Macron fordert harte Linie gegen BRICS und Niger

Kurz vor einem Treffen der EU-Außenminister in Spanien hat sich Präsident Macron zu den Konflikten in Afrika und der Konkurrenz durch die BRICS geäußert. Er fordert eine harte Linie – wird die EU folgen?

Früher konnte Macron mit der Außenpolitik glänzen. Anders als Deutschland war Frankreich fast überall auf der Welt aktiv und anerkannt. Doch seit ein paar Monaten geht alles schief. Erst wurde Frankreich von den USA aus dem neuen Indopazifik-Club geworfen.

Dann muckten die ehemaligen afrikanischen Kolonien auf. Der Putsch in Niger ist nur der Höhepunkt einer ganzen Serie außenpolitischer Niederlagen auf dem schwarzen Kontinent. Er trifft auch die EU, die Niger zum Partner gegen irreguläre Migration aufbauen will.

Zuletzt holte sich Macron auch noch bei den BRICS eine Absage ein. Er wollte am BRICS-Gipfel in Südafrika teilnehmen, bekam jedoch nicht die erhoffte Einladung. Macron befürwortet zwar die neue, multipolare Welt – doch die aufstrebenden Mächte wollen ihn nicht.

Kein Truppenabzug

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Kommt nun die Revanche? Bei einer Botschafter-Konferenz in Paris kündigte Macron eine harte Linie an. Die Erweiterung der BRICS sei ein Warnzeichen, sagte er. Sie berge das Risiko einer dauerhaften Schwächung des Westens und insbesondere Europas.

Auch im Niger zeigt sich Macron kompromisslos. Der französische Botschafter soll in Niamey bleiben – trotz eines Ultimatums, ihn abzuziehen. Auch die französischen Truppen will Macron nicht abziehen. Außerdem stellte er sich hinter die ECOWAS, die mit einer Militärintervention drohen.

Die große Frage ist nun, ob die EU dieser harten Linie folgt. Um Niger deutet sich schon Streit an – Italien könnte sich mit der Junta arrangieren. Bei BRICS dürfte die deutsche Haltung interessant werden. Berlin hält sich bisher jedoch bedeckt – genau wie die EU-Kommissin in Brüssel…