Nordstream: Schweden stellt die Ermittlungen ein

Die Hoffnung auf Aufklärung des Nordstream-Attentats schwindet. Schweden will die Ermittlungen einstellen – gerade rechtzeitig vor dem geplanten Nato-Beitritt.

Die Staatsanwaltschaft im schwedischen Stockholm will offenbar ihre Ermittlungen in Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Erdgaspipelines Nord Stream 1 und 2 beenden.

Wie die “Süddeutsche Zeitung” sowie NDR, WDR und die “Zeit” berichten, wird der zuständige Kammerstaatsanwalt Mats Ljungqvist bald das Ende des dort laufenden Verfahrens verkünden.

“Offenbar konnten die schwedischen Behörden im eigenen Land keinen konkreten Tatverdächtigen ausfindig machen”, heißt es in dem Bericht weiter.

Wieso das zuerst in Deutschland bekannt wird und nicht in Schweden, ist unklar. Haben die deutschen oder die schwedischen Dienste die heikle Information durchgestochen?

Und was ist aus den Berichten geworden, wonach die Ukraine hinter dem Attentat stecken soll? Das haben dieselben Medien berichtet, die nun das Ende der Ermittlungen in Schweden vorwegnehmen.

Unklar ist auch, welche Rolle die Nato spielt. Sie hatte sich nach dem Attentat für zuständig erklärt – aber nicht zur Aufklärung beigetragen.

Klar ist nur eins: Wenn die Ermittlungen eingestellt werden, so können sie den schwedischen Nato-Beitritt nicht mehr belasten. Der ist im Sommer geplant, bei einem Festakt in Washington…

Siehe auch Das Nordstream-Attentat wird wohl nie aufgeklärt

P.S. Nun ist es offiziell: Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein. Staatsanwalt Mats Ljungqvist teilte mit, die schwedischen Gerichte seien für den Fall nicht zuständig. Die Ermittlungen seien systematisch und gründlich durchgeführt worden. Wer’s glaubt…