“Schlimmer als China, Iran und Ägypten zusammen”
Nach neuesten Schätzungen sitzen in der Türkei 126 Journalisten im Gefängnis – mehr als in China, Iran und Ägypten zusammen. Dies meldet der britische Guardian. Und was macht die EU? Sie schaut zu.
Seit dem misslungenen Coup in der Türkei haben rund 2500 Medienleute ihren Job verloren. Normalerweise sollte das nicht nur den Europarat in Straßburg, sondern auch die EU-Kommission alarmieren.
Schließlich greift Sultan Erdogan ja auch die Meinungsfreiheit in EUropa an – siehe die Klage gegen den deutschen Satiriker Böhmermann. Doch die Empörung ist Gleichgültigkeit gewichen.
Das ist gefährlich. In Erdogans Windschatten werden auch die Medien in anderen EU-Ländern wie Ungarn oder Polen drangsaliert. Auch da schreitet Brüssel nicht mehr ein.
Wenn es so weiter geht, wird der EU bald niemand mehr glauben, wenn sie Zensur und Übergriffe auf die Medien in China, Iran oder Ägypten kritisiert…
Siehe auch “Warum die Türkei zur Gefahr wird”
S.B.
17. Oktober 2016 @ 14:15
Ich glaube der EU, besser ihren politischen Schergen, schon lange nichts mehr. Was sich da zusammengefunden hat, spottet jeder demokratischer und rechtsstaatlicher Beschreibung. Aber warum soll man auch Leuten trauen, die man überhaupt nicht kennt und zudem auch noch zwangsbezahlen muss?
Peter Nemschak
17. Oktober 2016 @ 15:20
Die Menschenrechtsrituale gegenüber autoritären Staaten waren doch nie mehr als bloße Floskeln. Warum sollte die Türkei anders sein? Auch mit Ägypten wird es früher oder später ein Flüchtlingsabkommen geben. Ungarn, als Mitglied der EU sollte jedoch anderen Standards genügen.