Neues vom Wirtschaftskrieg (45): “EU begeht wirtschaftlichen Selbstmord”

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Kremlchef Putin warnt die EU vor “wirtschaftlichem Selbstmord”. Der Westen führe Krieg gegen Russland, heißt es in Moskau, riskiere dabei aber den eigenen Niedergang.

  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat die europäische Energiepolitik als “wirtschaftlichen Selbstmord” bezeichnet. “Es ist offensichtlich, dass mit dem Weggang von russischen Energieträgern aus Europa in andere Regionen der Welt auch die Möglichkeit einer Erhöhung der wirtschaftlichen Aktivität geht”, sagte Putin mit Blick auf die Debatte um ein Öl-Embargo der EU gegen Russland. – Gemeint ist offenbar der Verkauf des Öls nach Asien oder Afrika. Die EU schießt sich ins eigene Knie – wann merkt man das in Brüssel?
  • Der Kreml hat dem Westen vorgeworfen, gegen Russland einen Krieg zu führen. “Es sind Feindstaaten. Weil das, was sie tun, Krieg ist”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der Westen führe einen diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Krieg gegen sein Land. “Faktisch erleben wir jetzt einen perfekten Sturm und den Moment der Wahrheit.”Siegesgewiß klingt das nicht mehr, eher nach Durchhalteparolen. Allerdings muß es auch die EU beunruhigen, wenn Moskau nun von einem Drei-Fronten-Krieg spricht.
  • Viele große Konzerne verlassen Russland – und bringen Moskau in Bedrängnis. Der Kreml setzt auf Übernahmen, Parallelimporte – und auf Durchhalteparolen. Der Rückzug großer Konzerne, so die gängige Argumentationslinie im Land, schade nur den westlichen Partnern, die einen großen Markt und ihre Investitionen abschreiben müssten. Nicht aber Russland. – Die westlichen Konzerne gehen vor allem aus Angst vor US-Sanktionen. Ihr Abzug markiert aber auch das Ende der neoliberalen Globalisierung.

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier