Kiew berät Kriegspläne mit Sullivan und Milley
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Kiew und Washington wird immer enger. Kurz vor der erwarteten ukrainischen Frühjahrs-Offensive haben sich nun Präsidentenberater Yermak und Oberfehlshaber Zaluzhny mit ihren amerikanischen Amtskollegen Sullivan und Milley unterhalten. The American side was briefed on the current situation on the battlefield, possible enemy actions, and measures taken by the Ukrainian security and defense forces to liberate Ukrainian lands. Die USA hängen tiefer drin denn je…
Siehe auch Stoltenberg in Kiew – Startschuß für die Offensive? Mehr zum Krieg in der Ukraine hier
P.S. Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow ihre Vorbereitungen für eine Gegenoffensive abgeschlossen. “Sobald Gottes Wille da ist, das Wetter und die Entscheidung der Kommandeure, werden wir es tun”, sagt Resnikow in einer Online-Pressekonferenz. Dann waren die Gespräche mit den USA und der Nato wohl erfolgreich…
rainer.brannolte
28. April 2023 @ 14:05
@european: “Irritierend ist auch, dass der Ort der Gegenoffensive genannt wird. Die Krim.”
Das sieht aus wie klassischer ‘DoppelDenk’ (oder drei- vier- fünffach -Denk): Man sagt ‘Krim’, damit Russland denkt ‘Überall, nur nicht Krim’. Da man aber weiss, daß das der andere auch weiss, weiss man also: ‘Aha, also doch Krim’!
Dieser Gedankengang lässt sich nun bis in die Unendlichkeit fortsetzen – und es herrscht wieder: solides Nicht-Wissen.
Die nächste Frage wäre, ob diese Offensive denn überhaupt kommt… ?!?
Thomas Damrau
28. April 2023 @ 12:39
“Sobald Gottes Wille da ist, …” ist natürlich ein interessantes Kriterium für den Start kriegerischer Handlungen. Da hoffen wir mal, dass der direkte Draht zu den himmlischen Instanzen nicht von irgendwelchen Hackern gestört wird.
Eklig, wie Religion und Töten hier mal wieder verwurstet werden.
KK
28. April 2023 @ 12:26
@ Alexander Hort:
“Wenn Joe Biden für eine weitere Amtszeit US-Präsident sein möchte…”
Können wir eigentlich sicher sein, dass Joe Biden der aktuelle US-Präsident ist? Will heissen, derjenige, der bestimmt, wo es lang gehen soll? Oder ob er nicht doch nur eine mittels seinem omnipräsenten Knopf im Ohr ferngelenkte altersdebile Marionette von wer weiss wem im Hintergrund ist?
Alexander Hort
28. April 2023 @ 18:22
Selbst wenn es so sein sollte, wie Sie es nahelgen, würde das ja nichts an den politischen Verhältnissen ändern: die Demokraten müssen eine Art von Erfolg präsentieren, wenn ihnen ihr Engagement in der Ukraine nicht im Wahlkampf auf die Füße fallen soll.
Und natürlich kann man sich fragen, wie souverän Biden hinter den Kulissen agiert. Dennoch ist er offiziell Präsident, und was er sagt hat eine wichtige repräsentative Funktion (auch dann, wenn ihm jemand “gesteckt” haben sollte, was er erzählt). Deswegen lohnt es sich auch, ihm zuzuhören, selbst wenn er mal versehentlich Dinge vom Teleprompter abliest, die vielleicht nicht dazu gedacht waren.
KK
28. April 2023 @ 12:23
“Sobald Gottes Wille da ist…”
Welcher Gott? Die Ukrainer haben sich ja gerade quasi einen Konkurrenzgott inkl. Kirche zu dem althergebrachten geschaffen…
Peter Flak
28. April 2023 @ 16:33
An J.B. Marionettendasein kann es keinen Zweifel mehr geben.
Frage ist nur: Wer zieht die Fäden?
Welche Falken-Fraktion setzt sich durch?
A) Diejenigen, die erst Russland platt machen wollen, d.h. den Krieg so lange führen, bis die Russ. Föderation in weitere Teile zerfällt,(dafür gibt es auch Anhänger in Deutschland, u.a. Bäerbock, Strack-Zimmermann.) um sich dann um China „zu kümmer“.
Oder
B) Die Fraktion, die beide „tasks“ gleichzeitig angehen möchte.
Diese Gruppe scheint (s. Taiwan ) im Moment die Oberhand gewonnen zu haben.
Sie hält den Zeitpunkt für günstig, denn die europäische NATO – dank Putins Angriff geeint und gestärkt (Fin.Schwed.) – trägt willig und kritiklos die Hauptlast bei der Unterstützung der Ukraine (ohne darüber nachzudenken, jedenfalls nicht öffentlich, dass sie auch im Fall der Eskalation beim Einsatz nuklearer Waffen der einzige Lastträger sein wird. USA werden niemals NY oder LA riskieren für ein atomar zerstörtes Warschau oder Berlin, sonder alles tun, den A-Krieg auf EU zu beschränken. Das haben auch alle NATO-Manöver gezeigt.)
Zudem ist es USA schon gelungen, die Ost-Ost- Erweiterung der NATO zu lancieren:
Japan, Australien sind kooptiert und weitere folgen.
Bestürzend ist, dass in unserer Reg Kräfte sind, die ganz gezielt auf „Nukleare Teilhabe“ hinarbeiten, d.h. sie halten den A-Krieg für denkbar.
Dazu gehören neben Scholz und Klingbeil vor allem Bärbock. Diese Kriegstreiberin hat schon in den Koalitionsgesprächen „unverhandelbar“ den Kauf von US F35 Bombern verlangt. Die sind nötig zur „Atomaren Teilhabe“ – d.h. zum Transport vonUS -Atombomben auf Befehl der Amerikaner auf von ihnen bestimmte Ziele.
Ich glaube, die Frau ist dumm und gewissenlos – auf jeden Fall vertritt sie amerikanische Interessen.
Zutiefst bestürzend ist, dass all das abläuft unter der dichten, muffigen Decke eines vorher nie geglaubte Verbunds von privaten ÖR Medien, die unisono für mehr Krieg trompeten.
B)
european
28. April 2023 @ 07:48
Interessanter aktueller Artikel – und sehr widersprüchlich dazu – in der New York Times
https://www.nytimes.com/2023/04/26/world/europe/ukraine-counteroffensive-combat-vehicles.html?smtyp=cur&smid=tw-nytimes
Einerseits heißt es oben im Text:
“Over 98 percent of the combat vehicles are already there,” said the officer, Gen. Christopher G. Cavoli, who is also the top commander of U.S. forces in Europe. In testimony before the House Armed Services Committee, he said, “I am very confident that we have delivered the matériel that they need, and we’ll continue a pipeline to sustain their operations as well.”
Übersetzt also „Wir sind fast bereit“
Unten im Artikel liest man aber folgendes:
„While Ukrainian officials have said that their goal is to break through dug-in Russian defenses and create a widespread collapse in Russia’s Army, American officials have assessed that the counteroffensive is unlikely to dramatically shift momentum in Ukraine’s favor.“
Heißt nichts anderes, als dass die Ukraine nicht gewinnen wird. Wozu dann diese Offensive, die nur das Blutvergießen verlängert?
Irritierend ist auch, dass der Ort der Gegenoffensive genannt wird. Die Krim. Wie auch schon angekündigt von Victoria Nuland. Bisher dachte ich immer, dass Kriegsstrategie aus Überraschungsmomenten besteht, um zu verhindern, dass der Gegner sich vorbereitet. Aber als Kriegsgegnerin weiß ich wohl zu wenig darüber.
Alexander Hort
28. April 2023 @ 10:20
So recht werde ich aus der jetzigen Situation auch nicht schlau. Wenn Joe Biden für eine weitere Amtszeit US-Präsident sein möchte, wird er bis zur nächsten Wahl sicherlich irgendeinen, das Gesicht wahrenden kompromiss präsentieren müssen. Eine Rückeroberung der Krim wird da denke ich nicht ernsthaft auf der Tagesordnung stehen: ich bin mir sicher, dass die russische Führung über die Krim nicht verhandeln wird, mit allen Konsequenzen die so eine Position nach sich zieht.
Aber die US-Regierung wird bestimmt versuchen, noch irgendeine Art von Erfolg für die Ukraine herbeizuführen.
Ich bin mal sehr gespannt, wie der am Ende aussieht, bzw. was dann als ein solcher Erfolg kommuniziert werden wird.