europaweit geführt, nicht nur in Spanien. Nicht zuletzt auch auf den Strassen Berlins und anderer deutscher Städte.
Aber für welches ideologische Ideal kämpfen denn die ukrainischen Nationalisten, auf deren Seite sich diese Polen schlagen? Demokratie und Rechtstaatlichkeit, wie wir sie verstehen, sind das sicher nicht.
Kleopatra
9. Dezember 2022 @ 10:17
@KK: Jeder Soldat erhält einen Sold (woher kommt wohl das Wort “Soldat”)? Der völkerrechtliche Begriff des “Söldners” umfasst allerdings eine Reihe von Kriterien, die alle erfüllt sein müssen, und die in Art. 47 Absatz 2 des I. Zusatzprokolls zu den Genfer Abkommen aufgezählt sind. Dazu gehört, dass der Söldner in erster Linie durch “Streben nach persönlichem Gewinn” motiviert ist. Polen haben ihre Gründe, Russland als potenziellen Feind und den Angriff Russlands auf die Ukraine als Bedrohung ihres eigenen Landes zu sehen. Und wenn sie primär andere Gründe als Gewinnsucht haben … sind sie keine Söldner, siehe oben.
Wie würden Sie die zahlreichen Angehörigen der europäischen Linken, die in den internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft haben, bezeichnen?
KK
9. Dezember 2022 @ 00:10
@ Kleopatra:
“Söldner sind nach der Definition durch Gewinnstreben motiviert, Polen können ganz andere Gründe haben, gegen Russland kämpfen zu wollen.”
Nach der Definition in der Wikipedia sind Söldner “eine gegen Bezahlung (Sold) angeworbene in einem bewaffneten Konflikt und in einem fremden Staat kämpfende Person”. Der Sold muss nichtzwingend von der Ukraine (als Staat) bezahlt werden.
Welche anderen Gründe sollte es denn für Polen noch geben, ihr Leben für die Ukraine ggf. herzugeben?
Altruismus? Russenhass? Mordlust?
Klären Sie uns auf!
Kleopatra
8. Dezember 2022 @ 22:36
@ebo: Dass jemand eine andere Staatsangehörigkeit hat als des Staates, für den er kämpft, ist nur ein mögliches Merkmal eines „Söldners“ im Sinn der Landkriegsordnung und genügt nicht, um Betreffende in jedem Fall als Söldner anzusehen. Söldner sind nach der Definition durch Gewinnstreben motiviert, Polen können ganz andere Gründe haben, gegen Russland kämpfen zu wollen.
ebo
8. Dezember 2022 @ 23:44
Meinen Sie die polnischen Soldaten, die “auf Urlaub” in der Ukraine sind?
I mean, Söldner ist noch die freundliche Auslegung – auch wenn sie offiziell “Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine” heißen…
Robby
8. Dezember 2022 @ 20:03
Bis zum letzten Ukrainer.
Bei deren Verlusten ist der Spuk bald vorbei.
Und die NATO Waffenlager leeren sich schneller als die Verluste der Ukrainer.
Nach Afghanistan die nächste Niederlage des Werteblocks.
ebo
8. Dezember 2022 @ 20:16
Es geht nicht nur um Ukrainer. Es häufen sich Berichte über polnische Söldner, angeblich sind in der Ukraine dutzende ums Leben gekommen