Neues vom Wirtschaftskrieg (196): EU verstolpert 10. Sanktionspaket
Präsident Putin begrüßt den Strukturwandel in der russischen Wirtschaft infolge des Krieges und der Sanktionen. Den Europäern ist es nach Aussage von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gelungen, sich von der Abhängigkeit von russischer Energie zu befreien. Und die EU-Länder haben sich immer noch nicht auf neue Sanktionen gegen Russland einigen können, die zum Jahrestag des Kriegsbeginns in Kraft gesetzt werden sollten.
- Die EU-Länder haben sich immer noch nicht auf neue Sanktionen gegen Russland einigen können, die zum Jahrestag des Kriegsbeginns am Freitag in Kraft gesetzt werden sollten. Nun würden die Vertreter der Mitgliedsstaaten am frühen Freitagvormittag erneut zusammenkommen, hieß es. Die 27 EU-Länder müssen in der Frage einstimmig entscheiden. Polen blockiere das Paket wegen geplanter Ausnahmen beim Verbot der Einfuhr von synthetischem Kautschuk aus Russland, hieß es bei EU-Diplomaten. Polnische Diplomaten sagten, die geplanten Ausnahmen seien so groß, dass sie die Sanktionen unwirksam machen würden. Schon am Mittwoch hatte es keine Einigung gegeben. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche Maßnahmen angekündigt, die ein Volumen von rund elf Milliarden Euro umfassen sollen. (Reuters) Ausgerechnet zum Jahrestag haben sich die 27 EU-Staaten verstolpert. Es ist nicht das erste Mal, aber besonders peinlich. Denn von der Leyen & Co. hatten verkündet, die neuen Strafen würden am 24. Februar in Kraft treten. Das wird wohl nichts mehr…
- Den Europäern ist es nach Aussage von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Jahr nach Beginn des Ukrainekriegs gelungen, sich von der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu befreien. „Als Putin begann, seine Invasion der Ukraine vorzubereiten, erpresste er uns mit unserer Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen“, sagte von der Leyen am Donnerstag in Palermo. „Aber wir haben es geschafft, uns von unserer Abhängigkeit und seiner Erpressung zu befreien“, sagte sie laut Redetext. Die EU habe russisches Gas durch „zuverlässige Lieferanten“ ersetzt und „massiv“ in erneuerbare Energien investiert. (dpa) Wieder ein neues Narrativ. Von Februar bis Mai war von Erpressung nicht viel zu sehen, da floß noch das russische Öl. Die Probleme begannen erst nach dem EU-Ölembargo. Und dann explodierte Nord Stream…
- Der Strukturwandel in der russischen Wirtschaft infolge des Krieges ist nach Darstellung von Präsident Wladimir Putin längst überfällig. Er begrüßt, das Ende der Abhängigkeit russischer Unternehmen vom Westen. Eine solche Abhängigkeit sei gefährlich, sagt er in seiner Rede zur Lage der Nation. Die Firmen sollten mehr zu Hause in Russland investieren. Kein einfacher Russe bedauere es, dass die Zeiten, in denen reiche Russen Yachten und Paläste im Westen als sichere Häfen gekauft hätten, vorbei seien, fügt Putin hinzu. Der Westen hat seine Wirtschaftsbeziehungen zu Russland wegen des Ukraine-Kriegs weitgehend gekappt und umfangreiche Sanktionen verhängt. Russland hat im Zuge dessen angekündigt, seine Wirtschaft unter anderem stärker nach Asien auszurichten. (Reuters) Im Westen redet man fast genauso – und lobt das Ende der Abhängigkeit von Russland 🙂
Mehr zum Wirtschaftskrieg hier.
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european
27. Februar 2023 @ 14:22
Liest man aktuell weniger in den westlichen Medien
https://www.pravda.com.ua/eng/news/2023/02/21/7390335/
„The European Union has been unable to confirm that the €300 billion worth of assets, frozen in its member countries due to the Russian full-scale invasion of Ukraine, belong to the Central Bank of Russia.“
und weiter
„The high-rank member of the European Commission, who chose to maintain his anonymity due to the absence of authority which would allow him to talk to the media, told Delfi that the European financial authorities, despite their claims about blocking €300 billion, belonging to the Central Bank of Russia, in reality has not yet found this money. The estimates of the foreign assets of Russia are based solely on the estimates provided by the Russian Central Bank itself before the beginning of the Russian full-scale invasion of Ukraine. In reality, the sum of arrested assets is significantly smaller.“
aa.wirth
26. Februar 2023 @ 03:08
Nun ist Deutschland dafür vom Ami Frackinggas abhängig, zum min. 5 fachen
Preis. Super Deal, leider nicht für unsere Verbraucher,Umwelt und Wirtschaft.
Soviel selbstzerstörischer Idiotie auch noch abzufeiern kennzeichnet die EU Elite.
Hans-Heiko Schlottke
25. Februar 2023 @ 16:50
„Wir“ haben uns laut von der Leyen von unserer Abhängigkeit befreien können. Dass sie gleichzeitig uns von unserem Geld befreien konnte, verschweigt sie dezent.
Annette
25. Februar 2023 @ 16:01
Dass UvdL ein Problem mit der Wahrheit zu haben scheint, ist ja nicht das erste Mal. Der Direktor des Weltwirtschaftsinstituts in Kiel hat noch Anfang 2022 gesagt, dass Russland zuverlässig Gas liefere.
KK
25. Februar 2023 @ 02:25
Erst wird alles an Regeln gelockert, damit es mit der Globalisierung vorangeht und die Wirtschaft so richtig scheffeln kann. Offensichtlich sind die Taschen jetzt voll genug, bzw. das Geld gelangt nicht mehr in die Taschen derer, die das Spiel mal angefangen haben: den USA unter Mitwirkung des industrialisierten „Westens“. Jetzt, wo andere mehr und mehr profitieren, wird eine Wende um 360 Baerbock-Grad (war ja Zeitenwende) vollzogen und der Rückwärtsgang eingelegt.
Wenn das so weitergeht sind wir nach der Deindustrialisierung über die Naturaltauschwirtschaft dann irgendwann an dem Punkt, die Sesshaftigkeit wieder aufzugeben und zu Wildbeutern zu werden… dann gibts endlich auch keine Probleme mehr mit Grenzen und solchem neumodischen Mist. Falls uns kein Atomkrieg oder der Klimawandel oder beides zusammen vorher den Garaus macht…