Oettinger wird zur Belastung
Wenige Tage nach seiner überraschenden Nominierung zum Haushaltskommissar wird G. Oettinger zur Belastung für die Brüsseler EU-Behörde und ihren Chef Juncker.
Denn Oettingers „saloppe“ Bemerkungen zu Chinesen, Homosexuellen und Wallonen, die Kritiker als rassistisch und homophob einstufen, haben ein peinliches Nachspiel.
Fast eine Stunde lange musste sich Junckers ChefSprecher bohrenden Fragen von Journalisten stellen, die auf Oettingers umstrittene Äußerungen abzielten.
Es war das erste Mal in Junckers zweijähriger Amtszeit, dass ein Kommissar derart ins Kreuzfeuer geriet. Ob Juncker von Oettinger eine Entschuldigung gefordert habe, wollten die Journalisten wissen.
Doch der Sprecher wiegelte ab. Oettinger habe doch alles klargestellt. Per Interview hatte dieser die Vorwürfe zurückgewiesen. Für Juncker sei der Fall damit erledigt, erklärte sein Sprecher.
Für das EU-Parlament allerdings noch nicht. Dort muss Oettinger noch eine Anhörung über sich ergehen lassen, die klären soll, ob er für sein neues Amt geeignet ist.
Danach soll auch eine Abstimmung stattfinden. Und die könnte zum Debakel werden…
Übrigens fürchtet nicht nur die EU-Kommission um ihren guten Ruf. auch die Traditionsbrauerei Oettinger soll unter dem “Günther-Gate” leiden, meldet der gewöhnlich gut informierte “Postillon”!
Claus
2. November 2016 @ 10:01
Ich lese: “Für das EU-Parlament allerdings noch nicht. Dort muss Oettinger noch eine Anhörung über sich ergehen lassen, die klären soll, ob er für sein neues Amt geeignet ist.” Wäre “Eignung” im Entferntesten ein Ernennungs-Kriterium, hätte ihn das EU-Parlament bereits als “Digital-Kommissar” durchfallen lassen müssen. Wieso sitzt Oettinger überhaupt in Brüssel? Ach ja, wir erinnern uns: Er wurde in Stuttgart aus dem Tempel gejagt und musste weiterhin altersversorgt werden. Da hatte Mutti einen Deal gemacht: Tausche einen Oettinger gegen ein – na, irgendwas wollte Schohn-Kloot im Gegenzug bestimmt dafür.
DerDicke
1. November 2016 @ 16:20
Auf ein paar Äußerungen, die zwar nicht ins politsch korrekte Weltbild passen aber dennoch der freien Meinungsäußerung unterliegen schiesst man sich ein.
Was er in seiner Tätigkeit als “Internet-Kommissar” verbricht – kaum ein Wort darüber.
Unglaublich wie schnell sich die Dinge in Richtung Diktatur entwickeln…
Meinugsfreiheit wird als böse hingestellt, während im Hintergrund die Gesetze mit denen mehr und mehr Freiheiten beschnitten werden beschlossen werden…
Pjotr56
1. November 2016 @ 13:36
Für mich wird Oettinger nicht zur Belastung, er ist bereits eine Belastung, und zwar sobald er den Mund aufmacht.
Das Abstimmungsergebnis im EU-Parlament steht aufgrund der dortigen Pro-Oettinger Mehrheitsverhältnisse bereits fest und das ist in der Tat ein Debakel.
Johannes
1. November 2016 @ 14:05
Echt, das Parlament will den durchwinken? Toll, also diesem Parlament dürfen wir auf keinen Fall mehr Macht geben, ne, die muss man noch mehr an der kurzen Leine halten.
Dachte immer, die da im Parlament wären die Guten und die Kommission die Bösen. Sind alle böse, toll.
Peter Nemschak
1. November 2016 @ 12:15
Glückliche EU, die offenbar keine anderen Sorgen hat als sich mit den Sprüchen Oettingers auseinanderzusetzen. Besser wäre eine Debatte über seine Vorstellungen über ein zukünftiges Europa und welche budgetären Schwerpunkte er setzen möchte: Bildung, Innovation, Umweltschutz etc. Das Niveau der Debatte gleicht sich leider zunehmend der amerikanischen an.