Sanktionen trotz Waffenruhe? Yes!

Wochenlang hat die EU eine Waffenruhe in der Ostukraine gefordert. Russlands Präsident Putin müsse sich persönlich dafür einsetzen, hieß es. Das hat er getan. Doch nun ist es auch wieder nicht recht.

Obwohl die Waffenruhe schon in Kraft war, haben die EU-Botschafter am Freitag neue Sanktionen gegen Russland abgenickt. Sie sollen am Montag in Kraft treten und u.a. Gazprom treffen.

“EU strengthens sanctions in response to situation in Ukraine”, meldet der Auswärtige Dienst stolz auf seiner Website. Dabei hat sich die “Situation in Ukraine” gerade beruhigt, die Waffenruhe scheint zu halten.

Kanzlerin Merkel und ihr britischer Freund Cameron haben zwar beteuert, die Sanktionen könnten auch wieder zurückgenommen werden. Doch wann, und unter welchen Bedingungen, blieb offen.

Zudem hat sich die EU – soweit bekannt – nicht an den Verhandlungen zur Waffenruhe beteiligt. Sie ist bisher nicht einmal bereit, Spezialisten zur Sicherung der Grenze in die Ukraine zu entsenden.

Dabei ist die Grenzsicherung unbestritten der nächste Schritt zu einer dauerhaften Befriedung. Auch das hat die EU wochenlang gefordert, getan hat sie nichts.

Mit anderen Worten: Die EU ist nicht die Lösung, sie ist Teil des Problems. Statt die Sanktionen für eine Deeskalation zu nutzen, wie es ursprünglich beschlossen wurde, geraten sie zum Selbstzweck…

Aber wen wundert das noch, wenn man Putin mitten in den Friedensgesprächen zum Feind erklärt… – Mehr hier