Leyens PR-Videos kommen nicht gut an

EU-Chefin von der Leyen dreht gerne Videos, in denen sie sich (scheinbar) direkt an die Bürger richtet. Doch die kommen nicht überall gut an – diesmal schreit Palästina laut auf.

Wozu braucht man Journalisten, wenn man sich allein viel besser in Szene setzen kann? Das scheint die eitle CDU-Politikerin zu denken. Statt sich den Fragen der EU-Korrespondenten zu stellen, dreht sie lieber Videos.

Die werden dann in den (a)sozialen Medien hochgeladen und gehen “viral” – wie das legendäre Video aus der Coronazeit, in dem Oberärztin von der Leyen den dummen Bürger erklärte, wie man sich richtig die Hände wäscht.

Beliebt hat sie sich damit nicht gemacht, aber wenigstens bekannt. Doch in letzter Zeit geht die Selbstdarstellung immer öfter schief. So mußte VDL eine Videobotschaft zum Krieg in der Ukraine kurz nach dem Dreh wieder löschen.

Denn sie hatte – offenbar aus Versehen – hohe ukrainische Opferzahlen ausgeplaudert, die den geschönten Zahlen aus Kiew widersprachen. Präsident Selenskyj beschwerte sich, das Video wurde flugs durch ein “korrektes” ersetzt.

Diesmal wird dies aber nicht gehen. VDL wollte Israel zum 75. Jahrestag der Staatsgründung preisen (hier ihr Video) – vergriff sich jedoch in der Wortwahl. Die Israelis hätten die Wüste zum Blühen gebracht sagte sie.

Die Palästinenser reagierten empört. Die EU-Politikerin habe sie nicht nur vergessen, sondern auch noch beleidigt. Schließlich gehörte die “Wüste” einst ihnen – und sie brachten sie auch ohne Israelis zum Blühen.

Kolonialismus, Rassismus und Ignoranz muß sich die deutsche Israel-Freundin nun vorwerfen lassen. Sie hätte wohl besser geschwiegen – oder sich endlich mal wieder den Fragen der Journalisten gestellt…

Siehe auch Von der Leyens Egotrip: Im Privatjet zum Videoset. Mehr zu von der Leyen hier

P.S. Von der Leyen ließ die palästinensische Kritik an ihren Äußerungen mit scharfen Worten zurückweisen. Man sei “unangenehm überrascht über die unangemessene Stellungnahme des palästinensischen Außenministeriums”, teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Man bitte die palästinensischen Behörden um Aufklärung über die “nicht hinnehmbare Reaktion”.