Nato meldet russische Verluste – aber keine ukrainischen
Die Nato nährt weiter das Narrativ der siegreichen Ukraine. Über eigene Verluste spricht sie nicht.
Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitteilte, gehen westliche Geheimdienste davon aus, dass die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten inzwischen die Marke von 350.000 überschritten hat.
Das Land zahle einen sehr hohen Preis für marginale Geländegewinne, sagte er.
Ukrainische Angriffe hätten zudem einen erheblichen Teil der russischen Schwarzmeerflotte versenkt oder außer Gefecht gesetzt, ergänzte Stoltenberg. Im Luftkrieg schieße die Ukraine unter anderem wichtige Überwachungsflugzeuge Russlands ab.
Wie viele Opfer es auf ukrainischer Seite gibt, sagte Stoltenberg nicht. Kiew behandelt die Zahlen wie ein Staatsgeheimnis. Kein Wunder, denn sie könnten kriegsentscheidend sein. Denn der Ukraine gehen die Soldaten aus.
Er ging auch nicht auf Meldungen ein, dass bereits Nato-Truppen in der Ukraine stationiert sind. Dies hatte der polnische Kriegsminister Sikorski erklärt.
„Soldaten aus NATO-Ländern sind bereits in der Ukraine, und ich möchte den Botschaftern dieser Länder danken, die ein solches Risiko eingegangen sind“, sagte Sikorski am Freitag (8. März).
No comment, heißt es in Brüssel…
Arthur Dent
15. März 2024 @ 13:25
@Richard Roe
Die Unterstützung eines angegriffenen Staates gilt allerdings nicht unbegrenzt, sondern bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.
Waffenlieferungen an die Ukraine sind nicht so unproblematisch, wie häufig dargestellt (Waffenlieferung an die Ukraine – Fahren auf Sicht, Christian Schaller in Stiftung Wissenschaft und Politik, sowie die Langfassung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages – sicherlich der Russenpropaganda unverdächtig). Das Völkerrecht ist nicht so eindeutig und klar wie oft behauptet – es gibt rechtliche Grauzonen.
@all
hat sich schon mal jemand gefragt, warum die Amerikaner keine Cruise Missiles liefern (je nach Typ haben die eine Reichweite von 450 – 2800 km und können vom Land, vom Wasser und aus der Luft abgefeuert werden)?
Mir ist auch nicht bekannt, dass die Ukraine welche angefordert hätten oder dass andere Nato-Länder die USA aufgefordert hätten, welche zu liefern.
Konfliktteilnehmer ist man spätestens dann, wenn die Raketen vor der eigenen Haustür einschlagen, ob mit oder ohne Völkerrecht.
Helmut Höft
15. März 2024 @ 11:48
Man sollte den Plan B – wenn er anfangs wahrscheinlich nicht bestand (die russischen Truppen wollten sicher nur einen Blitzkrieg führen) so ist er doch Russland in die Hand gedrängt worden – “Overextending an Unbalancing the West”. Schaun merr ma, dann seng merr scho … wie sich “der Westen” und die EU in 2-3 Jahren geschlagen haben werden.
Meine persönliche Prognose ist negativ!
Fred Schumacher
15. März 2024 @ 13:12
Was ist mit negativ gemeint? Negativ wäre, wenn die Herrscher der USA und damit der NATO Erfolg hätten mit der Zerschlagung Russlands in 30 Kleinländer wie geplant (s. Rand Corporation). Das wäre die Rückkehr zum ungezügelten Kolonialismus und zusätzlich zu den aktuellen US-Vasallenstaaten weitere? Nein, danke!
Michael Conrad
15. März 2024 @ 11:28
Scholz soll jetzt im Auftrag der NATO von Frankreich und Polen in die Zange genommen werden, um ihn doch noch zur Lieferung der Taurus Systeme zu zwingen.
Sollte das nicht klappen, hat man wenigstens schon einmal den Schwarzen Peter bei Deutschland platziert , wenn die Ukraine den Krieg im Sommer dann verliert und ihre Verhandlungsposition sich drastisch verschlechtert hat. Bis dahin wird es aber noch jede Menge Propagandanebel von beiden Seiten geben.
KK
15. März 2024 @ 11:54
Ich fürchte, wenn die NAhTOd im Sommer ihre Truppen im “Manöver” erst dorthin gebracht hat, wo sie gebraucht werden, wird der Krieg richtig heiss… das Gezerre um TAURUS könnte ein vorgegaukeltes Ablenkungsmanöver sein.
Fred Schumacher
15. März 2024 @ 09:39
Ach was haben die Deutschen gejammert nach dem Zweiten Weltkrieg, die zuvor Hitlers Krieg begeistert unterstützt und darüber gejubelt hatten, dass Antfaschisten in Gefängnisse und KZs gesperrt wurden. Nachträglich jammern nutzt gar nichts mehr (wenn überhaupt noch einer da wäre zum Jammern). Jetzt aufstehen und den Verbrechern der eigenen NATO-hörigen Regierung das Handwerk legen. Nur so geht´s.
Arthur Dent
15. März 2024 @ 09:23
Welches Risiko tragen die Botschafter? Unruhiger Schlaf? Appetitlosigkeit? Und Geheimdienste erzählen immer die Wahrheit, nichts als die Wahrheit solange es ihnen in den Kram passt.
KK
14. März 2024 @ 23:06
„Soldaten aus NATO-Ländern sind bereits in der Ukraine, und ich möchte den Botschaftern dieser Länder danken, die ein solches Risiko eingegangen sind“
Das Risiko tragen alle EUropäer, und die wurden gar nicht gefragt. Statt ihnen zu zu danken gehören die Verantwortlichen vor ein Gericht gestellt!
Richard Roe
15. März 2024 @ 09:03
Sie sollten vielleicht die Charta der Vereinten Nationen lesen und dabei feststellen, dass ein völkerrechtswidrig angegriffener Staat (= Ukraine) von anderen Ländern unterstützt werden kann ohne dass diese Länder dabei selbst nie den Status eines Kriegsteilnehmers erhalten.
Selbst Angreifer erhielten in der Vergangenheit personelle und waffenmäßige Unterstützung ohne dass dies in einem Krieg mit dem Unterstützer endete. Denken Sie daran, dass Russland während des Vietnam-Krieges ca 1500 Mann in Nordvietnam (dem Angreifer-Staat!) stehen hatte und dass die VR China Nordkorea (den Angreifer!) mit hunderttausenden – kämpfenden – Soldaten unterstützte.
Fazit: die Russen-Propaganda läuft weiter!
ebo
15. März 2024 @ 09:37
Den letzten Satz hätten Sie sich sparen können.
KK
15. März 2024 @ 11:02
Ja, die Ukraine kann unterstützt werden; diese Unterstützung ist aber dem UN-Sicherheitsrat unverzüglich anzuzeigen (Artikel 51: „Maßnahmen, die ein Mitglied in Ausübung dieses Selbstverteidigungsrechts trifft, sind dem Sicherheitsrat sofort anzuzeigen…“).
Da die Unterstützungsleistung in Gestalt von „boots on the ground“ im Verborgenen stattfinden und eben nicht angezeigt wurden, sind sie damit nicht völkerrechtskonform.
Die NAhTOd-Propaganda läuft offenbar auch wie geschmiert, nicht wahr?
KK
15. März 2024 @ 11:50
Ergänzend sei angemerkt, dass die Entsendung von Soldaten in die Ukraine völkerrechtlich definitiv den Kriegseintritt darstellen – und wir uns streng genommen bereits im Dritten Weltkrieg befinden. Und ja, genau deshalb gehören die Verantwortlichen vor ein Gericht gestellt.